Susanne Baumstark / 04.06.2018 / 12:57 / Foto: Jody Lee Smith / 15 / Seite ausdrucken

BAMF: Die falsche Auskunft der Bundesregierung von 2015

Im Rahmen der Causa BAMF kann man ruhig noch mal den Offenen Brief des Personalrats vom November 2015 an Frank-Jürgen Weise lesen und die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage dazu mit heutigen Erkenntnissen vergleichen:

„Die Leitung des BAMF (Weise)… weist Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit der Verfahren zurück … Die im Brief aufgestellte Behauptung, es werde in Fällen schriftlicher Asylverfahren auf eine Identitätsprüfung verzichtet, ist nicht richtig. Alle Antragsteller werden erkennungsdienstlich behandelt … Im BAMF kommen in allen Verfahren nur qualifizierte, d. h. sprachlich geeignete und persönlich zuverlässige Dolmetscher zum Einsatz … Alle Honorardolmetscher unterliegen einer Sicherheitsüberprüfung, ihre fachliche Qualifikation wird … geprüft.“

Man fragt sich, was die parlamentarische Kontrolle überhaupt noch wert ist, wenn man sich auf die Antworten der Bundesregierung nicht verlassen kann.  

Dieser Beitrag erscheint auch auf Susanne Baumstarks Blog "Luftwurzel".

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Leserpost

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Leo Lepin / 04.06.2018

Die Bundesregierung bezichtigte die Verfasser des offenen Briefes 2015 in ihrer Antwort im Prinzip der Lüge. Ich frage mich: Woher wusste denn die Regierung, was im Bamf geschieht? Hat sie Mitarbeiter befragt? Warum sollten die Verfasser des offenen Briefes Lügen? Hat die Bundesregierung Zeugen, die aussagen können, dass es Identitätsprüfungen gab usw? Aber egal - bald ziehen die Familien der betreffenden Migranten nach, und dann sind sie halt hier….

Martin Müller / 04.06.2018

Der neue Superlativ von bekloppt ist dann ja wohl taz.

Robert Jankowski / 04.06.2018

Ist es eigentlich strafbar, wenn man derart offensichtlich das Volk belügt? In den Siebzigern wären die Konsequenzen für eine solche Sache der sofortige Rücktritt des Lügenden gewesen. Heute regiert man fröhlich weiter. Ein eindeutiger Sieg der Amoral. Ein Sieg der herrschenden Klasse. Aber der deutsche Dummdackel-Michel pennt weiter und wartet auf die Fußball WM und Grillgut. Der Rest ist egal, denn “wir schaffen das!”

Leo Hohensee / 04.06.2018

Man will dem Wähler doch ernsthaft weiß machen (die Grünen), dass die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses verhindert, die Zustände kurzfristig zu verändern !? Also - mit Untersuchungsausschuss ist eine kurzfristige Änderung der Zustände nicht möglich ! Aha? Was mag denn bei so einem Blockade-Verhalten dahinter stecken?

Thomas Berger / 04.06.2018

Ist denn erwiesen, dass tatsächlich auf Identitätsüberprüfungen verzichtet wurde oder steht da nur Aussage gegen Aussage?

Andreas Rochow / 04.06.2018

Ich verzichte auch auf die Klärung so spitzfindig redundanter Fragen wie wer-was-wann gewusst habe. Wir wissen alle, dass alles mit Rechtsbrüchen und Regierungsversagen begonnen hat. Diese systematische Aufklärungsverschleppung ist kein Ruhmesblatt für den demokratischen Rechtsstaat.

Gudrun Meyer / 04.06.2018

Es fällt auf, dass zwar viel von der Husch-husch-Herstellung der Asybewilligungen die Rede ist, aber der anfängliche Vorwurf der Bestechlichkeit nicht mehr erwähnt wird. Zuerst hieß es ja, in Bremen und wahrscheinlich auch in anderen Städten habe eine Asylbewilligung erster Klasse 1000,- Euronen bar auf die Kralle gekostet. Solche Anträge seien auch in Rekordzeit bearbeitet worden, und eben das habe sie auffällig gemacht - wie sollte eine Bamf-Filiale in einer dt. Stadt in einer Woche alles herausbekommen, was man über einen Fall hätte wissen müssen? Jetzt erfährt man zwar mehr, aber nur über das übliche Geschlampe, die übliche geringe Qualifikation der Sachbearbeiter und deren nicht vermeidbare Überforderung auf den Höhepunkten der “Flüchtlings"krise. Dass D schnell mal an “alle” verschenkt wurde, nehmen wir sowieso als selbstverständlich hin, nicht, weil es das wäre, sondern weil die Forderung danach seit Jahren immer lauter vertreten wurde und noch jetzt wird. Aber mir ist schleierhaft, wie wir so schnell einen Korruptionsskandal vergessen können! Nirgends in den Nachrichten der letzten Tage kam eine Erwähnung, dass der Verdacht auf die Bestechlichkeit dieser oder jener Person widerlegt worden oder auch nur unwahrscheinlich sei. Man hat nichts widerlegt, sondern das kompletteThema im Leichenkeller untergebracht, und wir sind offenbar genau die Vollpfosten, als die unsere “Elite” uns unverkennbar sieht. Ob wir da wirklich etwas anderes als eine halsbrecherische Energiewende und eine irrsinnige Rapefugees-welcome-Kultur verdient haben, lässt sich bezweifeln.

Detlef Dechant / 04.06.2018

Ich habe einmal eine Eingabe an den petitionsausschuss des Bundestages gemacht. Die Stellungnahme des BMI wurde mir mit dem vermerk, damit sei die Angelegenheit erledigt, als Anwort übersandt. Wiedersprüchge zwischen meiner und der darstellung des BMI wurden gar nicht hinterfragt. das BMI hatte recht! So wird der Bürger von dem für ihn eigentlich intronisierten Gremium als Lügner hingestellt. Also - alles in allem - nichts Neues! Die Kaste Politiker pflegt und versorgt sich selbst, der Bürger stört dabei nur und die Medien haben sich schon lange den regierenden angedient, um die Brosamen aufzulesen!

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