Lieber Herr Bonhorst, vielleicht waren ja in den Rosinen und Peanuts Drogen drin, die zu diesem Antiamerikanismus geführt haben? Die Deutschen lassen sich gerne ihre Souveränität nehmen, gerne, immerzu. Aber doch nicht von den Amis… Interessant bei der Angelegenheit finde ich, dass schon damals die Bürger einer Medienübermacht ausgesetzt waren, wo alle Blätter, samt den ÖR ins selbe Rohr pusteten. Ein differenziertes und analytisches Bild von Reagan gab es schlicht nicht im deutschen Blätterwald. Hop oder Dop. Und die Leute vertrauten den Medien hierzulande damals noch fast blind. Wenigstens das hat sich ‘nachhaltig’ geändert.
Ich stimme den Achse-Autoren in sehr vieler Hinsicht zu, aber Ronald Reagan und den jetzigen Präsidenten in einem Atemzug zu nennen, tut ersterem brutalst unrecht. Reagan war ein als Bündnispartner absolut verlässlicher Präsident, der sich nicht zu schade war, sich mit exzellenten Fachleuten zu umgeben und auf deren Rat zu hören. Davon kann beim aktuellen Präsidenten wohl keine Rede sein, dieser Mann ist eine einzige Heimsuchung. So viel vorab. Zum Mauerfall und der gerade unter SPD-Anhängern und noch weiter links Stehenden verbreiteten USA-Phobie kommt ja deren geradezu grotesker Selbstbetrug, dass der Brandt/Bahr´schen Appeasementpolitik gegenüber Breschnew eine den Boden für die Wiedervereinigung bereitende Funktion zuzusprechen sei! Dagegen ist richtig, dass Reagan mit dem Vorsatz, die UdSSR und ihre Satelliten “totzurüsten”, Erfolg hatte. Wogegen genau diese Kreise in den 80ern Gift und Galle spuckten, Oskar Lafontaine und die meisten Grünen reagierten ja auch entsprechend, als am 9.11.1989 ihre Utopie in sich zusammenbrach. Übrigens betrug die Höhe des deutschen Verteidigungshaushaltes in den 80ern deutlich über 2% des BIP, die von Reagan verlangten 3% wurden damals auch nicht erbracht. Soviel zur Diskussion um die jetzt verlangten, und auch angemessenen 2%. Schließlich müssen die vergangenen 30 Jahre Abbrucharbeit an der Bundeswehr auch noch kompensiert werden.
Wann hätte es der lächelnde Sympath Obama auch machen sollen, wenn er jeden Tag eine Drohne losschicken musste? Da ist mir Donald mit der Föhnlocke doch lieber. Der poltert nur gern, da stirbt niemand.
Ausgrechnet dieser Ronald! Warum nicht dieser Donald? Oder dieser Boris?
Diese Zeit kannte ich auch noch. Die Wiedervereinigung und der Fall der Mauer haben mich auch überrascht. Und Reagan wurde in Deutschland ähnlich verachtet wie Helmut Kohl.
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