Henryk M. Broder / 27.11.2019 / 11:00 / Foto: BAMF/Lopez / 113 / Seite ausdrucken

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: H.-E. S.

Immer wieder begegnen wir Zeitgenossen, die Dieter Bohlen gemeint haben muss, als er den Satz sagte: "Das Problem ist: Mach einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist."

Zu den Menschen, die eine Wäscheklammer von einer Lüsterklemme nicht unterscheiden können, sich selbst aber maßlos überschätzen, gehört auch der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, der eben bekanntgegeben hat, die Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016 sei vorbei. Weiter sagte er: „Ich weiß nicht, ob andere Staaten in der Welt diese Leistung von 2015 und 2016 hätten vollbringen können. Deutschland hat Hunderttausende Schutzsuchende innerhalb weniger Monate aufgenommen..." Was sich etwa so anhört wie die Behauptung eines inzwischen verstorbenen Historikers, andere Völker würden „uns um dieses Mahnmal beneiden", womit er das Holocaustmahnmal in Berlin meinte, also indirekt auch den Holocaust. 

Angesichts der Tatsache, dass immer noch jeden Tag etwa 500 "Geflüchtete" nach Deutschland kommen, was, aufs Jahr umgerechnet, etwa so viele Menschen ausmacht, wie in Osnabrück gemeldet sind, muss ein Mann, der par ordre du mufti erklärt, die Flüchtlingskrise sei vorbei, und zwar seit Jahren, also noch ehe sie begonnen hat, den IQ einer Gonsenheimer Schnabeltasse haben. Was aber vollkommen reicht, um in ein Spitzenamt der Bundesrepublik befördert zu werden, wo Ahnungslosigkeit die erste aller Voraussetzungen für eine Karriere ist. 

Nicht vorbei dagegen ist die Bereitschaft, sich selbst auf die Schulter zu schlagen und zu dröhnen, andere Staaten hätten "solche Leistungen" kaum vollbringen können. 

Den Holocaust macht uns keiner nach. Die Füchtlingskrise auch nicht. Und den Präsidenten des BAMF schon gar nicht.

 

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden.

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Bernd Müller / 27.11.2019

Lieber Herr Broder, Sie haben wie immer vollkommen recht. Eigentlich ist Ihren Ausführungen nichts hinzuzufügen, sie treffen den Kern der Sache und sie zeigen den Wahnsinn auf, was ja ähnlich mühselig (oder hoffnungslos) ist, als müsste man einem Bekloppten erklären, er sei bekloppt. Aber, vielleicht haben Sie eine Sache übersehen: Vielleicht ist das gar nicht so bekloppt, was das Kerlchen da von sich gibt! Entspricht nicht seine Aussage dem um sich greifenden Narrativ, dass die Flüchtlingskrise vorbei sei ? Man sollte es auch wortwörtlich nehmen, dass es in diesem Lande keine Grenzen mehr gibt. Wort- und Begriffsgrenzen gibt es nicht mehr. Flüchtlingskrise ist das, was 2015 passierte. Das bedeutet: Wenn binnen eine Jahres nicht 1,5 Millionen “Flüchtlinge” kommen, dann haben wir auch keine Flüchtlingskrise. Sie Herr Broder, Sie leben in den alten, verlässlichen Begrifflichkeiten und meinen, die Flüchtlingskrise sei deshalb noch nicht vorbei, weil jedes Jahr 0,18 Millionen Flüchtlinge kämen. Aber Herr Broder, das ist doch keine Flüchtlingskrise!! Diese 0,18 Millionen Neuankömmlinge pro Jahr….......jetzt werden Sie mal nicht kleinlich Herr Broder, fast schon spießig….......Die Flüchtlingskrise hat 2015 stattgefunden und wir, unter anderem Sie Herr Broder und ich, haben sie gemeinsam gemeistert, obwohl ich seit über einem Jahr an den unwirklichen Tag denke, an welchem der mir bekannte Offenburger Arzt von einem “Flüchtling” abgeschlachtet wurde (ermordet trifft es leider nicht)......................  Man lässt die ungeregelte (zumeist illegale) Einwanderung einfach laufen, weil das, was dagegen wirklich hilft, als Nazi-Werkzeug etikettiert wird. Also verrutscht man die Maßstäbe und löst die alten Begriffe auf bzw. tauscht sie gegen neue aus oder gibt ihnen mittels Narrative einen anderen Inhalt. Das ist institutionalisierte Verantwortungslosigkeit, Politik, so bequem und sauber wie der Strom aus der Steckdose. Mit den besten Wünschen aus Offenburg, Bernd Müller

