Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler plant seine nächsten Werke eher in den USA zu bauen.
Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld erklärte, man wolle das dortige Subventionspaket Inflation Reduction Act mit einem Gesamtvolumen von 430 Milliarden Dollar „auf jeden Fall nutzen, um verstärkt in den USA zu investieren“. Der IRA werde dem Thema Nachhaltigkeit in Amerika mehr Schwung verleihen. „Das betrifft nicht nur Autos, sondern auch die Industriebereiche, in denen wir tätig sind.“
In einem Interview mit der WamS (hinter der Bezahlschranke) sagte Rosenfeld, Schaeffler bekomme durchaus noch Aufträge für Verbrennerprodukte: „Ja, klar. Es ist eine europäische Utopie zu glauben, dass die Leute in naher Zukunft überall elektrisch fahren werden. Im globalen Süden wird man noch lange Verbrenner brauchen. Außerdem sind weltweit etwa 1,5 Milliarden Autos auf der Straße, die auch wir mit Ersatzteilen beliefern.“ Außerdem, so Rosenfeld: „Das Verbrennergeschäft wirft im Moment das Geld ab. Ich würde nicht auf die Idee kommen, es zu verkaufen.“
Eine drohende De-Instruialisierung sieht der Schaeffler-Chef „nicht ganz so dramatisch, wie es immer dargestellt wird. Wir haben die höchsten Energiepreise, langsame Planungsverfahren, und es fehlt eine durchgängige Rohstoffstrategie. Es gibt viele Dinge, die man kritisch sehen muss. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir super ausgebildete Arbeitskräfte haben, sehr innovative Unternehmen und einen starken Mittelstand. Statt zu klagen, sollten wir alles tun, um eine De-Industrialisierung zu vermeiden.“ Die bestehende Produktion werde man „nicht in die USA verlagern, aber die nächsten Werke bauen wir eher in Amerika“.