Ausgestoßene der Woche: Gagarin und Dreadlocks-Gaga

Die Russland-Canceleien richten sich nun auch gegen Juri Gagarin, den ersten Mann im Weltraum. Und die Musikerin Ronja Maltzahn darf nicht bei Fridays-For-Future auftreten, weil sie als Weiße Dreadlocks trägt.

Er wurde 1934 als Sohn einer einfachen Bauernfamilie geboren. Seine Eltern wurden von den Nazis verschleppt und verbrachten Jahre als Zwangsarbeiter. Als Jugendlicher war er an Sabotageakten gegen die deutschen Besatzer seines Landes beteiligt. Er war erst Handwerker, dann Flieger, 1961 schließlich, wie oft geschrieben wird, der erste Mensch im Weltall (letztere Bezeichnung ist möglicherweise nicht zutreffend, das sowjetische Raumfahrtprogramm, Teil des Militärs, machte Missionen erst öffentlich, wenn sie erfolgreich abgeschlossen waren, es spricht einiges dafür, dass es vor dem ersten auf die Erde zurückgekehrten Kosmonauten sowjetische Raumfahrer gab, die nicht lebend zurückkehrten).

Dem Generalsekretär der KPdSU, Leonid Breschnew, soll er bei einem Empfang ein Glas Champagner ins Gesicht geschüttet haben, weil dieser seinen Freund Wladimir Komarow unter Zeitdruck in einer unausgereiften Sojus-Kapsel ins All geschickt hatte, was letzterer absehbarerweise nicht überlebte. 1968, noch vor seinem 35. Geburtstag, kam er schließlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, dessen Umstände bis heute nicht genau geklärt sind.

Die Rede ist natürlich von Juri Alexejewitsch Gagarin, dem jüngsten Russen, der dem antirussischen Cancel-Wahn, der den Westen seit Putins Invasion der Ukraine ergriffen hat, zum Opfer gefallen ist. Wie Business Insider und Vanity Fair berichten, hat die einflussreiche amerikanische Non-Profit-Organisation Space Foundation entschieden, die bevorstehende Konferenz und Fundraising-Veranstaltung Yuri's Night „in Anbetracht des aktuellen Weltgeschehens“ in A Celebration of Space: Discover What's Next umzubenennen. Als Yuri’s Night bezeichnen seit 2001 verschiedene Organisationen auf der ganzen Welt Veranstaltungen, die am oder um den 12. April, dem Jahrestag von Gagarins bahnbrechendem Erstflug in Wostok 1, abgehalten werden, um Menschen für die Raumfahrt zu begeistern.

Gagarin-Statue verhüllt

Das luxemburgische Medium RTL meldet außerdem, dass die Statue von Juri Gagarin im luxemburgischen Kurort Mondorf-les-Bains seit einigen Tagen verhüllt ist. Bürgermeister Steve Reckel gab gegenüber RTL an, mehrere Menschen hätten sich seit Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine über die Statue beschwert und er habe sie verhüllen lassen, um den Diskussionen darüber ein Ende zu bereiten. Es gehe aber auch um den Schutz des Denkmals vor Vandalismus. Das klingt etwas widersprüchlich. Hat sich der Politiker nun der Cancel Culture entgegengestellt oder sie vorangetrieben?

In jedem Fall ist das Canceln von Juri Gagarin total Banane. Als der Pionier der Raumfahrt 1968 starb, war Wladimir Putin ein 16-jähriger Schüler in Sankt Petersburg. Der Staat, den Putin heute regiert, existierte damals noch nicht. Die bis heute in weiterentwickelter Form in der Raumfahrt eingesetzte Trägerrakete R-7, mit der Gagarins Raumkapsel Wostok 1 ins All gebracht wurde, war vom Ingenieur Sergei Koroljow entworfen worden, einem Ukrainer! So beliebt ist der russische Kosmonaut in der Ukraine, dass die ukrainische Post zum 50. Jahrestag der Wostok-1-Mission 2011 eine Sonderbriefmarke mit seinem Abbild herausbrachte.