Marcus Weizenbeer / 27.11.2019

Naja, es kommen ja heutzutage keine Flüchtlinge mehr, sondern nur noch Migranten (mittlerweile ganz offiziell, auch im Mainstream-Sprech). Insofern hat er ja in gewisser Weise recht, dass die “Flüchtlings”-Krise vorbei ist ....

Gerdlin Friedrich / 27.11.2019

Jeder,Satz sitzt…..und gleich hinter dem Lachen über die Absurditäten..das Weinen.. ....

Andrea Nöth / 27.11.2019

Deutschland macht auch den Schwachsinn gründlich und hält sich dabei für genial. Unsere aktuelle Regierungsform ist sozialistischer Schwachmatismus.

Leopold Hrdlitschka / 27.11.2019

“Gerhard Maus / 27.11.2019 Ich weiß gar nicht, was Sie haben, sehr verehrter Herr Broder. Durch “Ordre de Mutti” haben wir es geschafft (= prophezeite sie doch)! Und die Welt beneidet uns dafür! Das Wohnungsproblem in Deutschland ist mitnichten auf den Wohnungsbedarf der Flüchtlinge zurückzuführen (sondern auf die künstliche Wohnungsverknappung durch die ausbeuterischen Vermieter). Der Haushalt der Öffentlichen Hand wird durch die Flüchtlinge nicht belastet, weil die himmlische Vorsehung hierfür Manna vom Himmel wirft. Noch Fragen?” Schon der sehr bedeutende Denker Herr Bundesminister des Äußeren Herr Heiko Maas stellte fest, dass niemand etwas weggenommen wurde, weil das Geld deswegen da sei, weil “gut gewirtschaftet”  wurde. Oder war das jetzt nicht auch die Frau Bundesminister für Landwirtschaft und Forsten, Julia Klöckner?  

Stefan Riedel / 27.11.2019

Unsere Apparatschicks “schnitzt” uns so schnell auch keiner nach. Judenreferent im Reichssicherheitshauptamt, auswärtigen Amt…,Referent im MfS, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Antisemitismusbeauftragter BW, Bundespräsident, Präsident des Europäischen Parlaments…  Die “Flüchtlingskrise” hat noch gar nicht richtig begonnen und ich weiß nicht, ob D diese “Krise” überleben wird?

Hubert Bauer / 27.11.2019

Zu den 500 pro Tag, die jetzt immer noch über die Grenzen zu uns kommen, darf man wohl nochmal eine ähnlich hohe Zahl an KIndern dazu addieren, die von den in den Jahren 2015 ff zu uns “geflohenen” Frauen jetzt in Deutschland geboren werden. Diese Zahl zusammengerechnet, dürfte größer sein als die Tag für Tag in Deutschland geborenen Kindern von Deutschen und integrierten Ausländern. Der Bevölkerungsaustausch geht stetig weiter.

Donald Adolf Murmelstein von der Böse / 27.11.2019

@Thomas Taterka; Ich habe kürzlich wieder einen Blick in REINHOLD SCHNEIDERS gesammelte Werke geworfen (INSEL VERLAG ERSTE AUFLAGE 1978): Band 10 – DIE ZEIT IN UNS. Das Vorwort des Bandes besteht „nur“ aus eineinhalb Seiten. Da kommen Sätze vor wie „… der Mensch ist seiner Zeit ähnlicher als seinem Vater“ oder „Die Zeit ereignet sich in uns“ und zuletzt „Es gibt keine Grenzen zwischen Geschichtlichem und Subjektivem“.  Für mich einer der letzten großen Deutschen.

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