Kolja Zydatiss / 20.05.2022 / 10:00 / Foto: Sven Mandel / 42 / Seite ausdrucken

Ausgestoßene der Woche: Der Fischfilet-Frontmann

Jan „Monchi“ Gorkow, Frontman der in linken Kreisen recht beliebten Rostocker Politpunkband Feine Sahne Fischfilet sieht sich plötzlich in der Rolle des Angeklagten, wo seine Gesinnungsgenossen sonst immer gern die Rolle der Ankläger übernehmen.

„Schonungslos, gewalttätig, narzisstisch, hart, maßlos“, soll er sein, „grenzüberschreitend und bekennender Lokalpatriot“. In großem Stil soll er sich nach Aussage seiner anonymen Ankläger sexueller Übergriffe und des Machtmissbrauchs schuldig gemacht haben. Nein, die Rede ist hier nicht von einem bigotten republikanischen Gouverneur im Bible Belt, von einem notgeilen Sportfunktionär, einem schmierigen italienischen Lokalpolitiker oder von irgendeinem Gangsterrapper. Die genannten Anschuldigungen richten sich ganz im Gegenteil gegen jemanden, der in der linken Szene eigentlich sehr beliebt ist: Jan „Monchi“ Gorkow, Frontmann der Rostocker Politpunkband Feine Sahne Fischfilet.

Wie unter anderem Tag24 berichtet, erheben der linke Blog „Niemand muss Täter sein!“ (NMTS) und die dazugehörige Instagram-Seite „schwere“, wenn auch völlig unkonkrete Vorwürfe gegen den Sänger. „Wir wissen, dass er ein Täter ist“, ist in einem Blogeintrag vom 12. Mai zu lesen. „Wir wollen hier allen Betroffenen größtmöglichen Schutz bieten und werden daher an dieser Stelle keine Einzelheiten über die Taten veröffentlichen. Wir fordern: Schaut hinter die Fassade! Solidarität mit allen Betroffenen! […] Wir schenken allen Betroffenen uneingeschränkten Glauben und fordern: Keine Bühne für Täter! Schluss mit dem Mackertum! Schluss mit sexuellen Übergriffen!“

Nebulöse Anschuldigungen

Dem Eintrag sind Links zu Interviews und sonstigen Presseberichten angehängt, die das gezeichnete Bild von Gorkow unterfüttern sollen. Dabei geht es auch um seine kürzlich erschienene Autobiografie „Niemals satt“, in der der 34-Jährige von gewalttätigen Eskapaden in der Ultra-Szene des Clubs Hansa Rostock berichtet, über sein Tourleben und den Kampf mit dem Übergewicht schreibt. Die bevorstehenden Termine in Gorkows aktueller Lesereise will der anonym betriebene Blog vor dem Hintergrund der eigenen Anschuldigungen abgesagt sehen.

Die hinter NMTS stehende Gruppierung scheint recht jung zu sein. Der Blog hat gerade mal einen Eintrag, auf der Instagram-Seite stehen nur fünf Beiträge. Nach Angaben von Tag24 war NMTS zuvor als Organisator von „FLINTA*-Treffen“ in Leipzig-Connewitz in Erscheinung getreten. Das ist Woke-Sprech für irgendetwas, ich habe gerade keine Lust, es nachzuschlagen.

Auf Instagram haben die Punkrocker schnell auf die Vorwürfe reagiert und Gesprächsbereitschaft signalisiert. Den fünf Bandmitgliedern sei zwar schleierhaft, worum es genau gehe, „aber wir werden diese Vorwürfe ernst nehmen und uns damit auseinandersetzen. Wir haben auch in der Vergangenheit nie versucht, irgendwelche Vorwürfe zu deckeln.“ Ihnen sei bewusst, „dass eine Band, die nur aus Typen besteht, zu Problematiken führen kann“, doch „genau aus diesem Bewusstsein heraus“ hätten sie „verstanden, dass wir zuerst bei uns anfangen wollen und befinden uns hier mitten im Prozess.“

Agentur eingeschaltet

Schon seit Längerem arbeiten die Musiker nach eigener Aussage mit der Berliner „Agentur für kulturellen Wandel, Diversity, Empowerment und Bildung“ misc zusammen. Dort habe man nun eine E-Mail-Adresse eingerichtet, „an die sich alle wenden können, die das Bedürfnis haben, Vorwürfe aufzuarbeiten“. Die anonymen Mails von mutmaßlich Betroffenen würden mit Hilfe von Psychologen beantwortet – ohne Einsicht der Band selbst. Garniert ist der Instagram-Post mit dem von NMTS genutzten Logo und den Hashtag #niemandmusstaetersein.

