Henryk M. Broder / 21.07.2020 / 15:00 / Foto: Krd / 83 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: Isabel Sch.

Wenn es etwas gibt, worauf ich mich jeden Tag aufs Neue freue, dann ist es der "Kommentar" in den "Tagesthemen" zum Thema des Tages. Hier versammeln sich um das Lagerfeuer der reinen Leere die besten Köpfe der ARD und erklären uns, den Zurückgebliebenen, was falsch läuft und was getan werden müsste, damit die Welt geheilt wird. In jeweils etwa zwei Minuten werden Lösungen aller Probleme angeboten, an denen die Philosophen sich seit tausenden von Jahren vergeblich abarbeiten. Wie Handaufleger und Gesundbeter, die dort ansetzen, wo die Schulmedizin nicht weiter weiß. 

Mein All-Time-Favourite ist Georg Restle vom WDR, den ich um die Gelassenheit beneide, mit der er die plattesten Plattitüden verstreut. Neulich sagte er, in den USA gebe es einen "schlimmen Rassismus" und einen "schlimmen Präsidenten", "der seine Ku-Klux-Klan-Gesinnung wie einen Keil in die amerikanische Gesellschaft treibt". Wow! Wie lange mag Restle an dieser Formulierung geschleift und gefeilt haben? Eine Stunde? Einen ganzen Abend? Sein halbes Leben? Egal, jedenfalls steht sie jetzt aufrecht in der Landschaft wie ein Hinkelstein in der Bretagne und zeugt von der Genialität ihres Schöpfers.

Es muss aber nicht immer Restle sein. Ich freue mich auch, wenn Isabel Schayani an der Reihe ist, wie z.B. gestern, als sie den EU-Sondergipfel in Brüssel kommentierte, wo die Politiker "um mehr Ich und weniger Wir" miteinander ringen, "um mehr national und weniger europäisch". (Inzwischen muss es ja "rangen" heißen, weil ja in den frühen Morgenstunden eine perfekte Lösung gefunden wurde.) Es komme ihr vor, so Frau Schayani, als gebe es da "einen Ich-Virus", Der Niederländer Rutte denkt "an seine nächsten Wahlen im Frühjahr", der Österreicher Kurz "an seine Steuerzahler daheim", und der Ungar Orban, "der möchte, "dass er Politik machen kann, wie er will und nicht, wie die EU will".

Das ist ja eine Sauerei sondergleichen! Politiker, die gewählt wurden, um die Interessen ihrer Länder zu vertreten, wollen sich von der Brüsseler Bürokratie nicht vorschreiben lassen, wie sie "Politik machen" sollen, nämlich "europäisch" statt "national". Wozu finden dann noch nationale Wahlen statt? Wäre es nicht einfacher und effektiver, alle Kompetenzen der 27 EU-Staaten an Brüssel zu übertragen? So, wie es jetzt läuft, sagt uns Frau Schawani, "schadet es der Einheit, dem Zusammenhalt in der EU", wegen Kurz, Orban und Rutte komme zu "noch mehr Uneinheit, Spaltung, Entsolidarisierung, das Ich-Virus macht sich breit, es schadet der euopäischen Idee, es frisst sie von Innen auf". 

Was ja nicht ganz daneben ist. So war es auch in der Endphase der Sowjetunion, als sich ein Virus breitmachte, das Uneinheit, Spaltung, Entsolidarisierung verursachte und am Ende zum Zerfall der Sowjetunion führte. Jetzt passiert das Gleiche mit der EU. The end is at hand! Und Isabel Schayani rüstet zum letzten Gefecht,.

