Als ehemalige Sekretärin, heute Ruhestand und für einen Freund ab und zu Lektorat, kann ich nur noch schreiend durch die Welt laufen. Und keiner hört mir zu. Unerhört :-) die Verblödung schreitet unerbittlich voran. Auch die Medien bilden in ihrer mangelhaften Rechtschreibung keine Ausnahme. Lektorieren ist „out“. Also schreibt jeder jeden Blödsinn, meist noch vom anderen ab, benutzt den eigenen Kopf nur zum Frisieren. Mit Gel selbstverständlich.
Deutsche Sprache, schwere Sprache! - “Sprachverfall wird zum Sprachwandel”; der Sprachverfall ist Indiz/Symptom des allgemeinen Sittenverfalles zur ‘Unkultur’ (nun ja, es gäbe tatsächlich ohnehin keine deutsche Kultur). Über die vermutlich posthumen Wehklagen eines deutschen Walldorf-Kunsterziehungs-Lehrers: Es ist schon amüsant, das Wehklagen eines ‘Helden’ zu verfolgen, zumal es ja einiges auch an Selbstoffenbarung kundtut. Das Wehklagen über die immer ‘dümmer’ werdende Schülerschaft ist uralt und augenscheinlich gar systemindifferent. Aber, der scheinbare Befund ist gleichzeitig auch Resultat der eigenen Tätigkeit. - Vor einem Jahr besuchte ich meine erste Klassenlehrerin zu ihrem 90. Geburtstag, nachdem wir ein Jahr davor zum 50-jährigen Jubiläum des Abschlusses der 8. Klasse zu einem Klassentreffen zusammengekommen waren. Kaum zu glauben, diese (sehr gute) Lehrerin war bereits mit 17 Jahren nach 1945 in den aktiven Schuldienst eingetreten. Noch in diesen Tagen konnte sie sich an alle Schüler ihrer damaligen Klasse erinnern, ebenso an die Jahrgänge davor und danach. Aufgeben, wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, gleichermaßen sich als Heldin zu fühlen. - Heutzutage lassen sich Lehrer ein Testat ausstellen, daß sie zu einer Risiko-Gruppe gehörten und demzufolge ihnen zu Unterrichten nicht möglich sei. (Null Bock auf Arbeit, so wie ein Teil der Klientel auf Schule.) Daß die Bahn auf Bewerbungsschreiben verzichtet, halte ich keineswegs für einen ‘Beinbruch’, warum sollte sich jemand ‘bewerben’ müssen, wenn er eigentlich einem anderen das Angebot unterbreitet, in dessen Dienste zu treten? Wer wirkliches Interesse hat, redet mit dem anderen, und wenn mir im Gespräch dann der Delinquent logisch erklären könnte, warum sein Werkzeug ein ‘Schraubenzieher’ sei, wenn er mit dem Ding doch eine Schraube ein- oder festschraubt (bzw. löst o. herausschraubt), dann wäre für mich eine Prüfungsfrage schon bestanden.
Rechtschreibung und Satzbau werden vollkommen überschätzt. Sprach- und Schreibkompetenz sind die wesentlichen Merkmale heutiger Schulausbildung. Ein paar Bachelor- und Masterarbeiten habe ich bereits gelesen und war immer wieder über die Kompetenzen der Studenten überrascht. Aber das Thema wird sich in ein paar Jahren von selbst erledigt haben, da die Schüler segregiert werden und zwar immer stärker nach ihrer Herkunft und dem sozialen Stand der Eltern. Wer Eltern mit Geld und Bildung hat wird (nach französischem Muster auf die Eliteuniversität gehen). Genau die Faselei, die man von Grünen, SPD und Linken zur Schule hört, wird zur Verfestigung der Gesellschaft in Elite und gemeinem Volk führen. Jedes Bundesland, das jemals von einer der Parteien, vorzugsweise den Grünen regiert wurde, gerät unweigerlich in den Sog sinkender schulischen Leistungen. Die Zahl der Abiturienten wird zwar weiter explodieren, aber die Studier- und spätere Berufsfähigkeit nimmt ab. Da wir dann auch keine Atomkraftwerke mehr haben, brauchen wir auch niemanden mehr, der die Betriebsanleitung lesen können muss. Und wenn das Verhör eines Mörders nicht vernünftig abgefasst ist, so dass der Sachverhalt unrichtig dargestellt wird, haben wir einen Gefängnisplatz gespart. Der neue Unterrichtsschwerpunkt dürfte sowieso im soziokulturell psychologischen Bereich liegen. Da kann man dann Diskussionsfähigkeit durch Heruntermachen und faktenlose Argumentation trainieren. Das erzeugt die richtige Haltung. Und ein Letztes: “Man kann nur ausgebrannt sein, wenn man mal gebrannt hat.”
