Henryk M. Broder / 18.05.2019 / 13:00 / Foto: Jonas Rogowski / 42 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: J.T.

Jürgen Trittin, Sie erinnern sich, hat nicht nur das Dosenpfand erfunden, auf sein Konto geht auch, lange vor Bitcoin, eine neue Währung, die Eiskugel. Das ist jetzt 15 Jahre her und wäre für einen kurzen Wikipedia-Eintrag mehr als genug. Aber nicht für Trittin. Denn da ist noch ein Problem, das darauf wartet, dass sich Jürgen seiner annimmt, die Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten. Und im Hintergrund lauert die Frage, ob und wie sehr die BDS-Bewegung antisemitisch ist. Da muss sauber differenziert werden

"Ich halte BDS für sehr kritikwürdig, aber nicht als Ganzes für antisemitisch. Man muss BDS kritisieren, auch weil sie Antisemitismus in den eigenen Reihen nicht bekämpft. Aber BDS in toto für antisemitisch zu erklären, bedeutet, weite Teile der palästinensischen Zivilbevölkerung, die seit mehr als 50 Jahren unter der Besatzung leidet, in die antisemitische Ecke zu stellen. Es bedeutet auch, Gruppierungen, die sich gewaltfrei für die Zwei-Staaten-Lösung starkmachen, mit dem Label „Antisemiten“ zu belegen. Das ist falsch." 

Richtig dagegen ist, dass eine Bewegung teilweise antisemitisch sein kann, sagen wir, an ungraden Tagen der Woche oder nur von 5.45 Uhr bis kurz nach 12 Uhr. Auch die NSDAP war nicht in toto antisemitisch, sondern nur partiell und anfangs sogar bemüht, die Judenfrage gewaltfrei zu lösen. So wie BDS und Jürgen Trittin heute.

Foto: Jonas Rogowski CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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S. Miller / 18.05.2019

J.T. ist einer, dem die Aggression förmlich aus dem Gesicht springt, oder zumindest daraus erahnen läßt. In einer Reihe mit Todenhöfer, Habeck und Mazyek. Wer in dem Kontext schon von ‘Besatzern’ spricht, muß sich nicht mehr extra outen!

Anders Dairie / 18.05.2019

TRITTIN hat sich über die Frühzeit der GRÜNEN sinngemäß geäußert,  dass er sich nach 1990 stark gewundert hätte, wie stark die Organisation von der StaSi unterwandert gewesen sei.  Nun darf man sich die Frage stellen, ob die nicht eine direkte Gründung der Firma gewesen sind bzw. von Pankow bezahlt wurden. Auch die stetige Verunsicherung der westdeutschen Bevölkerung sowie die Infragestellung der Demokratie nützten in erster Line den Herren in Moskau und Wandlitz. Man nennt das Diversion oder Zersetzung.  Ich kann mir kein politisches Thema vorstellen,  das die demokratischen Parteien der alten BRD nicht selbst hätten lösen können und wollen.  Und, wobei sie auf die logistische Unterstützung eines verrotteten sozialistischen Systems angewiesen gewesen wären.

Hans-Peter Dollhopf / 18.05.2019

Herr Broder, die Bundestagsresolution zur Verurteilung der BDS-Bewegung ist unter anderem ein Sieg der Achse des Guten. Tatsächlich aber heimsen nun diejenigen den Dank des offiziellen Israel ein, die in Wahrheit getrieben und dazu gezwungen und schließlich bezwungen wurden. Die offizielle Version ist nicht die wahre Geschichte. Herr Broder, nicht nur Ihre Rede vor der AfD-Fraktion im Bundestag, das Auftreten von Orit Arfa in Berlin, die lautstarken Äußerungen von Chaim Noll, die Gründung des jüdischen Arbeitskreises innerhalb der AfD ... auch all das, aber noch unendlich viel, viel mehr “rechter” Widerstand zuvor und danach haben den moralischen Beton der emsigen heimlichen Antisemiten der herrschenden linken Elite derart zersetzt, dass man notgedrungen zu diesem, teilweise leider nur symbolischen, Zugeständnis genötigt war. Die Art und Weise, wie Herr Issacharoff dieses Geschenk nun zur notwendigen Gesichtswahrung all der klammheimlichen herrschenden antizionistischen Ansprechpartner des deutschen Mainstreams entgegengenommen hat, war brutal. Ich jedenfalls möchte mit der israelischen Botschaft in Deutschland solange nichts mehr zu schaffen haben, solange Herr Issacharoff dort seinen Posten einnimmt. Dass er sich privat bei Ihnen und allen anderen für die schier endlose zivilgesellschaftliche Wühlarbeit noch einmal selbst bedanken wird? Ich bezweifle das. Undank ist Welt Lohn. Trotzdem, die grassroot-Bewegung hat mit dieser Anti-BDS-Resolution einen fantastischen Erfolg erzielt. Wir dürfen stolz sein. Auch wenn man sich rächen wird an allen, die sich exponiert haben. An Chaim Noll, an Ihnen, an anderen.