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Karl Hans Bauer / 21.07.2020

Sehr geehrter Herr Broder, diese Quoten-Hayali 2.0 erhöht doch nur den milden IQ der ÖR-Wahlschafe von Zimmertemperatur auf ca. 29. Ich frage mich schon geraume Zeit, was diese “Journalisten”, eine Berufsehre gibt es ja nach der Ära Scholl-Latour nicht mehr, anstellen, wenn die 220 Mio. Schweigegeld von Herrn Altmeier verteilt wurden und verpufft sind. Warten auf die zweite Welle, oder Erfinden eines neuen Virus, Schadenersatzklagen gegen die Achse? Sie sollten nur aufpassen, dass Sie nicht wieder verklagt werden, wie von dieser Kefir in Duisburg. Wenn die anfangen, Ihnen die Finger abzuhacken, weil Sie die Tastatur missbraucht haben, dann sehe ich schwarz für Ihre Fans. Darf man “schwarz” noch schreiben?

Werner Geiselhart / 21.07.2020

Ja es ist schon unerhört. Da gibt es doch in diesen ungehörigen Nationen wie Niederlande und Österreich Politiker, die sich an ihren Amtseid halten, der u.a. beinhaltet, Schaden von ihrem Land abzuwenden. Das geht echt gar nicht, gell, Frau Merkel.

Jean Vernier / 21.07.2020

Als Ergänzung empfohlen:  “ONE-WORLD“-VISIONEN VS. WIRKLICHKEIT,  (Quelle: TE von heute); dort u.a. zur Rolle “der” Medien.

Joachim Krämer / 21.07.2020

Das ist doch harmlos, Kindergeburtstag ! Bitte mal bei youtube in die Suchfunktion eintippen:“WDR Journalistin berichtet, wie illegale Flüchtlinge in Deutschland bleiben können” Da schließt man diese GEZ-Schranze so richtig ins Herz !

Claudius Pappe / 21.07.2020

@Caroline Neufert. Diese Dame ist keine waschechte Europäerin. Laut Wiki ist sie ” deutsch-iranischer Abstammung. Für mich also Iranerin mit deutschen Pass.  “Sie studierte Islamwissenschaft, Neuere Geschichte und Völkerrecht in Bonn und erlernte die arabische Sprache. Ihre Magisterarbeit legte sie zu Rechtsgutachten zeitgenössischer Muftis über den Umgang mit Nichtmuslimen ab.” Sie beschäftigte sich also mit allen, was nicht zur deutschen Kultur gehört. Solche Personen braucht der WDR. Solche Personen erklären uns die Welt. ....Schöne neue Welt.

Karl-Heinz Faller / 21.07.2020

Der Österreicher Kurz „an seine Steuerzahler daheim“ denkt. So einen wünsche ich mir auch.

Dr. Joachim Lucas / 21.07.2020

Übersetzt meint diese famose GEZ-Frau offensichtlich: Wir in Europa sind alle wie eine große Kneipe, die Wirtsleute leihen ihren Gästen das Geld, damit sie bei ihnen saufen können. Das bringt Einnahmen, hebt die Stimmung und fördert den Zusammenhalt. Falls die Wirte nix mehr geben, gibts Randale. Rausch und Einigkeit haben ein End und Schuld sind die Wirte. So ähnlich und schlicht stellt sich das Frau GEZ-Schlawani offensichtlich vor. Wo ist nur der Fehler? Ach ja, Frau Thatcher meinte mal in anderen Worten: die EU besteht solange wie die Deutschen Geld geben.

Rudolf George / 21.07.2020

Wenn deutsche „Europäer“ ihre Visionen verkünden, dann meinen sie, dass der Kontinent endlich am deutschen Wesen genesen soll, d.h. dem deutschen „Europäertum“, das sich eine Form von Großdeutschland vorstellt, mit monolithischer Medienmeinung und Einheitspolitik, eben wie man es in unserem Land gewohnt ist. Die lästigen Briten ist man nun endlich los, jetzt gilt es, der EU den Merkelismus mit grünem Kern überzustülpen, damit dem Siegeszug des „Guten“ nichts mehr im Wege steht. In Kurzform: sich antinational gebende Nationalisten.

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