Es gab mal Zeiten, da war man im Westen reifer. „Wer würde nicht […] ein paar hundert Meter laufen, um diesen unglaublichen Mann zu sehen? Er ist ein Raumfahrer und doch besucht er uns und spricht mit uns“, schrieb die bürgerliche Londoner Times 1961 über Juri Gagarins Tour englischer Großstädte. Tausende normale Bürger säumten damals die Straßen oder hängten Banner aus den Fenstern, um den ersten Menschen im Weltraum zu begrüßen, wohl kaum aus einer großen Begeisterung für den Realsozialismus sowjetischer Prägung. Man schaffte es zu trennen, zwischen dem Menschen und seinen Errungenschaften und dem fragwürdigen, beziehungsweise sogar ideologisch verfeindeten Staat, aus dem er kam. „Selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges dachte niemand daran, russische Literatur, Kunst oder Musik zu verbieten“, bemerkt der amerikanische Slawistik-Professor Gary Saul Morson in einem aktuellen Beitrag. Die Ironie am heutigen moralischen Absolutismus, der keine Grautöne mehr kenne, sei, dass „die Sowjetunion so funktionierte“.

„Er hasst alle Orientalen“

Von total Banane zu unfassbar dumm: Wie verschiedene Medien, darunter Newsweek, berichten, hat die University of Florida aufgrund der russischen Invasion der Ukraine Karl Marx als Namenspaten eines Lesesaals gecancelt. Eine Tafel in der Universitätsbibliothek Library West, die den Deutschen als „Philosophen, radikalen Wirtschaftswissenschaftler und revolutionären Kritiker“ würdigte, sei nach acht Jahren abmontiert worden. „Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine und anderswo in der Welt hielten wir es für angebracht, den Namen von Karl Marx zu entfernen, der 2014 an einem Gruppenarbeitsraum der University of Florida angebracht wurde“, zitiert Newsweek den Pressesprecher der Universität, Steve Orlando.

Andere Gruppenarbeitsräume der University of Florida sind nach Benjamin Franklin, Frederick Douglas, Martin Luther King, Jane Austen, William Shakespeare, F. Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway, Mahatma Gandhi, Zora Neale Hurston, James Baldwin, Abraham H. Maslow, Albert Camus, Michel Foucault und Margaret Mead benannt. Diese sollen laut Newsweek nicht umbenannt werden.

Dass Karl Marx (1818–1883) jemals in seinem Leben in Russland war, ist nicht bekannt. Über Russland und die Russen sagte er so unschöne und aus heutiger Sicht höchst politisch inkorrekte Dinge wie:

„Dass der russische Staat in seiner Politik Europa und Amerika gegenüber den Mongolismus vertritt, ist natürlich eine jetzt schon zum Allgemeinwissen gewordene Wahrheit.“ (17. Februar 1870)

„Die Niederlage der Arbeiterklasse in Frankreich, der Sieg der französischen Bourgeoisie war gleichzeitig der Sieg des Ostens über den Westen, die Niederlage der Zivilisation unter der Barbarei. In der Walachei begann die Unterdrückung der Romanen durch die Russen und ihre Werkzeuge, die Türken; in Wien erwürgten Kroaten, Panduren, Tschechen, Sereczaner und ähnliches Lumpengesindel die germanische Freiheit, und in diesem Augenblick ist der Zar allgegenwärtig in Europa.“ (1. Januar 1849)

„Die interessanteste Bekanntschaft, die ich hier gemacht habe, ist die des Oberst Lapinski. Er ist auf jeden Fall der geistreichste Pole – dabei ein Mann der Tat –, den ich bisher kennengelernt habe. Statt des Nationalitätenkampfes kennt er nur den Rassenkampf. Er hasst alle Orientalen, wozu er Russen, Türken, Griechen, Armenier usw. mit gleicher Vorliebe zählt. Sein Zweck in London ist jetzt, eine deutsche Legion, wenn auch nur von 200 Mann auf die Beine zu bringen, um mit der schwarzrotgoldnen Fahne den Russen in Polen entgegenzutreten.“ (Brief an Friedrich Engels, 12. September 1863)

(Alle Zitate aus „Marx & Engels intim“ von Björn und Simon Akstinat)

„Auf keinen Fall in einen Streit ausarten“

Ziemlich debil ging es diese Woche auch bei der Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF) zu. Der Hannoveraner Ableger hat eine 28-jährige lokale Musikerin von einer Demo ausgeladen – wegen ihrer Haare! BILD.de erklärt:

