Allen, die es nicht lassen können auf Richard Wagner und sein Werk mit der Nazikeule einzudreschen, hätte ich folgendes zu sagen: die Nazis haben Sauerstoff geatmet, Wasser getrunken und hier und da auch etwas gegessen - wollen wir das zukünftig ebenfalls alles unterlassen???
Anmerkung: NICHT Gunther ‘vergewaltigt’ Brünnhilde (ende 1.Aufzug Götterdämmerung), sondern der mittels Tarnhelm als Gunther verkleidete Siegfried (!!!) -deshalb auch die gar nicht so verwunderliche (!) Wehrlosigkeit Brünnhildes trotz ihres Ringbesitzes ...nun, ich habe diese Inszenierung nicht gesehen: aber wenn dort wirklich Gunther selbst sich an Brünnhilde vergreift, dann hat der hier ach so gepriesene Regisseur Valentin Schwarz das Werk Wagners inhaltlich kräftigst umgemodelt und dadurch sinnentstellt -oder aber Herr Rühl hat die Handlung der Götterdämmerung kolossal mißverstanden ;-)))))
Der Vorgänger von Wacken, wie mir scheint.
Die Bayreuther Festspiele: Ein mehrtägiges Rolling-Stones-Konzert für Leute, denen Shakespeare einfach zu esoterisch ist….
Ich habe den “Ring” nicht gesehen und kenne die Musik Richard Wagners nur von Tonträgern. Ich weiß aber, dass Wagner seine Werke als “Gesamtkunstwerk” verstanden wissen wollte. Ein solches beinhaltet eben auch die Inszenierung, das Bühnenbild, etc. Ob man die Wagnerschen Werke als “deutschen Mythos” begreifen kann, weiß ich nicht. In einer Zeit, in der “Intellektuelle” die Existenz einer “deutschen” Kultur überhaupt leugnen, wäre ein nationaler Mythos als Kontrapunkt aber nicht so schlecht!
Bayreuth? Einmal (1997) und nie wieder! Immerhin kann ich seitdem damit prahlen, dort neben Thomas Gottschalk am Pissoir gestanden zu haben ...
Na, ich weiß nicht, - das “Regietheater” erfährt durch ein anderes , meinetwegen auch ideologiefreies, “Regietheater” keine Besserung hin zum vielzitierten Gesamtkunstwerk. Recht gebe ich Ihnen in der Frage der Publikumsreaktionen: Ausbuhen ist ein menschenunfreundlicher Weg, denn alle Interpreten geben sicherlich immer ihr Bestes; daß keine Besseren zur Verfügung stehen, ist Schuld der Intendanz und für Bayreuth unentschuldbar. Mißfallen die Sänger, genügt das Unterlassen des Beifalls, und gegen autistischen Regiestil hilft auf Dauer nur eines, - die utopische Lösung, nämlich wortloses Verlassen des Saales; leere Reihen nach der Pause kein sich kein Theater auf Dauer leisten - ein Publikumsskandal hingegen verhilft beim deutschen, feuilletongesteuerten Theater dem Verursacher zu Prestige und neuen Engagements. - Neue, alternative Theatergründungen müssen her, - frei von Ideologie, frei von Subventionen!
Bayreuth ist für mich eine unmögliche Autobahnabzweigung, mehr nicht! Aber die Leute mit Kennzeichen BT sind noch nicht mal die Schlimmsten. Da gibt es noch viel Schlimmere!
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