Ich wünsche mir noch viele Fortsetzungen. Ich gehöre auch zur “2-linke-Hände”-Fraktion, weswegen ich meinen polnischen Bekannten so liebe, und glücklich bin, wenn nun meine 3. Fachfirma endlich die Ölheizung gefixt hat: Die neuen Schläuche zahle ich gerne dafür, dass endlich die richtige Schraube festgezogen wurde, um den Brenner nunmehr rein mit Öl statt Luftölgemisch zu versorgen. Er hat es gefunden und verstanden - und die neue Ölpumpe auch wieder ausgebaut und mitgenommen. Ich weiß, was ein “Schrauber” ist, aber es gelingt mir weder über “Schrauber”, noch “Schrauber Mensch”, noch “Schrauber Mann” eine Seite im Internet zu googlen, die den Schrauber beschreibt.
Auch Leute aus dem MINT.Bereich sind vermutlich bei den Grünen unterrepräsentiert. Die Grünen haben ja früher gegen ISDN und Internet gewettert.
Was für den Schrauber gilt, gilt auch für den Ingenieur, und für, und für, und… Ärger über die “Abgehobene(n) Schwätzer ohne Bodenhaftung.” macht sich überall breit. Schönen Abend noch.
Sehr geehrte Damen und Herren, bei der Folge Nr. 6 der sehr interessanten Folge ist möglicherweise ein Fehler passiert und es wurde stattdessen die Folge Nr. 7 hochgeladen. Mit freundlichen Grüßen, Gerhard Keinhorst
Ein Schrauber hat in der Regel Herz und Verstand am rechten Fleck. Für ideologische Konzepte ist er nicht zu haben. Auch gesellschaftspolitische Theorien sind seine Sache nicht. Stattdessen ist er auf das Lösen von Problemen spezialisiert. Also genau das, womit der Gesellschaftswissenschaftler ein Problem hat. Dieser redet lieber über Probleme, löst aber eher selten eines. Der Schrauber ist ein Pragmatiker. Er verschwendet nicht gerne Energie für Unnützes. Arbeit, die zu keinem Ziel führt, befremdet ihn. Beim Gesellschaftswissenschaftler ist es genau umgekehrt. Deshalb gibt es bei den Grünen sicher eine Menge Gesellschaftswissenschaftler, jedoch wenige Schrauber.
Damals….Vereiste Wände, Hauch gefriert an dem - mit klammfeuchten Federn gefüllten - Oberbett, währen die Füße die Wärmflasche suchen. Unter dem Bett steht der Nachttopf. denn der Gang zum"Häuschen” ist weit, dunkel und winterkalt. Besonders gemütlich ist der Aufenthalt dort nicht, wenn man nach dem gefrorenen Zeitungsblatt greift , welches auf einem Nagel aufgespießt ist. WC-Papier ist teuer. Zum Glück wärmt der Schulweg etwas auf (...ähem…), denn was sind schon drei Kilometer Entfernung? Auf dem Schulhof tritt man in Klassenformation an? - Mit etwa fünfzig Mitschülern (Geschlechter getrennte Sitzseiten) teilt man sich den Klassenraum und der Griffel mal “Krückstöcke” auf der Schiefertafel. Der Traum: Eine Griffeldose mit eingelassenem Abakus, das Statussymbol der Schülerzeit. Freudiger Heimweg, - ohje, es regnet in Strömen - die zu versorgenden Kaninchen warten bereits, Grünzeug zupfen, denn sie haben Hunger. Bei jedem Wetter am Bahndamm entlang, solange, bis der Kartoffelsack gefüllt ist, Und man hüpft natürlich: Mit einer sandgefüllten Schuhcremedose in aufgemalten Kästchen, im Sommer. Im Winter übersteht man gelegentlich eine elterliche Schimpfkanonade, wenn man erwischt wird, wie man über eine Eisfläche schlittert. Das nutzt die Schuhsohlen ab. - Und dann? Verkriechen hinter Büchern, Buchstaben schaffen Welten und bilden Träume… Eine üble Zeit? Für FFF-Hüpfer gewiss, für uns - die es erlebten - auch? Ja, aber wir änderten sie, denn wir schraubten sie hoch.
Die Kinderzimmerszene und der 40-Watt-Altag -“Licht aus- Licht aus” sind sehr schön beschrieben. Muss es nicht Blagen - also “verwöhnte Blagen” heißen? Ist ja richtig. Ich fahr’ z. Zt. täglich an einem Feldsalat-Feld vorbei - alles Osteuropäer, die da ackern. Die Deutschen Arbeitslosen haben für sowas offenbar keine Zeit mehr. Hm.
Lieber Herr Geißler, Sie haben vieles auf den Punkt gebracht und recht anschaulich ins „Nichtschrauberleben“ überragen. Deshalb erlaube ich mir zwei Hinweise: Es gibt ganz sicher Schrauber, für die alles unter Schlüsselweite 17 Spielzeug ist, die werden auch überall gebraucht und gern gesehen. Die Gilde der Schrauber wäre jedoch schon ausgestorben, wenn es in Schraubergruppen nicht wenigstens EINEN gäbe, der sehr wohl detailverliebt daher kommt, beziehungsweise der schraubende Einzelkämpfer diese Neigung besitzt. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Der Schrauber wird zum Helden, wenn er die Kausalkette eines Fehlermechanismus bis auf häufig die eine kleine „Nebensächlichkeit“ ans Tageslicht bringt und so erneuten Ausfall ausschließt - was ihm allerdings zukünftige Aufträge kosten kann. Was lange hält bringt uns kein Geld. Womit wir beim zweiten Thema wären. So, wie sich viele politisch getriebene Themen früher als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und heute als Gelddruckmaschine entpuppen, gibt es auch bei den Schraubern mitunter Situationen, in denen derjenige, der eigentlich bezahlt wird, Fehlerursachen zu finden, abzustellen und neue Fehler zu verhindern, nur an Sensoren fummelt und damit lediglich Symptome unterdrückt - manchmal weil simpel die Fachkompetenz fehlt und manchmal als Arbeits- oder Geldbeschaffungsmaßnahme - wie in der Politik.
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