Von A.J. Caschetta.
Wenn College-Studenten, die zum Boykott aller Dinge aus Israel aufrufen, ihrer Rhetorik gerecht werden wollen, werden sie krank, hungrig und unterbeschäftigt enden.
Studenten, die gegen Israel protestieren, haben schon immer bequeme, aufwandsarme Wege gesucht, um ihren Hass zu demonstrieren. In der Vergangenheit versuchten sie etwa, Hummus der Marke Sabra aus der Universitätsverpflegung zu entfernen. Angefangen an der DePaul University im Jahr 2010, verbreiteten sich die Bemühungen um ein Embargo für das in Israel hergestellte Lebensmittel schnell auf andere Universitäten (University of Ottowa im Jahr 2014, Swarthmore College im Jahr 2018, Dickinson College im Jahr 2019 und Harvard University im Jahr 2022). Aber nach dem 7. Oktober wurden die Boykottforderungen der Studenten immer umfassender. Es reicht nicht mehr aus, die Hummus-Marke zu wechseln. Die Studenten von heute wollen alles verbieten, was aus Israel kommt.
So fordern die Studenten der City University of New York (CUNY) jetzt nicht nur das bekannte Sabra-Verbot, sondern auch ein Verbot „aller in Israel angebauten Früchte und Gemüse“. Und ihre Liste endet nicht mit Lebensmitteln. Sie fordern auch, dass das gesamte CUNY-System „alle Formen der Zusammenarbeit mit israelischen akademischen Einrichtungen aufkündigt, einschließlich Veranstaltungen, Aktivitäten, Vereinbarungen und Forschungskooperationen.“
Dabei bleibt unausgesprochen, dass kein einziger Student diese Forderungen jemals tatsächlich erfüllen wird. Die rhetorischen Fanfaren sind reine Show.
Wenn die Tausenden von Studenten, die zum Boykott von allem, was mit Israel zu tun hat, aufrufen, ihrer scheinheiligen Rhetorik gerecht werden wollen, werden sie viel mehr als nur eine Marke Hummus aufgeben müssen. Und sie werden am Ende krank, hungrig und unterbeschäftigt sein.
Israelische Technologie ist wesentlicher Bestandteil moderner Annehmlichkeiten
Ich rufe alle Anti-Israel- und BDS-Protestierer dazu auf, zu beweisen, dass sie nicht die Spinner, Angeber und Halbstarken sind, von denen ich behaupte, dass sie es sind. Das können sie tun, indem sie tatsächlich ihre kategorische Ablehnung jeglichen Kontakts mit israelischen Technologien, Unternehmen, Produkten, Ideen und Universitäten durchsetzen. Ich fordere diese Heuchler dazu auf, ihren Worten Taten folgen zu lassen und auf alles zu verzichten, was den Beigeschmack von Israel hat.
Das wird nicht leicht sein.
Beginnen wir mit ihren Handys. Israelische Technologie ist für die iPhone-Plattform von zentraler Bedeutung, weshalb Apple-Handys für sie nicht in Frage kommen. Leider können sie nicht einfach zu Samsung wechseln. Sie werden ihren digitalen Anschluss ganz aufgeben müssen, denn das Handy wurde 1973 von der israelischen Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Motorola erfunden.
Und es sind nicht nur Handys, die sie meiden müssen. Die israelische Technologie ist ein wesentlicher Bestandteil vieler moderner Annehmlichkeiten, auf die sich die Studenten verlassen. Wenn sie ihrem Anti-Israel-Engagement gerecht werden wollen, müssen sie auf USB-Anschlüsse (eine israelische Erfindung), USB-Sticks (eine israelische Erfindung) und Firewalls (eine weitere israelische Erfindung) verzichten. Das Schreiben von Hausarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen ohne Computer hat jahrhundertelang funktioniert. Sie werden sich anpassen.
Wenn die heutigen Demonstranten jemals außerhalb einiger ausgewählter Städte eine Erwerbstätigkeit finden, werden sie ein Auto brauchen. Aber sie werden alle Modelle mit nach außen gerichteten Kameras boykottieren müssen. Eine israelische Erfindung namens Mobileye warnt schon seit Jahren vor Hindernissen und hält die Fahrer auf ihrer Spur. Herkömmliche Spiegel funktionieren auch, wie engagierte Demonstranten lernen werden.
„Kein Obst und Gemüse aus Israel“, sagen die protestierenden CUNY-Studenten. Werden sie auch alles Obst und Gemüse meiden, das mit israelischer Technologie angebaut wird? Israel hat die Tröpfchenbewässerung erfunden, die in fast allen modernen landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt wird. Nachdem sie recherchiert haben, welche Obst- und Gemüsesorten nicht mit Tröpfchenbewässerung angebaut werden, könnten die Anti-Israel-Demonstranten es einfacher finden, einfach auf Obst und Gemüse zu verzichten. Oder vielleicht bauen sie ihr eigenes an (ein unwahrscheinliches Szenario in New York City).
Lebensrettende Medikamente und Forschungen boykottieren?
Werden sie lebensrettende Medikamente und Forschungen, die von Israel entwickelt wurden, boykottieren? Multiple Sklerose wird mit einem Medikament namens Copaxone behandelt, das am Weizmann Institute of Science in Rehovot, Israel, entwickelt wurde.
