Susanne Baumstark / 19.11.2019 / 16:30 / Foto: Olaf Kosinsky / 18 / Seite ausdrucken

Baden-Württemberg: Die Entkernung der Schulen

„Elternvertreter wollen gegen den Unterrichtsausfall an Gymnasien in Baden-Württemberg klagen“, heißt es jetzt überall. Die Ausfälle hätten „ein unzumutbares Ausmaß angenommen“. Dass auch im Südwesten des Landes der Abzug von Gymnasiallehrern für Grundschulen eine Rolle spielt, ist anzunehmen. Es sei in diesem Kontext nochmal an die deftige Pressemitteilung der Niedersächsischen Direktorenvereinigung von 2017 erinnert:

„Viele Schulen stehen vor erheblichen Defiziten bei der Unterrichtsversorgung.“ Einstellungsermächtigungen zog man kurzfristig zurück, „um so besondere soziale Projekte (‚Helfende Hände‘ zum Beispiel) zu finanzieren“.

„Eklatante Mängel“ bestünden auch an Grundschulen. „Ihnen fehlen nahezu 10.000 Stunden an der durch Erlass vorgegebenen Versorgung von 100 Prozent.“ Daher veranlasste die Ministerin – sogar noch einen Tag vor Beginn des neuen Schuljahrs – Abordnungen von Gymnasiallehrkräften an Grundschulen. „Überdies spielt bei solchen kürzestfristigen Notprogrammen die Frage nach pädagogischen und didaktischen Aspekten von Unterrichtsqualität offenbar keine Rolle mehr.“

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Susanne Baumstarks Blog „Luftwurzel“.

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Leserpost

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Sabine Heinrich / 19.11.2019

Nun ja - wer heute noch - besonders unter den noch besonders verschärften Bedingungen seit spätestens 2015 - noch Lehrer werden möchte, ist entweder blind für die Schulwirklichkeit oder so arrogant/naiv, dass SIE (Es sind ja inzwischen fast nur noch Frauen, die diesen EINSTMALS durchaus erstrebenswerten, da erfüllenden Beruf ergreifen möchten) glaubt, alles besser zu wissen und zu machen als die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen. Dazu kommt, dass Lehrer keine Lobby haben. Die linke rote GEW hat z.B. in Schleswig-Holstein (lange - zu lange SPD-regiert) nie etwas gegen die seit ca. 3 Jahrzehnten von der Regierung beschlossenen Verschlechterungrn der Arbeitsbedingungen für Lehrer getan, sondern alles abgenickt und unterstützt; z.B. Erhöhung der Stundenzahl, Rückstufung des Besoldungsalters ; Aufnahmezwang ALLER Schüler in die 1. Klasse, auch wenn sie gar nicht schulreif sind; Schließung der bestens funktionierenden Vorschulklassen, Schließung von Sprachförderschulen/-klassen, kein Sitzenbleiben mehr, keine wirkungsvollen Maßnahmen gegen dissoziale, ja kriminelle Schüler schon in der Grundschule (Hinweis aktuell auf den kleinen Ort Süsel in Schleswig-Holstein) - und als absolut RIESIGE Sahnehaube die Integration! Ist doch toll, wenn der kaum sich artikulieren könnende Behinderte in der gleichen Klasse sitzt wie die schüchterne Mitschülerin, die zwar vieles weiß, aber kaum zu Wort kommt, weil ein paar andere Schüler die volle Aufmerksamkeit der Lehrerin benötigen - und zwar nicht, weil sie etwas Schlaues zu sagen hätten… Unter den heutigen Umständen würde ich meinen damaligen Wunschberuf nicht mehr wählen. Und wenn ich Kinder hätte, würde ich mir sehr genau überlegen, ob ich sie nicht besser auf eine Privatschule schicke. Das würde ich von der Schule vor Ort abhängig machen.  

