Jedem Münchenreisenden wird mittlerweile aufgefallen sein, dass die Bayernmetropole, besonders in den Sommermonaten, auf der Kaufingerstraße aussieht wie Riad zur Rushhour. Die Zumutung der gesichtslosen, in schwarze Säcke gesteckten Frauen mit Pradatäschchen und Chanelsonnenbrille indes muss gelassen ertragen werden, denn die Touristen aus Saudi-Arabien, Kuwait und Katar bringen viel, viel Geld in die Stadt, und damit verrät man dann auch gern schon mal sämtliche Errungenschaften moderner Demokratien. Auch im Edelhotel Bayerpost. Dort wurde meiner Bekannten an der Rezeption mitgeteilt, dass der Pool ab 22.00 Uhr nur für Muslime weiblichen Geschlechts zugänglich sei…
Worauf meine Bekannte die Vermutung äußerte, der Pool würde bis 22.00 Uhr wohl hauptsächlich vom männlichen Anhang dieser Damen frequentiert. Und mit Männern zu baden, die niemandem einen Blick auf die Frauen ihrer Familie gönnen, aber selbst europäisches Fleisch anstarren wie der Kater die Fische im Aquarium, dazu hätte sie keine Lust. Daraufhin ruderte die Geschäftsleitung schnell zurück und erlaubte meiner Bekannten ein Bad als einzige Ungläubige. Lust zu demselben hatte sie inzwischen allerdings nicht mehr. Schade eigentlich. So werden wir nie erfahren, ob die Araberinnen im schwarzen Sack kanuartig zu Wasser gelassen wurden, wie ich es schon am Toten Meer beobachtet habe, oder ob sie sich im praktischen Burkini ins kühle Nass stürzten.