Die britische Regierung will die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt BBC durch eine Zwangsgebühr formal auf den Prüfstand stellen und Alternativen untersuchen, berichtet die „Times“. Als Alternative könne sich Kulturministerin Nicky Morgan ein Netflix-artiges Abo-Modell vorstellen. Morgan habe auch eine positive Bilanz hinsichtlich aktueller Experimente gezogen, bei denen Mittel aus der Rundfunkgebühr öffentlich ausgeschrieben wurden und Content-Produzenten, die nicht zur BBC gehören, sich darauf bewerben konnten.
Eine endgültige Entscheidung soll bis 2027 getroffen werden. In diesem Jahr steht eine generelle Überprüfung des Auftrags der BBC an. Nach Angaben der „Times“ hat Kulturministerin Morgan auch einen Bürgerdialog zur Dekriminalisierung der Nichtbezahlung der Rundfunkgebühr angekündigt. Zurzeit ist die Nichtzahlung der Gebühr eine Straftat. Im Falle einer Dekriminialisierung würde sie zu einem zivilrechtlichen Vergehen werden. In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Vertreter der regierenden Konservativen Partei eine Reform des Finanzierungsmodells der BBC gefordert (Achgut.com berichtete). Auch Premierminister Boris Johnson gilt als Kritiker des jetzigen Gebührenmodells.