Für unseren Kunstlehrer (m, 68er) bestand die Unterrichtszeit aus Zeitungslektüre, während wir Schüler “irgendwas in Rottönen” malen sollten. Das Fach Deutsch (Lehrerinnen) war IMO amateurpsychologisches Geschwafel über das Geschwafel von Schwaflern. Geschichte bestand aus den 12 Jahren, allenfalls wurde bis 1871 zurückgegriffen, um von dort aus DIE SCHULD noch mehr zu zementieren, für mich als Zuwandererkind besonders unerheiternd. Besser hätte ich in der Zeit Französisch oder Spanisch lernen sollen. Wenigstens hatte ich im naturwissenschaftlichen Zweig genug Chemie und Physik, um zu erkennen, wie krank die Energiemisere in Deutschland ist. Und dem Schicksal sei Dank hatte ich in Bayern Unterricht in Wirtschaftskunde. In anderen Bundesländern soll es sowas teils praktisch nicht geben, wie traurig! Geprägt haben mich aber nicht die Lehrer, sondern die Fakten.
Jaja, Bundeswehr und Schuldienst. Arno Klönne (†), Soziologe, brachte es gegenüber Lehramtsstudenten gelegentlich so zum Ausdruck: “Die einzigen Gruppen, denen der Staat legal das Rückgrat rausoperieren darf, sind Soldaten und Lehrer.”
Unser Deutschlehrer Dr. D hatte großen Einfluss auf uns. Seine beste Aktion: Analyse eines RAF-Bekennerschreibens. Und natürlich, dass er mich und drei weitere 15-jährige in seinen Käfer quetschte und mit uns zu Pink Floyd nach Düsseldorf fuhr. Und mir fallen sofort noch mehr ein. Der “Ersatz-Physiklehrer” von Thyssen, den wir manchesmal nach der Stunde noch festhielten, um Probleme, fachliche Fragestellungen liebe “Das Matheabitur war zu schwer”-Heulsusen, zu diskutieren. Der erste “Duz-Lehrer” hat mich auch geprägt. Wie er unterging in nur einem halben Jahr. Weil er keine Autörität hatte. Wobei das nicht am Du lag. Damals fand ich natürlich auch viele blöd, aber gelernt haben wir was. Selbst von den “Blöden”. Die Ausnahmen: Über die Toten nur Gutes. PS.: Dr. D. haben wir erst geduzt, als er zu unserem großen Leidwesen die Schule verließ. @ H. Geißler Danke für diese Serie, die einen noch mal an durch die eigene Schulzeit führte. Meine Ex-Lehrer wären platt, wie positiv ich vieles in Erinnerung habe. ;)
Prägnante Formulierung: “Auf der einen Seite verdünnte Wissenschaft, auf der anderen Seite Dauerermahnungen.” Wobei ich “Dauerermahnung” hier durch “Haltung demonstrieren” ersetzen würde- natürlich nur die “richtige”.+++ Das Subjekt -Schüler- ist ein herzustellendes, passfertiges Objekt. Leider sind auch die Erzieher passfertige Objekte, die das qua fehlender Selbstreflektion und intellektueller Redlichkeit nicht merken bzw aktiv verdrängen. Tant pis, on fera avec…
Guten Morgen Herr Geißler, dei cow häv vergeten, dass se calv wesen ist! Plattdütsch. Wenn die Kuh sich erinnern kann, dass sie ein Kalb gewesen ist, wäre eine gute Möglichkeit vorhanden diesen Beruf auszuüben. Das Interesse an Kindern hat man nur dann, wenn man bei ihnen ist, auch emotional. Aber Sie wissen schon, dass lernen keinen Spaß machen darf.. ( O-Ton einer Prüferin ... dann nehmen es Kinder nicht ernst…. ). Es ist das System! Das Schlimme ist, diese Leute wachsen immer wieder nach. Ich komme nochmal auf die Entwicklungspsychologie zurück. Der Lehrer ( ich gendere nicht!) ist, im Normalfall die dritte Person nach den Eltern, der das Kind Vertrauen entgegen bringt und somit enorm wichtig für seine späteres Leben werden kann. ” Begehren” ist albern und erinnert mich an die ....du sollst nicht begehren deines Nächsten ..... Also wirklich! Motivieren, Interesse wecken etc. wäre schon besser. Für mich gab es nur ganz wenige Vorbilder, es hat immer etwas mit Akzeptanz und Interesse zu tun. Da war eine “Kunst-Nonne” einer Mädchenschule mit der ich neben Schriften schreiben Briefmaken getauscht habe ( Akzeptanz und Interesse). Da war eine phantastische, große Pädagogin Schulleiterin, bauhausausgebildet und moderner Tanz. Vorbild ganz sicher! Da waren an der Uni zwei excellente Professoren, einer von der TU München. Da war eine ganz besondere Lehrerin an der Uni, für Kunst und Werken, auch Bauhaus. Sie sehen, der trans- und interdiziplinäre Weg war Prägung und umgekehrt. Apropos, meinen Kindern ging es leider nicht so gut. Sie hatten in der Überzahl miserable Pädagogen. Wissensvermittlung findet dann selten statt. Dto. Enkelkinder. Der Rückschritt ist angekommen.
Heute gilt: “Wer nichts weiß muss alles glauben.” Eine mehrheitlich geistig perforierte und politisch infantilisierte Bevölkerung ist im Zustand der eingebildeten Dauererschöpfung.
Danke, dass Sie wieder ganz normal »Schüler« schreiben und nicht »Lernenden«, »Lehrer« und nicht »Unterrichtenden«. Geht doch. Jetzt nur noch eine kleine Bitte: Bringen Sie doch die Redaktion dazu, zu den alten Begriffen zurückzukehren, ich habe leider schon häufiger diesen neuen Genderquatsch hier lesen müssen.
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