Ich bin sehr dafür die Leistungen von Politikern akademisch zu ehren. Mein Vorschlag: Bachelor of Doof (Lokalpolitiker), Master of Doof (Landtagsabgeordnete), Doktor of Doof (MdB). Ausgenommen sind alle schon mit Graden versehenen Politiker, also vor allem die von der Alternative.
Ich unterrichte angehende Handwerksmeister in Steuerrecht und habe auch viele Jahre Bachelorstudenten (FH) in Steuerrecht unterrichtet (jeweils Nebenfach, aber prüfungsrelevant). Weder bei den Anforderungen noch bei der Begabung der Schüler bzw. Studenten habe ich einen nennenswerten Unterschied ausmachen können. Zumindest beim Meister ist es angemessen, diese mit einem Bachelor gleichzustellen. Attraktiver macht es die handwerklichen Berufe aber nicht.
Da zuerst vermutlich zu wenig Klarname geschrieben, bitte das hier veröffentlichen. —- Nein, der Autor hat das nicht verstanden. (Aber da ist er nicht alleine) Oder die Primärquelle nicht gelesen? Zitat: “Daher will ich die drei umzusetzenden Fortbildungsstufen mit klaren und geschützten Marken versehen: Berufsspezialistin, Berufsbachelor und Berufsmaster.” Da steht FORTBILDUNGsstufen. Nicht AUSBILDUNG. Und FortbildungsSTUFEN. Es geht also um Fortbildung. NACH der Ausbildung. Und Stufen. Die Diskussion geht außerdem schon sehr lange und gründet eigentlich im DQR / EQR. Nach DQR ist gleichwertig aber nicht gleichartig (oder andersrum): DQR Level 6 Bachelor = Handwerksmeister = Industriemeister = Fachkaufmann = ...fachwirt = Fachwirt für… = Bilanzbuchalter (geprüfter) = irgendwas Gastronomiebereich = Ich hoffe ich hab nix vergessen, glaube aber irgendwas mit Informatik gibt es noch? Für Level 7 “Master” müssen die noch einen technischen oder nichttechnischen Betriebswirt HWK oder IHK draufsatteln. Und es gibt schon lange “Übersetzungshilfen” die dem Zeugnis / Urkunde gleichen aber nicht unterschrieben sind. Das heißt dann im Falle eines Bilanzbuchhalters*se es gibt eine englische Version seines Zeugnis/Urkunde auf der steht “Bachelor Professional of Accounting (CCI)” Das CCI steht für “Chamber of Commerce and Industrie”. Also ist mit Berufsbachelor, Berufsmaster und vermutlich auch Berufsspezialist mitnichten ein Geselle gemeint. Ein Geselle (Regelausbildungszeit 3-3,5 Jahre) ist auf DQR 4. Bei weniger Regelzeit auf DQR 3. Ein Techniker oder IT-Spezialist ist auf DQR5. Der Techniker und der IT Spezialist dürften der Berufsspezialist sein? Der müßte ja unterm Bachelor sein, aber über dem Gesellen. Weil FORTBILDUNGsstufen. Und ein “Bachelor of Metzger” ist ein Metzger (Fleischer)-MEISTER!
nachdem wir unsere eigenen akademischen Grade ohne Not dem anglo-amerikanischem Bachelor bzw. Master geopfert haben (Bologna lässt grüßen) und wir diese Begriffe, die ja - frei übersetzt - “Geselle und Meister” heißen, schon seit dem Mittelalter für unser Handwerk verwenden, fände ich es absolut in Ordnung, wenn die ohnehin immer rarer werdenden handwerklichen Berufe sich auch mit diesen ‘akademischen’ Titeln schmücken dürften. Bei der immer größer werdenden Abiturdichte hätten wir u.U. sogar wieder einen besseren Zulauf in diese Mangelberufe. Die Berufsschulen nennen wir dann einfach ‘Berufshochschule’ und der sog. Bildungsnotstand hat sich sofort erledigt….
Es geht hierbei um die Anhebung des Bildungsniveaus der gesamten Bevölkerung. Wenn man das nicht durch bessere Bildung erreichen kann - das ist nämlich teuer und mühsam - dann werden eben Titel verliehen. Das Costa nämlich gar nix. Wir wissen doch schon von Helmut Kohl, dass nur wichtig ist, was hinten rauskommt. Mit dem Bachelor of Metzger allein ist es daher nicht getan. So könnten Asylanten mit absolviertem Deutschkurs zu Germanisten ernannt werden. Aus Hinterbänklern des Bundestages werden Diplom-Politologen und für besonders verdiente Bundesminister gibt es den akademischen Grad des Master of Disaster. Sehen wir es doch mal positiv: Wenn alle einen hochwertigen Abschluss haben, steigt nicht nur unser Ansehen in der Welt, sondern auch die Löhne werden kräftig anziehen. Und die leidige Diskussion um den Fachkräftemangel hat sich auch erledigt.
Herr Rietzschel, ich glaube einfach, dass Sie da nicht alles richtig verstanden haben. Anja Maria-Antonia Karliczek , “Bachelorette” hat doch jetzt einfach ihren “Master of Merkel” gemacht und ist nur etwas stolz auf sich selbst. Jetzt kann sie doch offiziell von Deutschland aus die restliche Welt retten. Wir brauchen doch auch solche Leute. b.schaller
Ich habe tieferen Respekt vor einem Handwerker, der mit Fleiß, Geschick und Kenntnis arbeitet, etwa meine Heizung repariert oder das Hausdach neu deckt, als vor einem Bätscheler in irgendeinem dieser so beliebten Laberfächer wie Soziologie oder Politikwissenschaft oder Filosovieh… ! Also verschont das Handwerk mit solchen geradezu beleidigenden Bezeichnungen wie Bachelor oder Master!
Auf diese Art kann man ein Volk auch zu Millionären machen. Einfach ein paar Nullen mehr auf die Geldscheine. Dann wären wir nicht nur ein Volk von akademischen Handwerkern, sondern auch alle Hartz-IVler wären Millionäre. Reichtum und Bildungstitel für alle. Was will man mehr. Im Irrenhaus Deutschland ist alles möglich.
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