Henryk M. Broder / 28.05.2016 / 12:00 / 4 / Seite ausdrucken

Autofahren kann Ihrer Gesundheit schaden!

Wie wir alle wissen, ist letzte Woche in der Bundesrepublik eine EU-Regelung in Kraft getreten, wonach Tabak- und Zigarettenpackungen mit ekelerregenden Schockbildern versehen sein müssen: Lungenödemen, verfaulten Zähnen, schwärenden Wunden. Es handelt sich um eine volkserzieherische Maßnahme. Man will den Rauchern den Tabakkonsum verleiden, indem man sie auf die Folgen dieser Sucht aufmerksam macht. In der Tat spricht vieles dafür, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Lungenerkrankungen und Rauchverhalten, auch wenn Kettenraucher wie Johannes Heesters und Helmut Schmidt uralt werden und nicht an Lungenkrebs sterben. Die Zahl der „Tabaktoten“ lässt sich nicht genau ermitteln.

Ganz anders dagegen ist die Lage im Straßenverkehr. Im Jahre 2015 kamen 3339 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, 393.700 Personen – Fußgänger, Rad- und Autofahrer – wurden mehr oder weniger schwer verletzt. In all diesen Fällen ist man versucht zu sagen: Sie wären noch am Leben, wenn sie zu Hause geblieben wären. Aber auch das ist eine Vermutung. Die Statistik sagt uns, dass erheblich mehr Menschen bei Unfällen im Haus als im Straßenverkehr ihr Leben verlieren. Es mag sicherer sein, am Hermsdorfer Kreuz im Stau zu stehen, als daheim die Fenster zu putzen. Hier gehts weiter.

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Leserpost

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Martin Witte / 30.05.2016

Sehr geehrter Herr Broder, wie immer gut.  Ich selbst habe diese Frage auch schon vor einiger Zeit in privater Runde aufgeworfen, ohne erhellende Antworten zu bekommen. Eine andere, weit interessantere Frage ist aber, wieso sich die EU derart auf die Raucher einschießt (von denen wohl jeder und jede wissen dürfte und sollte, dass sie buchstäblich mit dem Feuer spielen), während sie beispielsweise die berühmte Ampel auf Lebensmittel mit Vehemenz verhindert. Eine Sache, die mit einfachen Mitteln manch einem die Augen öffnen würde, was er oder sie da eigentlich Ungesundes in sich hinein schaufelt.

Hans Gallus / 29.05.2016

Sehr geehrter Herr Broder, eigentlich ist es doch ganz einfach: Wenn ich rauche, gefährde ich die eigene Gesundheit und die meiner nächsten Umgebung, und zwar immer, mit jeder Zigarette, mit jeder Zigarre. Wenn ich Auto fahre, gefährde ich die eigene Gesundheit und die anderer Verkehrsteilnehmer, und zwar, wenn es zu einem Unfall kommt. Was können Sie und ich daraus lernen? Jeder Unfall ist gefährlich, ggf. lebensgefährlich. Rauchen ist gefährlich, ggf. lebensgefährlich, auch ohne Unfall. mfg Hans Gallus

Bodo Prekel / 28.05.2016

Sehr geehrter Herr Broder, ihre spitze Zunge habe ich schon immer geschätzt, aber nun beeindrucken Sie mich als Gedankenleser. Nur die Ideen “Tankquittung” und “Spiel mir das Lied vom Tod” war mir neu. Es fehlt noch die Alternative zu den zahllosen “Kevin an Bord” Aufklebern. Wie wäre es mit “Dieses Auto kann Kevin töten” oder “Kevin Killer”. Zwar habe ich noch nie geraucht, trotzdem lieber zehn rauchende Raucher zu Besuch, als 10min in einer Garage mit laufendem Automotor zu verweilen. Man muss übrigens nicht nur auf Fahrrad ausweichen. Statt ..., nimm per pedes!

Ulrich Berger / 28.05.2016

Lieber Herr Broder, sie spielen mit dem Feuer! “Autofahren kann Ihrer Gesundheit schaden!”, schlagen sie als Warnhinweis vor. Ist Ihnen eigentlich klar, wie leicht Sie mit solchen (nur in Ihren Augen satirischen) Vorschlägen schlafende Hunde wecken könnten? Sie sind gefährlich! Bes(org)te Grüße, Ihr Ulrich Berger

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