Vor allem die hohen Energiepreise in Deutschland sind belastend.
BASF will am Standort Ludwigshafen jährlich zusätzlich eine Milliarde bis Ende 2026 sparen – und weitere Stellen abbauen, meldet das Handelsblatt. Das habe das Unternehmen am Freitag bei der Vorstellung der Jahreszahlen für 2023 angekündigt. Der Chemiekonzern soll demnach die schon vorläufig vorliegenden Zahlen bestätigt haben. Insgesamt hätte der Konzern 2023 einen Umsatz von 68,9 Milliarden Euro gemacht – 2022 seien es noch 87,3 Milliarden Euro gewesen.
Besonders in Deutschland sei es schlecht gelaufen. „In absoluten Zahlen haben unsere Teams (...) in allen wichtigen Ländern einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert – mit Ausnahme von Deutschland“, habe BASF-Chef Martin Brudermüller gesagt. Problematisch wären hierzulande vor allem die höheren Produktionskosten wegen der strukturell höheren Energiepreise, die vor allem das sogenannte Upstream-Geschäft mit Basischemikalien und Vorprodukten von BASF belasten würden.
Das negative Ergebnis am Standort Ludwigshafen zeige, „dass es dringend notwendig ist, hier weitere entschlossene Maßnahmen zur Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit vorzunehmen“.
Details zum Stellenabbau würden derzeit noch in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern erarbeitet, heißt es. Schon im Frühjahr vergangenen Jahres hätte der Chemiekonzern angekündigt, weltweit 2600 Stellen zu streichen und in Ludwigshafen mehrere Anlagen zu schließen, wovon weitere rund 700 Stellen in der Produktion betroffen wären. Der nun angekündigte Stellenabbau komme zusätzlich hinzu. „Wir warten nicht ab, wir handeln sofort“, habe Brudermüller am Mittag vor Journalisten dazu gesagt.
Betriebsratschef Sinischa Horvat habe das zusätzliche Sparpaket von einer Milliarde Euro in Ludwigshafen als „harten Schlag“ bezeichnet. Vom Management erwarte der Betriebsrat neben den Sparmaßnahmen eine „Positivliste“ mit Maßnahmen und Projekten, „mit denen wir den Standort Ludwigshafen wieder in eine gute Zukunft führen können“, wird er zitiert. Horvat fordere außerdem von der Politik, bessere Rahmenbedingungen für die Industrie zu schaffen.