Harry Hirsch / 19.11.2019

Bei Roger Letsch kann man sehen dass es bis zum Weltuntergang noch ca 11Jahre und 6 Monate sind. Die Kinderchen die also heuer in die Grundschule kommen erleben diesen also dann als Abiturienten. Also wozu braucht man dann noch Lehrer?

Ilse Polifka / 19.11.2019

Wie wäre es denn mit Montag - Donnerstag für “future” ?

Dr. Gerd Brosowski / 19.11.2019

Der Unterrichtsausfall ist in der Tat das schwerwiegendste Problem in allen Schulformen. Das liegt nicht nur an der zögerlichen Zuweisung von Lehrkräften und an dem skandalösen Umgang der Landesregierungen mit den Berufsanfängern. Alle möglichen Aktivitäten werden mitten in die Unterrichtstage gelegt und auf Kosten der Unterrichtszeit durchgezogen: Berufspraktika der Schüler, Fortbildung der Lehrer, Berufsberatung, Pädagogische Tage, Wohltätigkeitsveranstaltungen wie run for help und vieles, vieles mehr. Zudem ist seit Einführung des unterrichtsfreien Samstages die Zahl der normalen Unterrichtstage auf unter 180 gesunken: Während der Mehrzahl der Jahrestage stehen die Schulen leer, der gewöhnliche Unterrichtstag ist zu einem seltenen Ereignis geworden. Zu Recht vermissen die Hochschulen bei den Studenten Kenntnisse und Fertigkeiten, die in der Mittelstufe erworben und dann fortwährend vertieft und eingeübt werden sollten.  Alles das wurde irgendwann einmal behandelt und sogar abgeprüft, ist dann aber in Vergessenheit geraten. Denn zum Vertiefen, Wiederholen, Einüben, Verknüpfen fehlt die Zeit; dieses mitunter mühsame, alltagsgraue, aber unverzichtbare Geschäft geht im Getöse des bunten pädagogischen Allerlei unter.

A. Nöhren / 19.11.2019

Für die Politiker der links-grünen Partei CDUSPDGRÜNEFDPLINKE Ist der Lehrermangel und der Unterrichtsausfall kein Problem, denn Untertanen, die bevormundet werden, brauchen keine Bildung. Ansonsten muss man die Bürger, die sich über Unterrichtsausfall fragen, weshalb sie sich aufregen, sie sind doch mehrheitlich Fans der links-grünen Partei CDUSPDGRÜNEFDPLINKE.

Susanne antalic / 19.11.2019

Dummes Volk lässt sich besser regieren, das wussten und wissen es viele Religionen, die Politiker haben sich es abgeschaut, es ist Absicht.

Bernhard Freiling / 19.11.2019

Spielt das wirklich noch eine Rolle? Wenn in 10 Jahren oder so der deutsche Globus verglüht, geht die Welt für Abiturienten und Baumschulabsolventen gleichermaßen unter. Völlig unnütze Gedanken also. Laß uns lieber am Freitag noch ‘ne Runde fürs Klima hüpfen.

Gerald Weinbehr / 19.11.2019

Im ZDF lief vergangene Woche die Doku “Plötzlich Lehrerin! Klassen-Kampf in der Grundschule” über Quereinsteiger in den Lehrerberuf an Grundschulen. Am Beispiel Hessen wurde deutlich, wie übel die Situation mittlerweile ist. An den Schulen sei mittlerweile jeder fachfremde Helfer willkommen, der sich einbringen wolle. Man muss die One-world-no-borders-Ideologen, die von der Realität völlig unbeirrt offene Grenzen und freie Einwanderung für jeden nach Europa (also vor allem nach Deutschland) fordern, immer wieder mit diesen Wahrheiten konfrontieren. Die Schulen sind ja nur ein Beispiel für die grandiose Überforderung des Landes mit der Masseneinwanderung einer kultur-, sprach- und bildungsfernen Klientel. Deutschland muss endlich wieder zu einer geordneten und kontrollierten Einwanderungspolitik zurückkehren!

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