Am Wochenende teilten Feine Sahne Fischfilet laut musikexpress in einer Instagram-Story mit, dass bislang noch keine Mails bei der von ihnen zurate gezogenen Agentur eingegangen seien, man die Vorwürfe allerdings weiterhin ernst nähme. Der betreffende Post ist auf dem Instagram-Profil der Band nicht mehr zu finden, er muss inzwischen, aus welchen Gründen auch immer, gelöscht worden sein.

In einer neuen Erklärung vom 15. Mai hat die anonyme Gruppe hinter NMTS ihre Vorwürfe gegen Jan Gorkow bekräftigt. Kommentatoren in den sozialen Medien, die Feine Sahne Fischfilet „vollen Support“ zusprächen und den mutmaßlichen Opfern nicht glauben wollten, seien „der Grund, warum Betroffene schweigen und Täter ungestraft bleiben“ und sollten sich schämen. Es gehe NMTS nicht darum, den Sänger und seine Band durch den Dreck zu ziehen, sondern darum „den Dreck“ aufzuzeigen, in dem Gorkow „seit Jahren lebt“.

Jan „Monchi“ Gorkow hat eine lange Reise hinter sich. Von einer wohl recht behüteten Kindheit im mecklenburg-vorpommerischen Jarmen als Sohn eines Bauunternehmers und einer Zahnärztin, über eine Art jahrelangen Abenteuerurlaub in der Rostocker Ultra- und Antifa-Szene, Erwähnung im Verfassungsschutzbericht des Landes Meck‘ Pom‘ inklusive, bis zum arrivierten Staatsantifaschisten, dessen Auftritte „gegen Rechts“ bereits vom amtierenden Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) beworben wurden. Eine lange Reise, die nicht bezeugt, wie linksradikal das Establishment der Bundesrepublik geworden ist, sondern wie handzahm und bourgeoisfiziert die „radikale“ Linke (ein wichtiger Punkt, den viele deutsche Konservative wohl nie begreifen werden – notorischen Marx-Hassern materialistische Gesellschaftsanalyse nahezubringen ist so schwierig wie Dackeln eine Liebe zum Billard).

„Im Gegensatz zu radikalen Rechten oder Islamisten sind radikale Linke in der Regel Bürgerkinder. Sie entstammen damit derselben Schicht wie Journalisten, Politiker oder hohe Verwaltungsmitarbeiter“, stellte der liberale Publizist Stefan Laurin einmal fest. „Sie zu bekämpfen hieße für das Bürgertum, die eigenen Kinder zu bekämpfen und das trotz des Wissens, dass die Chancen gut stehen, dass aus ihnen in einigen Jahren anerkannte Mitglieder der Bürgertums werden.“

Vor #MeToo schützt nicht einmal Linkssein

Herkunft schützt also, bis zu einem gewissen Grad. Allerdings nicht, das wissen wir aus der Vergangenheit, gegen #MeToo-Anwürfe. Diese werden in zeitgenössischen linken Kreisen (im Gegensatz zum zivilisatorischen Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“) äußerst ernst genommen, und seien sie auch noch so schwer beweisbar, und haben bereits unzählige Reputationen und Organisationen zerstört. Hoffentlich nicht auch Feine Sahne Fischfilet, deren sozialkritischer Party-Ska-Punk, bei allem nervigen Arbeiterklassen-Cosplay, nicht das Schlechteste ist, und die man nicht zuletzt auch deshalb gut finden darf, weil sie (ähnlich wie Südtirols geläuterte „Sprache, Brauchtum, und Glaube“-Rocker Frei.Wild, nur mit umgekehrter politischer Polarität) Dogmatiker triggern, die Jugendsünden nicht verzeihen können.

In Leipzig haben diese Woche diverse „feministische Bündnisse“ gegen eine Bühnenshow von Luke Mockridge demonstriert. Die Staatsanwaltschaft Köln stellte ihre Ermittlungen gegen den Komiker wegen versuchter Vergewaltigung mangels Tatverdachts 2021 ein, angezeigt hatte ihn seine Ex-Freundin. In verschiedenen Gerichtsverfahren konnte Mockridge 2021 und 2022 erwirken, dass der Spiegel mehrere Passagen in einem Artikel über ihn streichen musste. Die Richter schlossen sich seiner Auffassung an, dass der betreffende Beitrag „unzulässige Verdachtsberichterstattung“ enthielt.