HaJo Wolf / 18.05.2019

Vor langer Zeit, am 31. März 1977, veröffentlichte die niederländische Zeitung Trouw ein Interview mit dem PLO-Exekutivratsmitglied Zahir Muhsein. Er sagte Folgendes: “Ein palästinensisches Volk gibt es nicht. Die Schaffung eines palästinensischen Staates ist nur ein Mittel, unseren Kampf gegen Israel für unsere arabische Einheit fortzusetzen. In Wirklichkeit gibt es keinen Unterschied zwischen Jordaniern, Palästinensern, Syriern und Libanesen. Nur aus politischen und taktischen Gründen sprechen wir heute von der Existenz eines palästinensischen Volkes, da die arabischen Interessen verlangen, dass wir die Existenz eines eigenen “palästinensischen Volkes” fordern, um uns dem Zionismus zu widersetzen. Aus taktischen Gründen kann Jordanien als souveräner Staat mit festgelegten Grenzen keine Ansprüche auf Haifa und Jaffa geltend machen, während ich als Palästinenser unzweifelhaft Haifa, Jaffa, Beer-Sheba und Jerusalem beanspruchen kann. In dem Augenblick aber, in dem wir unser Recht an ganz Palästina wieder gewonnen haben, werden wir nicht eine Minute zögern, Palästina und Jordanien zu vereinen.” - Seit seiner Gründung muss sich Israel der umgebenden Feinde, samt und sonders Moslems, erwehren. Alle diese Moslemstaaten, alle Moslemgruppen/Vereine/Parteien haben die Ausrottung aller Juden und des Staates Israel auf ihrer ToDo-Liste ganz oben. Es darf weder für diese angeblichen “Palestinenser” noch für den Islam jemals Toleranz und Duldung geben. Islam ist Feind aller friedlichen Völker und Nationen, Islam ist Hass, Mord, Verfolgung.

Andreas Stüve / 18.05.2019

Hätten “die Menschen” damals bloß alle in die K-Gruppen-Währung “Eiskugel” investiert. Eine Perfomance von 710 Prozent schafft nicht einmal Max Otte. Leider sind das Kosten und nicht Kapital. Sonst wäre aus einem Maoisten ein neuer Kostolany geworden. So bleibt er was er war, ein ganz perfider Judenfeind.

Johannes Schuster / 18.05.2019

Die deutsche Abarbeitung Israels ist der Versuch des Kranken mit seinen Elementen des Antisemitismus im erlaubten Rahmen umzugehen. Es ist das Ventil der sozialisierten Erben, die nicht verstehen, was in ihnen vorgeht, wie sehr sie die Klone der Eltern waren und sind. Besonders ausgeprägt ist das Phänomen bei den Vertretern der biologisch - arischen Dildorübe. Essess Tofu, damit Du gut bist unter den Menschen, ein Kind des Führers Veghan. Irgendwie so läuft die Krankheit wohl ab.

Ralf Pöhling / 18.05.2019

Und das rot-grüne Spektrum zeigt allen ernstes auf die AFD und behauptet immer noch, wir wären antisemitisch. Spätestens jetzt bröckelt die Lüge, dass Antisemitismus rechts sei, vollkommen weg. Ehre, wem Ehre gebührt, Herr Trittin.

Bernd Michalski / 18.05.2019

Was für eine lächerliche Scheinheiligkeit dieses Altgrünlinken “Vordenkers”. Wobei er in seiner Partei vermutlich nach wie vor zu den geistig beweglicheren gehört, aber das heißt natürlich nicht viel. Zumal er gleichzeitig auch zu den schamloseren gehört, denen die altlinke Gesinnung immer noch nicht vergangen ist. Das Mitleid mit der “palästinensischen Zivilbevölkerung” ist zwar an sich berechtigt, aber die implizite Zuweisung der Schuld an das angeblich so böse Israel ist eben unberechtigt und geradezu niederträchtig, mindestens aber höchst ignorant. Die genannte Zivilbevölkerung leidet darunter, dass ihre eigenen “Regierungen”, die von terroristischen Bandenchefs nur partiell unterscheidbar sind, seit Jahrzehnten auf das Geschäftsmodell der fortgesetzten Gewalttätigkeit und geldträchtigen “internationalen Solidarität” setzen. Die “Palästinenser”, also die zu Dauerflüchtlingen erklärten ehemals in der Gegend ansässigen Araber, könnten schon längst in eigenen Staaten leben und sich, ein Beispiel an israelischer Tüchtigkeit nehmend, Gesellschaften mit Wohlstand und Bildung aufbauen. Stattdessen schicken die kriminellen Machthaber Raketen auf die israelische Zivilgesellschaft und würden diese auch weiterhin mit dauernden Terroranschlägen belasten, würden die israelischen Sicherheitskräfte nicht so einen erfolgreichen Job machen. Vor diesem Hintergrund ist es eben auch nichts anderes als widerlich verlogen, wenn der altlinksgrüne JT etwas von “Gewaltfreiheit” faselt. Unglaublich. Es wird Zeit, das die klügeren Araber rund um Israel, wie schon Ägypten und Jordanien, den terroristischen Machthabern der Palästinenser die Mittel entziehen und diese aushungern, bis die jeweiligen “Zivilgesellschaften” sich erheben und endlich friedfertige, demokratische Spitzen herausbilden. Vielleicht können sie dann irgendwann wenigstens annähernd so leben wie die ziemlich vielen muslimischen Menschen, die in Israel alle Vorzüge eines demokratischen Rechtsstaats genießen.

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