@ Hjalmar Kreutzer: Das stimmt auch wieder! Wenn ich das Geld dazu hätte, würde ich es auch ohne Angst vor der Hölle entsprechend krachen lassen, wie seiner Zeit der Borgia Papst in Rom. Soll doch so ein Mönchlein Luther, der Totengräber der Renaissance, kommen wie er will. Und das in einer Zeit, wo sich Vorstandsvorsitzende auf Fotos ihre Rolex wegretuschieren lassen. Nichts ist so schlimm wie Verlogenheit.
Nachdem jedes Jahr so ein „gesellschaftliches Ereignis“ der jeweiligen Schickeria daraus gemacht wurde, laut und ausgiebig bekakelt werden musste, welche aufstrebende Künstlerin mit Ti… und Ar… denn die im Stück nicht so bedeutende Nebenrolle der Buhlschaft geben darf und welcher bedeutende Staats- und Burgschauspieler denn für sein Lebenswerk mit dem Jedermann zum Ritter geschlagen wird, griff ich eines Tages zum Äußersten und las Hofmannsthals Text. Ja, ich gehöre zu Etscheits erster Kategorie und habe selten so einen weinerlichen, bigotten banalen Scheiß gelesen. Interessiert mich weder literarisch noch gesellschaftlich. Ob dann Oliver Knöbel die Buhlschaft, Ernie Reinhardt den Tod auf Socken und Corny Littmann den Jedermann im Sankt-Pauli-Dress bis in den Sarg dribbelt, und welche Schickeria sich in Salzburg, Wien oder Bayreuth dann selbst als Kulturnation erhöht, ist mir dann wumpe. Kann weg.
Die Aufrichtigkeit als Verehrer der Schauspielkunst kann ich mir hier nicht verkneifen : den ” Jedermann “ ein einziges Mal als Lektüre ( beim Brandauer würde ich auch nicht schwach werden ), ” The sound of music ” von Wise im letzten Jahrzehnt dreimal. Kitsch , herrlicher Humor ( goatherd song ) und immer stärker werdender Schauder während des Showdowns und ein Beklemmungsgefühl in der Brust Auch wenn es keine Analogien zur Gegenwart gibt , am Wendepunkt der Handlung bleibt das Gefühl zunehmender Enge. - Dennoch eine Leseempfehlung zu Hofmannsthal : Briefwechsel mit Rudolf Pannwitz . S.Fischer Vlg. 1993. Könnte eine schöne Partie für zwei Schauspieler im Hörfunk sein . ( Lesungen höre ich seit Schülertagen lieber als ich ins Theater gehe ) MfG ” Dr. Sennheiser
Hat nicht der geniale Helmut Qualtinger weiland gesungen: “Jeder-, Jedermann, host für Soizburg genug getan (...) hod a jeder scho gnua, sperr ma endlich den Domplatz zua!”
Wer bezahlt (Tickets) bestimmt.
Solange Westeuropa noch aus traditionellen, gut funktionierenden, nationalen Demokratien bestand, waren die Paradiesvögel, Irrlichter und Salonmarxisten des sog. Regietheaters, nicht wirklich ein Problem. Jetzt, im real existierenden, neo-feudal-marxistischen Totalitarismus, mag man nicht mehr lachen, es nicht mehr amüsiert zur Kenntnis nehmen. Sondern wird Zeitzeuge der umfassenden Vernichtung der Bürger-gesellschaftlichen Kultur. Es kann jetzt auch nichts mehr nachwachsen, das den kranken Irrsinn einmal überwände. Zumal die künftige, islamisch-afrikanische Mehrheitsbevölkerung Westeuropas, derlei weder duldet noch kennt. Weshalb die jetzt herrschende, dystopische Epoche der Zurichtungsmethoden (CorrectnessGenderInvasionKlimaRassismusVirus), von denen Nordamerika und Westeuropa gleichermaßen und gleichgerichtet heimgesucht sind, nur eine kurze, bizarre Zwischenphase bleiben wird.
Mainzelindianer, Mainzelchinesen, Mainzel… man traut sichs gar nicht zu schreiben ... und Mainzelfrauchen? Hab mit Erstaunen festgestellt, dass die Mainzelmännchen alle samt alte weiße Männer sind (seit 1963). 1) Das Ganze muss farbiger werden, aber wesentlich, nicht nur durch jeweils einen Quoten ... . 2) Was ist mit den Mainzelfrauchen? Es soll schon mal eine gegeben haben, die aber nicht Bestandteil der Serie wurde, was alles noch viel schlimmer macht.
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