Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: J.-C. Juncker

Der scheidende Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, hat der Augsburger Allgemeinen ein Interview gegeben, in dem er seine Verdienste um die europäische Einigung lobt. Es sei gelungen, "europäische Geschichte und europäische Geografie wieder zusammenzubringen", die Arbeitslosigkeit sei so gering wie lange nicht mehr, das Haushaltsdefizit aller EU-Staaten ebenfalls. "Dies sind Zahlen, die viel über den ökonomischen Erfolg unserer Arbeit aussagen. Und dazu hat, das möchte ich hinzufügen dürfen, auch der Investitionsplan, den alle nur 'Juncker-Plan' nennen, erheblich beigetragen."

Auf den Brexit angesprochen sagt Juncker: "Wir arbeiten intensiv an einem Deal. Denn ein Ausstieg der Briten aus der EU ohne Abkommen wäre eine Katastrophe für das Vereinigte Königreich und für den europäischen Kontinent. Unser Chefunterhändler Michel Barnier und ich tun alles, damit es zu einer Vereinbarung kommt. Wenn das am Ende nicht gelingt, liegt die Verantwortung dafür alleine auf der britischen Seite."

Deutschland dagegen ist "mit Abstand das proeuropäischste Land in der EU",  zusammen mit der Europäischen Kommission sollte es "alles tun..., um diese Gemeinschaft zusammenzuhalten". Einges sei noch nicht so, wie es sein sollte: "Man liebt sich nicht mehr genug in Europa. Hinzu kommt, dass sich das Verständnis und das Wissen übereinander nicht wirklich entwickelt haben. Es stimmt eben nicht, dass wir alles vom anderen wissen. Was wissen die Sizilianer über die Nordlappen? Oder die Nordlappen über die Bretonen? Sehr wenig."

Traurig ist der Ex-Presidente, "dass wir die Wiedervereinigung Zyperns nicht hingekriegt haben", dabei habe er "den zyprischen Freunden  gesagt: Ihr findet vermutlich nicht noch einmal jemanden, der sich so um euch bemüht". Enttäuscht sei er auch darüber, "dass es trotz großer Bemühungen nicht gelungen ist, den Rahmenvertrag mit der Schweiz zu einem guten Ende zu bringen". Den Schweizern habe er gesagt: "Ihr werdet einen derartigen Freund eures Landes nicht mehr finden." Jetzt müssen die Zyprioten und die Schweizer sehen, wie sie ohne ihren besten Freund zurecht kommen. 

Foto: Factio popularis Europaea Flickr CC BY 2.0 via Wikimedia Commons

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Martin Müller / 01.10.2019

Juncker, dessen Vorstellungen von einer EU ohne Grenzen, mit offenen Sozialssystemen und ohne abendländische Kultur bereit gemacht werden sollen für die bunte sozialistische Multikulti-EU. Diese Leute wollen die Gesinnungsdemokratie mit einer EU-Kommission in der Funktion eines Politbüros. Nicht in meinem Namen!

U. Unger / 01.10.2019

Und Sie sind sicher Herr Broder, diese Antworten entstammen nicht aus der Augsburger Puppenkiste? Was habe ich gelacht! Danke, auch den tollen Kommentaren und Musiktipps.

Manfred Lang / 01.10.2019

Für mich ist dieser Juncker erst recht unten durch, seit dem ich ein Interview mit ihm gesehen und gehört habe, in dem er sagte, dass er sich nicht scheue zu lügen, um ein politisches Ziel zu erreichen. Das war zwar offen, es zeigt aber, dass dieser Art von politischer Kaste sogar das Gewissen abhanden gekommen ist, was gut oder böse ist, was mit Anstand zu tun hat oder nicht, was man tun darf oder was man zu lassen hat. Andere tricksen sich durch ihr politisches Leben und versuchen, die Menschen glauben zu machen, sie wären die Guten. Juncker macht sich noch nicht einmal die Mühe, das Lügen zu verbergen. Das ist Ausdruck einer Unverfrorenheit, die aus der Sicherheit gespeist wird, dass man ihm sowieso nichts kann.

Otto Nagel / 01.10.2019

Ist Merkel jetzt die kleinere oder größere Schwester von Juncker ? Bin mir nicht ganz sicher. Als Zwillinge haben sie ihn wohl gemeinsam geschafft, diesen “Point of no return” in Europa !

Rolf Mainz / 01.10.2019

Zyperns Wiedervereinigung? Na, wenn das sein grösstes Problem war und ist… By the way: hat er denn die Zyprioten (Nord wie Süd) vorab nach deren Auffassung befragt? Meines Wissens wollen die - relativ wohlhabenderen - griechischen, christlichen Süd-Zyprioten bewusst gar keine “Vereinigung” mit dem armen, türkisch-moslemischen Norden… Und: wenn er sich zudem für den grössten Freund der Schweiz hält, kann man nur den bekannten Spruch rezitieren, nachdem derjenige keine Feinde brauche, wer solche Freunde habe.

Robert Loeffel, Bern / 01.10.2019

Ich als Schweizer und Mitglied der schweizerischen Volkspartei die aktuell diesen verpi… Rahmenabkommen mit der EU bekämpft (im schlimmsten Fall wird neu verhandelt zu besseren Konditionen für die Schweiz) habe nur ein müdes Lächeln für diesen Alkohol- rückenkranken Selbstdarsteller. So, so jetzt müssen die Schweizer schauen wie sie ohne ihren besten Freund zurechtkommen. Das klappt schon, vielleicht wäre noch der Brandbrief des Ministerpräsidenten Kretschmann an Merkel erwähnenswert. In der Badischen Zeitung (3.9.2019) warnte dieser Merkel das die EU mit diesem Vertragsverhandlungen die Eskalation mit den Eidgenossen nicht auf die Spitze treiben solle. Der Grund:  die Schweiz ist der drittwichtigste Handelspartner der EU hinter den USA und China. Baden-Württembergische Unternehmen exportieren fast so viele Waren in die Schweiz (14,7 Milliarden Euro) wie nach China (15,9 Milliarden). Es ist halt immer ein Geben und Nehmen und ich als Schweizer schaue tiefenenspannt auf solche EU-Diktatoren.

Richard Kaufmann / 01.10.2019

Wenn man den Schonklod als Freund hat, braucht man keine Feinde. Er und sein weibliches Pendent aus deutsche Landen sind für die Zerrissenheit der EU verantwortlich. Ich würde beide für den alternativen Nobelpreis nominieren. Ich schätze sie so sehr, aber so sehr, dass ....... oh! Ich muss auf die Toilette.

Frank Stricker / 01.10.2019

Der Tag geht , “Johnny Walker Juncker” kommt. Schade , mit Zypern hat die Wiedervereinigung nicht geklappt , aber vielleicht versucht es der umtriebige Jean-Claude mal mit Nord- und Südkorea , mit 3 Promille im “Rücken” könnte es hinhauen. Und wenn alle Stricke reißen , macht er mit Elmar Broek einen Kiosk vor dem EU-Parlament in Brüssel auf. Pfeifentabak und starke Alkoholika, das müsste für unsere Volksvertreter das Richtige sein !

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