Nach einer mehrmonatigen Auszeit steht der Komiker nun wieder auf der Bühne. Für die Feministinnen zählt seine rechtliche Rehabilitierung allerdings nicht. Sie verteilten Flyer, beklebten parkende Autos mit Mockridge-kritischen Stickern und hielten Transparente in die Luft, unter anderem mit dem Slogan „SCHULD ist immer der TÄTER“, was für mich eher nach Ku Klux Klan als nach Rechtsstaatlichkeit klingt. Der Veranstaltungsort Quarterback Immobilien Arena wurde mit Anti-Mockridge-Graffiti beschmiert. Mehr erfahren Sie bei der Leipziger Volkszeitung sowie beim YouTuber Weichreite TV, der vor Ort war.

Charité distanziert sich von eigenem Professor

In der Welt der Wissenschaft hat sich die Berliner Uni-Klinik Charité von der aufsehenerregenden „Impfsurv“-Studie ihres Professors Harald Matthes distanziert, wonach Impfschäden bei den Covid-Vakzinen deutlich häufiger auftreten als von der offiziell zuständigen Bundesbehörde Paul-Ehrlich-Institut angegeben. Journalisten und sogenannte Faktenchecker bemängelten in den letzten Tagen eine „unwissenschaftliche“, methodisch unzulängliche Vorgehensweise des Professors. Von der Webseite der Charité ist die Studie verschwunden (über WaybackMachine ist die Seite noch abrufbar). Mehr zum Thema lesen Sie im Achgut.com-Beitrag von Felix Perrefort: „Impfschäden: Gesichtswahrung wichtiger als Menschenleben“.

Campus-Bullies

Der amerikanische Philosoph und Kritiker der Woke-Bewegung Peter Boghossian und ein YouTuber namens Reid Nicewonder besuchten letzte Woche Boghossians frühere Wirkungsstätte, die Portland State University, um die örtlichen Grenzen des Sagbaren auszutesten. Sie hatten ein Spiel zur Förderung des „kritischen Denkens“ vorbereitet, bei dem eine Behauptung auf eine im öffentlichen Raum aufgestellte Tafel geschrieben wird, und Passanten gebeten werden, sich mit Hilfe einer auf den Boden aufgeklebten Skala dazu zu positionieren.

Bei der Behauptung „Es gibt nur zwei Geschlechter“ eskalierte die Situation. Eine circa 20-köpfige Gruppe umringte die Spielenden und beschimpfte und beleidigte sie. Unter anderem behauptete die aufgebrachte Menge, dass das Spiel transsexuellen Studenten buchstäblich Schaden zufüge. Einige dieser Studenten fühlten sich „sehr unsicher“ und seien daher für den Rest des Tages nicht mehr in der Lage, Lehrveranstaltungen zu besuchen. „Ich war erstaunt, dass Menschen aufgrund einiger Worte auf einer kleinen weißen Tafel behaupteten, sie seien buchstäblich nicht sicher. Das ist nur ein Ausdruck der Idee, dass Worte Gewalt zufügen können, und ein Ergebnis extremer Verhätschelung“, kommentiert Travis D. Brown, der ebenfalls dabei war. Ein Video des insgesamt 19-minütigen Debakels finden Sie hier.

Der Krieg um die Abtreibung

Nach dem vielbeachteten Leak eines Entwurfs einer richterlichen Stellungnahme, die darauf hindeutet, dass der Obererste Gerichtshof der USA die Grundsatzentscheidung zum Abtreibungsrecht Roe v. Wade von 1973 bald kippen könnte, hat die einst liberale, aber in den letzten Jahren immer mehr ins hyperprogressive abgedriftete Bürgerrechtsorganisation ACLU ihre Kampagnenarbeit für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch intensiviert. In einem aktuellen Tweet lesen wir:

„Abtreibungsverbote schaden unverhältnismäßig stark:

- Schwarzen, Indigenen und anderen People of Color
- der LGBTQ-Gemeinschaft
- Einwanderern
- jungen Menschen
- Menschen, die wirtschaftlich kaum über die Runden kommen
- Menschen mit Behinderungen“

Fehlt da nicht was?

Im letzten Jahr sorgte die ACLU bereits für Stirnrunzeln, als sie ein Zitat der 2020 verstorbenen linksliberalen Bundesrichterin Ruth Bader Ginsburg zur Abtreibung ungeschickt umformulierte, damit das Wort „Frau“ darin nicht mehr vorkommt (siehe meine Kolumne vom 01.10.2021).