„Ronja Maltzahn wurde ausgeladen, weil sie Dreadlocks hat. Sie darf am Freitag nicht auftreten. Die Begründung veröffentlichte die Musikerin bei Instagram. Nach Meinung der Klimaschützer sollten ‚weiße Menschen keine Dreadlocks tragen‘. Maltzahn würde sich die Frisur ‚kulturell aneignen‘ ohne dabei die systematische Unterdrückung von schwarzen Menschen zu erleben, heißt es in der geteilten Nachricht. Die Haare von Maltzahn passen demnach nicht zum ‚antikolonialistischen und antirassistischen Narrativ‘ der Veranstaltung.“

„Solltest du dich bis Freitag dazu entscheiden, deine Dreadlocks abzuschneiden, würden wir dich natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen“, heißt es weiter in der privaten Nachricht von FFF-Hannover, die Maltzahn am Mittwoch als Screenshot auf Instagram postete und deren Echtheit die Organisation bestätigt hat. „Wir hoffen, dass du dich damit auseinandersetzt und wir bieten dir an bei Bedarf in den Tagen nach der Demo diesbezüglich in einen Austausch zu gehen.“ (Letzter Satz ist ein schönes Beispiel für das, was man in der Psycholinguistik Holzwegeffekt nennt: Ein grammatikalisch korrekter Ausdruck, der so beginnt, dass der Leser ihn höchstwahrscheinlich falsch interpretieren wird. Ich erwartete, dass der Satz mit dem Angebot des Haareschneidens bzw. eines Friseurs enden würde. Sie auch?)

Ronja Maltzahn selbst sagte zu BILD, dass die Nachricht von FFF sie „persönlich schockiert“ habe. „Es ist schade, weil wir gern bei dem Konzert dabei gewesen wären.“ Sie werde sich die Dreadlocks nicht abschneiden lassen. In einem später veröffentlichen Instagram-Video schlug die Musikerin deutlich versöhnlichere Töne an. Es habe ein persönliches Gespräch mit FFF gegeben, in dem sich die Organisation entschuldigt habe, für den „eher unsensiblen Tonfall“ in der schriftlichen Absage. Sie nehme das Angebot an, in der kommenden Woche in einen ausführlichen, strukturierten Austausch über das Thema Diskriminierung zu treten. Die Sache dürfe auf keinen Fall ausarten „in eine Art Shitstorm oder in irgendeine Art Schlechtmachung dieser Organisation, in irgendeine Form von Streit“. Denn eigentlich sei FFF eine Organisation, von der sie „eine Menge halte“.

(Lesen Sie zum Thema bei Achgut.com auch Thilo Schneider: „Wo die Fröschin die falschen Locken hat“)

„Wäre ’ne gute Idee, oder?“

Und auch beim deutschen Ableger der altehrwürdigen internationalen Schriftstellervereinigung PEN gibt es einen Ausgestoßenen der Woche. Der Journalist und amtierende Präsident des PEN-Zentrums Deutschland, Deniz Yücel (früher taz, heute in erster Linie beim Springer-Medium Welt tätig), wurde bei der Eröffnungsveranstaltung des Literaturfestivals Lit.Cologne am vergangenen Dienstagabend von der Moderatorin Susanne Beyer gefragt: „Sollte der Luftraum über der Ukraine geschlossen werden?“ Darauf antwortete er: „Wäre 'ne gute Idee, oder?“

Vom Schulhof wisse er Folgendes:

„Wenn ich Sasha einen in die Fresse haue, weil ich einfach mich stärker fühle […] und dann kommt Navid – er ist zwei Köpfe größer als ich – und sagt: ‚Lass meinen Kumpel in Ruhe, ja? Sonst kriegst du's mit mir zu tun!‘ Dann kann ich überlegen. Er muss natürlich das Risiko eingehen, dass ich 'n bisschen irre bin und ihm ein Klappmesser irgendwo reinsteche. Aber ich muss überlegen: ‚Der ist zwei Köpfe größer als ich und doppelt so breit – geh ich mit ihm das wirklich ein?‘ Ich weiß nicht, wie Putin darauf reagieren würde.“