Das Ganze wird noch durch eine wild gewordene politische Korrektheit ergänzt. Vor kurzem hatte ich ein Schreiben einer Behörde in der Hand, dessen Sinn durch den völlig falschen und irrwitzigen Gebrauch des Partizip Präsens nicht mehr zu erkennen war.
Mein Vater und einer meiner Onkel waren Lehrer, soviel mal vorweg. Ich habe Bekannte die auf Lehrstuhl studiert haben. Die brauchen ihre Finger zum zählen und ohne Sandalen kommen die nicht auf 20. Das Gejammer das die neue Generation Schlimmer und Dümmer ist, gibt es schon seit es Kinder und Jugendliche gibt. Veraltetes Schulsystem, Mehrheitlich Inkompetente Lehrer (Typische Deutsche Beamten Mentalität) und Kinder bzw. Jugendliche geben nie eine gute Kombination ab. Dazu kommen Schnelle Gesellschaftliche Veränderungen und das Verträgt der Durchschnittliche Mensch nicht besonders. Wir sind Gewohnheitstiere, Veränderungen verdauen wir nur sehr schwer. BER ist einfach nur ein Typisches in der Menschheitsgeschichte nicht gerade einzigartiges Beispiel von Korruption und Inkompetenz der Verantwortlichen. Gab es schon in der Antike und wird es auch geben solange es Menschen gibt. Nichts neues, inklusive des Gejammers von Lehrern.
Wenn irgendwann keiner mehr lesen und schreiben kann, wird es auch keiner mehr vermissen. Im Urwald leben selbst heute noch Menschen. Und in Bergen von Müll erst recht.
Es gibt ja unter Sozial“wissenschaftlern“ bereits die These, dass Mathematik rassistisch sei. Ausdrucksfähigkeit ist schon lange auf dem bildungspolitischen Index, was sich ohne weiteres an dem unsäglich inhaltsleeren Wortgeklingel in den eben jenen Sozial“wissenschaften“ ablesen lässt. Politik und Medien werden ebenso von schwurbelnden Wortverkettern beherrscht, die ihre Geistesarmut hinter propagandistischen Sprechschablonen zu verstecken suchen. „Hurra, wir verblöden“ ist der Leitspruch der heutigen Zeit. Wohlan!
Vielen Dank, dass Sie Ihren Lesern zutrauen die Fehler im Beispielerguß eines Schülers zu finden. Heutige Schüler würden die gar nicht mehr entdecken. Ich selbst habe bei meinen Kindern mit sprachlichen Unzulänglichkeiten zu kämpfen, die unmittelbar mit den x-mal verkorksten Bildungsreformen zu tun haben. Meine Mutter, in den 50iger-Jahren bei Ford im Büro tätig, schreibt heute noch fehlerfreies und gutes Deutsch, inkl. Zeichensetzung. Auch hier gilt: die 68-iger Saat der Nieder-Nivellierung von Bildung und inflationären Akademisierung auf dem Papier ist gelungen. Hinzu kommen heute oft fehlender Durchhaltewille und fehlende Selbstdisziplin. Es handelt sich bei der Bildungspolitik der Linken um Lebenslügen garniert mit Euphemismen, wie immer. Entsprechende beispielhafte Abbruchs-und Versagenslebensläufe von (vor allem linksgrünen ) Politschwätzern finden sich ja zuhauf.
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