Mein Vater pflegte zu sagen:“Wagner? - wenn seine Musik nicht so schmerzen würde - würde sie weh tun“. Er wollte damit sagen, dass Lohengrin, selbst einem Wagner-Fan nicht annährend soviel Freude bereiten wie es einem Normalen Schmerzen bereitet. Dazu tragen die Ticketpreise, die unbequemen Sitze, die Art und Form der Inszenierungen, das von sich selbst hochgestochene Publikum und der Preis für eine Bockwurst mit Senf bei.
Ach, die sich produzierende Haute Volaute! Die kann doch meist gar nicht (differenziert) hören.Und, Herr Rietzschel, ein Widerspruch: Es hätte des Besuchs eines relativ wenig eitlen Kanzlers wie Helmut Schmidt ( der ja immerhin der Musik an sich zugetan war und auch Klavier spielen konnte!) bedurft, um "Bayreuth" Bodenhaftung zu vermitteln. Die anderen von Ihnen genannten Politiker/Kanzler hatten doch, wie fast alle ihrer Zunft, von Musik keine Ahnung und sind deshalb nicht dort aufgetaucht. Und Grökaz Merkel samt Auftreten kann man nur eine dumpfbackene SichBegeisterung zutrauen, womit sie sich gefährliche nahe an Gröfaz befindet.Die Inszenierung des Lohengrin haben Sie ja herrlich knapp verrissen, zu der Darbietung der Musik hätten Sie sich allerdings schon auch äußern sollen.
Lieber Herr Unger (und andere). Sie wissen vielleicht, dass Angehörige der Naziopfer in Israel einen Richard-Wagner-Verein beMusiker treiben und (seit etlichen Jahren) auch nach Bayreuth pilgern. Zudem ist mir bekannt, dass nicht wenige jüdische Musiker im Bayreuther Festspielorchester mitspielen (das sich ja bekanntlich aus Mitgliedern verschiedenster, auch internationaler Orchester jedes Jahr neu zusammensetzt. Sie machen es sich ein wenig zu einfach. Wenn Sie Wagner und den Rummel nicht mögen, ist dies selbstverständlich ok. Nur die Rationalisierung Ihrer Aversion sollte ein wenig rationaler ausfallen.
Die Musik von Wagner ist für Wagner Fan`s das tollste was es gibt . Auch Hitler mochte sie , aber Wagner hat sie nicht für ihn gemacht .Und Bayreuth , war vom Obersalzberg aus leicht zu erreichen , damals , als es noch keine sprengsicheren Limousinen gab . Und Obersalzberg , das Teehaus ? .. aus heutiger Sicht sehr bescheiden , außer dem Aufzug . Und Adolf soll nur einmal dort gewesen sein.
WELT berichtet am 25.07.2018;“... die rund 200 Schaulustigenapplaudieren freundlich...“
Definiere Regietheater: "Nackte Nazis wälzen sich in Matschepampe ... Als Zugabe werden guterale Wortstücke ins Publikum erbrochen"
Alles braucht heute eben seinen Roten Teppich. Das Bayreuther Schaulaufen erinnert an Cannes oder gar die Oscar-Verleihung in L.A.; nur, dass bei den letztgenannten Events stets die Schönsten der Schönen zu bewundern sind, während es sich bei den Schauläufern in Bayreuth meist um anderweitig Prominente handelt, die fast ausnahmslos mit sehr viel bescheidenen physischen Highlights ausgestattet sind als ihre Pendants vom Film. Es sind hauptsächlich Prominente aus Politik, Wirtschaft und anderen Sphären der Gesellschaft, die sich in Bayreuth dem medialen Blitzlichtgewitter präsentieren. In diesem Jahr ist Frau Merkel tatsächlich der ganz große Wurf gelungen, indem sie mit ihrer schillernden giftgrünen Festgarderobe sehr deutlich ihre Vorliebe für diese Farbe dokumentierte. Grün, grün, grün sind alle meine Kleider. Die gewiss nicht zufällige Farbwahl könnte nun wie folgt interpretiert werden: a) Merkel bekennt sich mit der Farbe ihres Gewandes erstmals offen dazu, dass sie sich als die Kanzlerin der Grünen versteht (unsere Ahnung wurde endlich Gewissheit), oder b) das leuchtende Grün soll uns allen signalisieren, dass sie sich zum Islam bekennt (zum deutschen, reformierten freilich). Für ihre couragierte Offenbarung sollten wir echt dankbar sein. (Ironie aus).
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