Das links-liberale San Francisco in Kalifornien gilt als die Hochburg der Demokraten und alles dessen, wofür sie stehen. Nun konnte der Außenseiter Daniel Lurie das Establishment besiegen und Bürgermeister werden.
Lurie besiegte die Amtsinhaberin London Breed, eine Demokratin, in der Stichwahl mit 56 zu 44 Prozent, berichtet San Francisco Chronicle. Breed, die immer wieder auf die Tatsache hinwies, dass sie die erste dunkelhäutige Bürgermeisterin San Franciscos sei, ist auch eine persönliche Freundin von Kamala Harris, die ebenfalls aus San Francisco kommt und Teil der dortigen demokratischen Elite ist. San Francisco, seit Jahrzehnten von Demokraten kontrolliert, hat ein steigendes Problem mit vor allem Drogenkriminalität, Obdachlosigkeit und städtischem Verfall. Obwohl dies schon vor Breeds Amtszeit begann, tat sie zu wenig, um die Lage zu verbessern.
Lurie (47) ist jüdischen Glaubens, ein vielfacher Millionär und Miterbe des bekannten Levi- Strauss-Konzerns. Er ist allerdings auch philanthropisch unterwegs mit der Organisation Tipping Point Community, die Millionensummen für soziale Projekte aufbringt. Er warb mit dem Versprechen, die Stadt von dem Würgegriff der politischen Eliten zu befreien. Lurie stand als unabhängiger Kandidat und benutzte sein eigenes Geld für seinen Wahlkampf. Bisher hat er noch kein politisches Amt bekleidet.