Sommerprämie für Schwarze

Die amerikanische „Eliteuni“ Princeton hat diese Woche den Altphilologen Professor Joshua Katz gefeuert. Offiziell ist das wegen einer einvernehmlichen Beziehung, die Katz 2018 zu einer Studentin hatte und für die er bereits bestraft wurde (ein Jahr Suspendierung ohne Bezahlung). Der Professor selbst ist der Meinung, dass die Begründung der Uni-Leitung ein Vorwand ist, und seine Entlassung mit der von ihm geäußerten Kritik an der Black Justice League zu tun hat. Die Campus-Gruppe hatte 2020 unter anderem gefordert, farbigen Lehrkräften Sommerprämien und zusätzliche Sabbatical-Zeit zu gewähren. Katz schrieb damals unter anderem „Es haut mich um, dass dafür plädiert wird, außerordentlich privilegierten Menschen […] zusätzliche Vergünstigungen zu gewähren, und zwar aus keinem anderen Grund als ihrer Hauptpigmentierung“ und bezeichnete die Black Justice League als „örtliche Terrororganisation“. (Quelle: Washington Free Beacon)

Nicht genehme Meinungen

Im US-Bundesstaat Florida hat indessen das private, christliche Eckerd College der frischgegründeten Studentenvereinigung Eckerd College Republicans die offizielle Anerkennung verweigert. Der Studentenvertretung des College passen einige Dinge nicht, die der Gründer und Vorsitzende der Eckerd College Republicans, Tony Salvatori, auf dem Instagram-Profil @ecconservatives gepostet hat.

Bemängelt wird unter anderem Salvatoris Aussage, dass sich die Demonstranten am 6. Januar 2021 (Sturm auf das Kapitol) zwar „nicht unbedingt richtig“ verhalten hätten, er aber durchaus befürworte, direkt zu den Leuten zu gehen, mit denen man ein Problem habe, „anstatt den örtlichen [Supermarkt] Target niederzubrennen“. Problematisch sind aus Sicht der Studentenvertretung außerdem kritische Posts zu Abtreibung, die Aussage „Die Covid-Impfstoffe haben in einem Jahr mehr Menschen getötet als jeder andere Impfstoff in den letzten 30 Jahren zusammengenommen.“ sowie Salvatoris Bezeichnung des Transgenderismus als „Geschlechtsdysphorie“ (ein anerkannter, von zeitgenössischen Wissenschaftlern benutzter Fachbegriff) und „psychische Erkrankung“.

Salvatori soll als Vorsitzender der Eckerd College Republicans zurücktreten und die Buchstaben „ec“ (für Eckerd College) aus dem Namen des Instagram-Accounts streichen, so die Bedingung der Studentenvertretung für eine offizielle Anerkennung. Auf dem Campus gibt es bereits einen offiziell anerkannten Ableger der College Democrats (Quelle: Foundation for Individual Rights in Education, FIRE).

Und damit endet der wöchentliche Überblick des Cancelns, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

 

Mehr vom Autor dieser wöchentlichen Kolumne Kolja Zydatiss zum Thema Meinungsfreiheit und Debattenkultur lesen Sie im Buch „Cancel Culture: Demokratie in Gefahr“ (Solibro Verlag, März 2021). Bestellbar hier. Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de

Foto: Sven Mandel CC BY 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Hjalmar Kreutzer / 20.05.2022

„Bullenhelme sollen fliegen, Eure Knüppel kriegt Ihr in die Fresse rein“, bin ich nach zwei Jahren Terror der Corona-Sturmtruppen gegen friedliche Bürger geneigt zu unterschreiben. Ansonsten habe ich mit ultralinken Hätschelkindern und der roten SAntifa dieser Krieg gegen das eigene Volk führenden Regierung nichts am Hut. Für die Person des Jan Gorkow hat wie für jeden anderen die Unschuldsvermutung zu gelten, d.h. es müssen ihm sexuelle Übergriffe nachgewiesen werden oder es muss andererseits gegen die Verleumder und üblen Nachredner vorgegangen werden, wenn diese ihre Aussagen nicht belegen können.

Volker Kleinophorst / 20.05.2022

FEHLT: Yeliz Koc, 28,  F-Promi mit türkischem Vater deutscher Mutter (wie auch sonst), ziert das Cover der Juni-Ausgabe des “Playboy”. Dafür bekommt die “Kampf der Realitystars”-Kandidatin nun sogar Todesdrohungen im Netz. Von wem wohl? Bestimmt wieder die Querdenker, die AfD und alle die ja schon Angela Merkel nicht mochten. PS.: Das Foto der “Mein lieber Scholli”-schönen Yelic Koc hätte dem Artikel mehr Würze gegeben, als das sogar noch recht positive Bild von “Monchi”. Da hätte man mehr Fratze wagen können. (Infos Koc OK!, steht aber überall)

Frank Box / 20.05.2022

„Schonungslos, gewalttätig, narzisstisch, hart, maßlos“ - Seit der französischen Revolution wissen wir: Am Ende frisst die Revolution ihre eigenen Kinder! ♠ Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die ökosozialistischen Revolutionäre beginnen, sich gegen Ihresgleichen zu wenden. Dass es nun aber ausgerechnet diesen Frontpöbler von Linke Hetze Hassfilet tifft, ist so überraschend wie angenehm!