Möglicherweise wird es bald unmöglich sein, die israelische NaNose-Technologie und das „Sniff-Phone“ zu umgehen, das Krankheiten riecht, bevor sie sich manifestieren, und so präventive Therapien vor dem Auftreten von Symptomen ermöglicht. Engagierte Israel-Boykotteure werden diese Technologie zugunsten der alten Methoden zur Erkennung von Krankheiten meiden müssen - die leider oft erst dann anschlagen, wenn sie für eine wirksame Behandlung bereits zu weit fortgeschritten sind.
Der strikte Verzicht auf jegliche israelische Medizintechnik kann zu unnötigen Beschwerden oder Schlimmerem führen. So hat zum Beispiel die in Israel erfundene „pill cam“ zur „Kapselendoskopie“ geführt, bei der der Patient eine pillengroße drahtlose Digitalkamera schluckt, die auf ihrem Weg vom Eingang zum Ausgang Bilder überträgt. Um ihrem Anti-Israel-Ethos treu zu bleiben, müssen die engagierten Demonstranten einige weitaus größere und aufdringlichere Kameras ertragen, falls ihre Ärzte einmal einen Blick auf ihr gesamtes Verdauungssystem werfen müssen. Vielleicht spielt das keine Rolle, da die meisten Anti-Israel-Demonstranten großmäulige Riesena***löcher sind.
Viele von ihnen scheinen auch herzlos zu sein, aber diejenigen, die eines Tages eine Herzoperation benötigen, werden auf den flexiblen Stent verzichten müssen, der von einem israelischen Unternehmen namens Medinol erfunden wurde. Der NIR-Stent oder EluNIR™ ist seit seiner Erfindung im Jahr 1996 zum Standard geworden. Demonstranten, die alles, was mit Israel zu tun hat, meiden, könnten vielleicht eine Klinik in der Dritten Welt finden, die bereit ist, die starren Stents aus einer früheren Zeit zu verwenden. Ich wünsche ihnen Glück.
Ich vermute, dass die meisten israelfeindlichen Proteste von Dozenten und Studenten der Geistes- und Sozialwissenschaften angeführt werden, wo israelfeindliche Tugendhaftigkeit de rigueur ist und kaum Konsequenzen nach sich zieht. Studierende in anderen Fachbereichen werden jedoch ihre Karriere auf eine harte Probe stellen müssen, um ihrer performativen Rhetorik gerecht zu werden.
Israel-Boykotteure sabotieren ihre Karriere
Israel hat die meisten Technologieunternehmen außerhalb des Silicon Valley, aber sein Einfluss auf die Branche reicht weit über Israel hinaus. Die jüngste Miami Tech and Invest Conference hat gezeigt, in welchem Ausmaß israelische Unternehmen „Miami in ein globales Tech-Zentrum verwandeln“. Jeder Student der Informatik oder des Software-Engineerings sowie jeder angehende Tech-Unternehmer wird sehr darunter leiden, wenn er alles, was mit Israel zu tun hat, boykottiert.
MINT-Studenten, die sich weigern, mit israelischen Technologien, Wissenschaftlern und Universitäten zusammenzuarbeiten, sabotieren ihre Karriere. Sie werden wahrscheinlich in ihren Berufen ganz unten landen - weit weg von wichtiger Forschung und Nobelpreisträgern. Israelische Universitäten und Forschungsunternehmen sind für viele Durchbrüche bei der Erkennung und Behandlung von Krebs verantwortlich, und Israelis dominieren bei den Nobelpreisträgern für Chemie über den größten Teil des 20. Jahrhunderts.
Natürlich sollte keine der Forderungen der Studenten ernst genommen werden. Im heutigen Amerika gibt es keine größeren „virtue signaller“ als College-Studenten. Ihre Hungerstreiks beginnen nach dem Frühstück und enden mit dem Mittagessen - so enden auch ihre Forderungen im gleichen Moment, in dem sie eine Resolution unterschreiben oder in eine Kamera schreien.
Natürlich würde ich mich freuen, wenn auch nur ein einziger Anti-Israel- und BDS-Protestler mir das Gegenteil beweisen und wirklich darauf verzichten würde, irgendetwas zu verwenden oder davon zu profitieren, das aus israelischer Erfindungsgabe stammt. Schreiben Sie mir, natürlich mit Stift und Papier, und sagen Sie mir, wie es läuft. Suchen Sie einen Umschlag und eine Briefmarke und schicken Sie sie an das Investigative Project on Terrorism, 5614 Connecticut Ave NW, Nr. 341, Washington, DC 20015.
Der Beitrag erschien zuerst im Middle East Forum.
A.J. Caschetta ist principal lecturer am Rochester Institute of Technology, wo er Englisch und Politikwissenschaften unterrichtet. Er promovierte an der New York University, wo er die Auswirkungen der Französischen Revolution und der Schreckensherrschaft auf die britische Gesellschaft untersuchte. Nach dem 11. September 2001 begann er, sich mit der Rhetorik radikaler Islamisten und mit westlichen akademischen Erklärungsansätzen für den islamistischen Terrorismus zu beschäftigen. Er schreibt häufig für das Middle East Quarterly.