Henryk M. Broder / 18.05.2020 / 13:00 / 58 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: M.K.

Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der EKD mit sehr viel Ehrenamthintergrund, wundert sich über den Zulauf, den die "Verschwörungstheoretiker" derzeit erleben. Sie schreibt in ihrer BamS-Kolumne: Diese Epidemie kann Menschen doch nicht derart verunsichern, dass sie den größten Blödsinn glauben, nicht mehr klar denken und Antisemitismus Tür und Tor öffnen! Offenbar ist die Kruste der Zivilisation tatsächlich dünn. Diese Leute fordern ihre demokratischen Grundrechte der Freiheit ein und treten gleichzeitig all das mit Füßen, wofür wir in Deutschland lange gekämpft haben: Menschenwürde, Überwindung von Antisemitismus, nie wieder Rassismus.

Doch, Frau Doktor, diese Epidemie kann noch viel mehr als "Menschen derart verunsichern, dass sie den größten Unsinn glauben". Das ist so. Menschen, die den größten Unsinn glauben, nennt man "Gläubige". Und normalerweise laufen sie nicht hinter "Verschwörungstheoretikern" her, sondern üben "Vulven malen" bei einem Kirchentag, lauschen dem "Wort zum Sonntag" oder pilgern nach Bad Boll, um dort über Geschlechterrollen in Israel und Palästina – Geschlechterspezifische Ansätze zur Entwicklung von Frieden zu meditieren. Oder nach Loccum, um dort den richtigen Umgang mit Antisemitismus zu lernen. Dazu sind am besten Institutionen geeignet, die das Erbe des zweitgrössten Antisemiten aller Zeiten verwalten. 

Und wer eine Mail "mit krudem Inhalt" bekommt, sollte sich erst einmal informieren, "ob was Wahres dran ist", bevor er sie – die Mail – weiter verbreitet. Also, mein Wort darauf, die nächste Mail von Frau Käßmann geht ungeöffnet zurück an den Absender. Ich will doch nicht "für den Inhalt" verantwortlich gemacht werden!

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Guido Wekemann / 18.05.2020

Werter Herr Broder, eines hat mich (den christkatholisch sozialisierten Oberschwaben) die regierungsamtlich installierte Krise gelehrt: Der Klerus hat kein Gottvertrauen!

giesemann gerhard / 18.05.2020

Mich wundert immer mehr, dass sich Leute, die an unglaubliche Wunder glauben wie die Gottessohnschaft nebst Jungferngeburt, sich wiederum ihrerseits wundern, dass andere an Verschwörungen glauben - fasse es, wer kann. Verstehe auch nicht, warum Juden und Moslems nicht beste Freunde sind, allein schon, weil sie beide noch auf die Ankunft ihres jeweiligen Messias hoffen. Während die Christen sich einbilden: Der war schon da. Ist leider nicht wieder gekommen ... . Trotz Ankündigung. Porca miseria. Bin ich eigentlich deppert oder sind es die anderen? Egal, bald werde ich es wissen mit Suhra 5:48 - “zu Allah werdet ihr alle kommen, dann wird ER euch Kunde geben zu all den Dingen, über die ihr euch im Diesseits gestritten habt”. Amen. Und klar ist auch: DER ist beweispflichtig, doch nicht ich. Ich armes welsches Teufli ... .

Florian Bode / 18.05.2020

“... Menschen doch nicht derart verunsichern, dass sie den größten Blödsinn glauben…” Öh, erinnert mich an das Geschäftsmodell der Kirchen in vergangenen (?) Zeiten.

steffen altmann / 18.05.2020

die Verwendung des Wortes Verschwörungstheoretiker ist ja inzwischen mit der Hyperinflation der deutschen Reichsmark von 1923 vergleichbar, auch in den Foren. Leute, wenn mein Hund ( amerikanische Bulldogge ) morgens statt zweimal nun aber dreimal scheisst, dann ist das keine Verschwörung und daher lohnt es sich auch keine Theorien darüber anzustellen. Q ist ein Buchstabe, Xavier ein Sänger, Esoteriker gabs schon immer, über 5G und Gesundheistgefahren der Sendemasten kann man auch sachlich und vernünftig reden, was ein Aluhut soll, erschließt sich mir bis heute nicht, ich kenn auch keine Träger , wenn einer einen aufsetzten will : Bitteschön ! Lasst euch auch nicht von irgendwelchen Weltraumprogrammen eines Elon Musk usw hinters Licht führen, welches in Wahrheit Steuersparmodelle sind,  bleiben wir doch beim Machbaren hier auf Erden. Nach 2015 Flüchtlingskrise, jetzt political correct sogenannte Flüchtlingskrise genannt, jetzt also 2020 das wahrscheinliche Evidenzfiasko Corona ,welches unsere Gesellschaft ein weiters mal spaltet. Ich bin übrigens geimpft, habe in der Familie ausländische Wurzeln,  verharmlose nichts, sehe Covid 19 als eine ernsthafte Erkrankung, tauge also nicht zum Verschwörer, stelle aber die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen sehr wohl in Frage. Und auch in der Wissenschaft gibt es dazu zunehmend wahrnehmbare und beachtenswerte Meinungen, welche vom Heer der sogenannten Faktenchecker des Herrn Dündar, der bestimmt gerne sein Geld anders verdienen würde, nicht mal ansatzweise überblickt oder beurteilt werden können. Die würden auch die Relativitätstheorie größenteils für groben Unfug halten. Ist ja auch mühselig mit abgebrochenem Politikstudium für schmales Geld für einen, der selber in der Türkei als Verschwörer galt und es eigentlich besser wissen müsste,  den Blockwart im Netz zu spielen. Und Frau Kässmann ist halt eine von vielen, die in diese Posaune trötet und sich wichtig dabei findet. Aber sie meint es nur gut    

Anke Müller / 18.05.2020

Wenn Menschen die Realität in ihrem Umkreis gänzlich anders wahrnehmen als von oben verkündet, wären sie tatsächlich bescheuert, all das, was uns oktroyiert ist, auf unsere und unserer Nachfahren Kosten weiter mit sich machen zu lassen. Die Frau Ex-Bischöfin zeigt mit ihrem statement wieder einmal, dass ihre Phantasie weit über Grenzen des Tatsächlichen hinaus gehen kann. Aber weshalb sie so was dann auch immer noch öffentlich äußern muss?

Andreas Müller / 18.05.2020

Passend zu Käßmann : Die heutige Kritik von Christine Lieberknecht an den Kirchen. Stets der Senf zu politischen Themen, bei der Seelsorge : Fehlanzeige.

Uta Buhr / 18.05.2020

Ach Margot, geh mit den Taliban beten und verschone uns mit deinem Schrott. Amen.

Marion Sönnichsen / 18.05.2020

@ Ulrich Franz: Vera Lengsfeld „Warum ich beim jungen Marx einschlief“, 10. März 2017

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