Arne Ausländer / 20.05.2022

Die diffuse Art der Vorwürfe gegen Jan Gorkow kann nur heißen, daß man sich lächerlich machen würde angesichts der Fakten. Was sonst? Öffentliche Vorwürfe wegen etwas, das man nicht bennen kann? Da ist es nur noch ein ganz kleiner Schritt bis dahin, gar keine Gründe mehr zu brauchen, um jemanden aus der Liste der Menschen zu streichen. - Weder das Punk- noch das Ultra-Milieu passen mit ihrer zum Selbstverständnis gehörenden Rauheit zum heutigen übersensiblen links-grünen Mainstream, so sehr sich auch alle im selben politischen Lager verorten. Schön, wenn es da mal kracht, aber nur nicht zu früh freuen. Erstens werden die Manager der politischen Inszenierung rasch wieder für Ruhe sorgen, Gorkow ist kein Musk, der für einen internen Streit über Strategien stünde. Zweitens darf dieser diffuse Stil von Beschuldigungen auch dann nicht akzeptiert werden, wenn einem deren Ziel ebenfalls unsympathisch ist. Mit dem Instrument kann man jeden erschlagen! Wenn man Gorkow angreifen will, dann wegen seiner Politik, seiner plakativen Äußerungen z.B. Oder andersherum - wegen des Widerspruchs zwischen dieser demonstrativen Radikalität und der seit Steinmeiers bekannter Band-Werbung unübersehbaren Nähe zum “Klassenfeind”, der Regierung des Großkapitals und des Milliardärs-Resets. Diesen Widerspruch sollte man sowieso der gesamten Linken vor die Nase halten und fragen: Was wollt ihr denn nun wirklich? - Aber: Möglich wäre immerhin, daß “Monchi”, dem doch selbst Feinde stets überdurchschnittliche Authentizität zugestanden hatten, sich genau in diesem Sinne geäußert hätte. Was nun erbarmungslos bestraft wird? Das würde zum (neo)-stalinistischen Milieu bestens passen, Und erklären, warum man sich nicht über die vermeintlichen Untaten äußert. (Aber - ich habe da nicht weiter recherchiert. Keine Zeit.)

Gert Köppe / 20.05.2022

Tja, das ist halt Pech. Hätte es der “Front-Fisch-Filetierer” von Anfang an mal mit richtiger Arbeit probiert wäre er heute vielleicht nicht in den Schlagzeilen. Allerdings wäre er dann auch nicht von Steinmeier bemerkt und gehuldigt worden. Das Leben kann soooo grausam sein.

Helmut Bühler / 20.05.2022

Eine Quelle, aus der sich die linke Cancel Culture speist, ist unsere verfehlte Bildungspolitik. Da werden massenhaft Minderbegabte durchs Abitur getragen, die anschließend irgendeine Geschwätzwissenschaft studieren; für ein “richtiges” Studium reicht’s ja im Oberstübchen nicht. Im Pseudostudium werden sie dann meist links indoktriniert; dann kommt der Abschluss (oder auch nicht) und dann die Arbeitslosigkeit, weil niemand diese Gestalten braucht. Manche Glücklichen schaffen es über die linksgrünen Parteien an die öffentlichen Fresströge. Manche weniger Glücklichen ergattern immerhin noch veruntreute Steuergelder in einer NGO oder Stiftung. Der große Rest aber, zum parasitären Hartz-Leben verdammt, versucht verzweifelt, etwas Bedeutung für seine nutzlose Existenz zu ergattern. Lebenshilfe bietet da die “Netzfeuerwehr” der Grünen oder ähnliche obskure Zusammenschlüsse. Da kämpft man dann im Netz gegen das feindliche Rudel und kann sich plötzlich wichtig fühlen.

Thomas Schöffel / 20.05.2022

Nichts haßt ein Ideologe mehr, als von seinen eigenen Worten angezählt zu werden.

A. Ostrovsky / 20.05.2022

Ich persönlich mag ja gar kein Fischfilet. Aber ich wäre bereit, es von jedem Anderen zu fordern. Zur Not hüpfe ich sogar, wenn sonst nichts geht.

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