Warum man sich mit all diesem Kram beschweren soll, mit Bundesländern, Flüssen, Städten, Dichtern, was ja auch mit Sprachkompetenz zu tun hat - das ist nun wirklich nicht einzusehen, zumal dieses ganze Zeugs zu allem Überfluß auch noch ausländische Wurzeln hat. Apropos Sprache. Was äußerste Effizienz angeht, da nehme man sich doch ein Beispiel an einem Naturvolk, von dem ich las, daß es für “alt” und “häßlich”, bzw. für “jung” und “schön” jeweils nur eine Vokabel hat. Ich habe das zwar nicht weiter recherchiert, aber mutmaßlich hat deren Wörtbuch Faltblattformat. Ein Niveau, das reicht. Aus.
Werner Arning: Ich stimme voll zu. Wenn ich in den USA englisch mit Amerikanern spreche, bin ich ein Anderer. Andere Aspekte von mir werden wach. (Nebenbei: Ich mag mich dann besser leiden.) – Zustimmung dem Autor: Ich lerne z.Zt. Spanisch im Selbststudium. Die Materialien sind vom Technischen her phantastisch. Aber eine Konfrontation mit spanischem (oder lateinamerikanischem) Denken, spanischer Mentalität, dem spanischen Gefühlsuniversum findet nicht statt. Das ist eine tiefe Verarmung. – Die Beiträge von Hubert Geißler insgesamt lese ich ausgesprochen gern.
Dem kann man nur zustimmen. Als jemand der seit fast 25 Jahren im asiatischen Raum fest verwurzelt ist, musste ich die lokalen Sprachen wohl oder uebel lernen, schon alleine um mich verstaendlich zu machen. ABER, ich habe dabei lernen muessen bspw auf Tonhoehen zu achten, und dies hat mich dahingehend veraendert, dass ich mittlerweile ein immens gutes Verstaendnis fuer die Gefuehle und Stimmungen meiner Gespraechspartner entwickeln konnte. Sehr hilfreich auch, in eine andere Gedankenwelt eintauchen zu muessen, weil fuer einige (bisweilen wichtige) Dinge ein gemeinsames verstandendes Wort fehlt.
Wenn man in der Muttersprache alles so sagen kann, wie man es sagen will , reicht das manchmal völlig aus. Viele Franzosen , Deutsche , Engländer, aber vor allem Amerikaner wurden so zu grossartigen Schriftstellern. - Für den Beruf des Lehrers genügt das natürlich nicht .- ” Die Zeit liegt fern wie hinter einem Rauch.”
Wir machten im Auto amerikanische Bundesstaaten, südamerikanische Staaten und Hauptstädte, das Ganze auch in Asien und Afrika. Die Kinder konnten die meisten Staaten, Flüsse sowieso von Stadt-Land-Fluss, das erweitert war um Seen, Berge und Meere. Was machen eigentlich andere Leute mit ihren Kindern im Auto? Knopf im Ohr? Wir machen immer noch Stadt-Land-Fluss, wenn alle da sind, erweitert um Staatschefs, pazifische Anrainerstaaten, Inseln etcetera. Immer mal was Neues, die Welt ist groß. Historische Daten sind hinzugekommen, Musiker, Schriftsteller. Das auf längeren Fahrten. Plötzlich ist man da. Wenn wir von Köln nach München fuhren, was öfter vorkamen, nahmen wir, als sie noch klein waren, den Umweg über den Rhein. Es wurde gezählt. Züge und Burgen beidseits, Schiffe in der Mitte. Bei Mainz ging es auf die Autobahn nach einem letzten Eis in Eltville oder Assmannshausen. Dann wurde gute drei Stunden geschlafen auf dem Rücksitz, und so ging die Fahrt vorbei. Beim Aufwachen die unweigerliche Frage, wann man denn da sei. Drei bis vier Mäuse, das war überschau- und vorstellbar. (Müuse: Die Sendung mit der Maus, halbe Stunde). Alles ohne Technik. Die ,Lehrer meinten immer, wir seien eine Ausnahme. Ich habe keine Ahnung wieso. Es hat Spaß gemacht.
@Herr Arning…demnach müsste Ursula lässt uns Leiden ja wie ein Franzose denken…...........................und Angela wie ein Russe….....................welche Sprache spricht Peter der Hässliche ?
Soviele Sprachen du sprichst, soviele Male bist du ein Mensch. (Tsch. Sprichwort)\\ Und denke ich an das grauenvolle Pidgin-Englisch, das sich so ungeheuer breitmacht…—Weltsprache? hahaha
Im Prinzip ja. Aber unsere Abi-für-alle-Jugend ist ja eben in ihrem uninteressierten Teil genauso verbohrt wie ahnungslos. Einige gehen zur Antifa, andere bleiben friedlich, aber ihr Blick (ja, genau der) reicht - auch in der Muttersprache - nicht über den Tellerrand des Klimawandels und der Gefahr von rechts hinaus. Die Klügsten studieren MINT-Fächer oder wirklich ernsthaft geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer und wissen schon Jahre vor dem Abi, was sie studieren wollen. Meist sind sie im 1. Semester schon lange mit akademischer Literatur vertraut. Andere sind stärker politisch angehaucht, aber je mehr Verstand sie haben, desto weniger lassen sie sich auf ein politisches Handeln ein. Rinks ist eine längst von Inquisitoren zerstörte Richtung, ausdrücklich und leider auch abseits der extremen Rinken, und auf der lechten Seite ist es doch auch nicht so anders. Die geistig und psychisch Mittelmäßigen bekommen nichts davon mit, die studieren Soziologie oder “was mit Medien”, und zwar nicht bei den guten Dozenten, sondern bei denen, die Scheine dafür austeilen, dass jemand überhaupt zum Seminar kommt und sich dort einigermaßen zivilisiert benimmt. Romane der besten in- und ausländischen früheren und Gegenwartsautoren (wenn man in Französisch nie aufgepasst hat: das meiste, was gut ist, gibt es in Übersetzungen)? Wozu denn das, inhaltlich schematische Taschenbuchkrimis, die in vertrauten Milieus spielen, sind doch leichter zu lesen, sofern man überhaupt noch liest.. Wirklich gute Filme? Na ja, schon irgendwie cool, aber Trash ist noch cooler (dass in manchen Trash-Filmen auch wirklich gelungene Szenen und Handlungsansätze vorkommen, kriegen die ja nicht mit). Lyrische Gedichte? Is´n dat?
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