Jetzt fordern die fünf ehemaligen Präsidenten des PEN-Zentrums Deutschland Gert Heidenreich, Christoph Hein, Johano Strasser, Josef Haslinger und Regula Venske in einem gemeinsamen Brief Deniz Yücels Rücktritt. Mit seinen Äußerungen in Köln habe der Journalist gegen die Charta des Internationalen PEN verstoßen, die die Mitglieder verpflichte, „mit äußerster Kraft […] für das Ideal einer […] in Frieden lebenden Menschheit zu wirken“. Auch einige weitere Berufskollegen eschauffieren sich über Yücels Auftritt beim Lit.Cologne. Yücel riskiere mit seinen „abenteuerlichen militärstrategischen Ausführungen“ und anderen kontroversen politischen Meinungsäußerungen, „den ganzen PEN in Flammen aufgehen zu lassen“, schreibt etwa in der FAZ die Journalistin und Schriftstellerin Petra Reski. Bei der SZ kontert hingegen Nele Pollatschek: „Skandal! Präsident des Vereins der freien Worte äußert freie Worte!“

Yücel hat die Rücktrittsforderung am Montag auf Twitter zurückgewiesen. Er habe sehr wohl im Sinne der PEN-Charta gesprochen und bei der Veranstaltung anwesende Ukrainer hätten sich im Anschluss bei ihm bedankt. „In diesem Streit geht es (auch/eigentlich) um ganz andere Dinge“, führt der Journalist in dem langen Twitter-Thread weiter aus. „Aber das klären wir intern.“ (Quelle: Spiegel online)

Und damit endet der wöchentliche Überblick des Cancelns, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Entlassens, Verklagens, Einschüchterns, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

 

Mehr vom Autor dieser wöchentlichen Kolumne Kolja Zydatiss zum Thema Meinungsfreiheit und Debattenkultur lesen Sie im Buch „Cancel Culture: Demokratie in Gefahr“ (Solibro Verlag, März 2021). Bestellbar hier. Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de

Foto: Arto Jousi/Suomen valokuvataiteen muse via Wikimedia Commons

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Gabriele Klein / 25.03.2022

“Bürgermeister Steve Reckel gab gegenüber RTL an, mehrere Menschen hätten sich seit Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine über die Statue beschwert und er habe sie verhüllen lassen, um den Diskussionen darüber ein Ende zu bereiten.” Also da hilft nur eines: Bei Reckel anrufen und sich beschweren dass er die Statue wieder enthüllt um den Diskussionen um die verhüllte Statue ein Ende zu bereiten.  Also, alle Mann zum Hörer, ein Anruf bei diesem Bürgermeister genügt…..........

Terence B. Pickens / 25.03.2022

Russenphobie, respektive Solidarität für die Ukraine demonstriert nach einem Bericht der ‘Washington Post’  die United Nations of Cat Federations FIFe [ Fédération International de Féline ] mit der Verhängung temporärer Sanktionen gegen Rußlands Katzen.  Fortan wird Putins Miezen untersagt,  an den von der FIFe jährlich weltweit organisierten 700 Exhibitionen und Wettbewerben zu partizipieren. Katzenimporte aus Rußland sind untersagt. Stammbaumdokumente russischer Züchter werden nicht mehr anerkannt. — Eine Welle der nationalen Solidarität in Internet-Foren in Form der Schmähung und Häme gegen Groß-Britannien, erfährt gegenwärtig der spanische emeritierte König Juan Carlos I.  Vorgestern bestritt ein britisches Gericht, daß der Ex-Monarch durch Immunität geschützt sei und muß sich deshalb wegen Strafvorwürfe seitens seiner Ex-Konkubine Corinna, Geschiedene von Sayn-Wittgenstein, auf die Anklagebank begeben.

L. Bauer / 25.03.2022

@ Ludwig Luhmann, danke fürs wiederholen der aufrichtigen Worte des sich hier anscheinend sehr wohl fühlenden Herrn Yüzel aus der Türkei. Wie so ein Stück Sch… im Vorstand des hiesigen PEN landen kann, sagt doch dann auch alles über den Verband aus. Man lässt sich beschimpfen und belohnt dann solche gescheiterte Existenzen. Das hat sich der ukrainische Außenminister mit seinem Komiker auch zum Handlungsfaden werden lassen. Vorwürfe, Beschimpfungen, dreiste Forderungen stellen an die Deutschen, alles umsonst haben wollen, kein Dank für erbrachte Lieferungen oder Gelder. Aber immer das große Maul. Da passen sie gut zum o.g. Meckertürken dazu. Es ist nur noch erschreckend was für Flachzangen sich überall breitmachen. Da muss es echt mal rappeln im Karton, aber richtig!

Thomas Hechinger / 25.03.2022

Der Vorwurf „kulturelle Aneignung“ ist kaum an Absurdität zu überbieten. „Kulturelle Aneignung“ - aber selbstverständlich! Sollen wir Germanen denn noch Met trinken, statt uns den römischen Wein anzueignen? Und darf ich keine Kartoffeln essen, weil die von den Indianern kommen? Und was ist mit den ganzen Schwarzen, die wie selbstverständlich technische Geräte, die von Weißen entwickelt wurden, verwenden? Was erlauben Jim! Die Völker dieser Erde haben sich immer von anderen etwas abgeschaut, wenn sie es für nützlich und zweckmäßig oder auch nur optisch attraktiv hielten. Und wenn ich noch ein paar Jahre jünger wäre und es bei mir jetzt nicht einfach nur albern aussähe, ginge ich morgen zum Friseur und würde mir Dreadlocks machen lassen.

Gabriele Klein / 25.03.2022

Und kein AGITPROP Trommelwirbel täuscht darüber hinweg: Ein paar Gangs in gewissen Regierungen scheinen sich nach dem nuklearen Aus zu sehnen, denn sie tun alles, die Situation zu eskalieren, allen Analytikern und Nobelpreisträgern wie Kissinger zum Trotz.  Wie ein Elefant steht für mich nunmehr folgende Frage im Raum: Wem wäre jetzt genau zu verdanken dass es zumindest bis jetzt noch nicht zu einem zweiten “Hiroshima” oder “Nagasaki” in der Ukraine kam? Jenen die genau dafür mit dem Leben Ihrer Liebsten auf russischer Seite bezahlten gilt mein tiefes Mitgefühl. Ich bedaure zutiefst dass ich bis auf den heutigen Tag nicht erruieren konnte was ganz konkret Herr Zelensky will.  Demokratie kann es nicht sein, denn hier überzeugte er nicht gerade. Also nochmals: Für welchen Freiheitsbegriff genau sterben seine Soldaten?  Ich frage das deshalb weil ich z.B. den Freiheitsbegriff eines Stalin eines Hitlers oder auch einer Bananenrepublik oder Hamass nicht unterstützen würde. Auf russischer Seite ist glasklar worum es genau geht, auf ukrainischer Seite hingegen nicht, darüber täuscht kein Trommelwirbel für Herrn Zelensky hinweg.

Günther Hermann / 25.03.2022

Also, ich fasse zusammen: Wer von einer weißen Frau/einem weißem Mann verlang, er/sie solle gefälligst die Dreadlocks abschneiden, ist ganz ganz fortschrittlich, also dermaßen was von woke. Wer aber von einer Frau verlangt, sie solle am Arbeitsplatz das Kopftuch abnehmen, ist ein ganz elendiger Faschist, ein elendiger. Aber Spaß beiseite: Der an sich lobenswerte Grundgedanke, andere nicht diskriminieren zu wollen, wird durch so hirnrissige Aktionen lächerlich gemacht, und die Akteure (von mir aus: Akteurinnen) zeigen, dass ihre Toleranz in etwa bei Politbüro DDR und/oder Ajatollah Chomeini liegt.

Franz Beinwein / 25.03.2022

Sie haben da noch jemanden vergessen: (Copy paste) “Europas Baum des Jahres”: Russische Eiche wegen Ukraine-Ereignissen von Wettbewerb disqualifiziert .....

Mathias Rudek / 25.03.2022

Eine fürchterliche, unerträgliche, wohlstandsverwahrloste Deformation ist diese jakobinische Zeiterscheinung der Cancel Culture. Aber dieser Yücel hat so einen Snobismus nach unten und das was er über dieses Deutschland gesagt hat, in dem er aufgewachsen ist mit allen seinen Möglichkeiten, hat bei mir einen ganz schlechten Nachgeschmack hinterlassen. Hat nicht sein offizielles Heimatland Deutschland dafür gesorgt, daß er aus dem türkischen Knast frühzeitig entlassen wurde oder seine ach so geliebte Antifa?

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