Ey sorry, jetzt übertreiben Sie’s aber ein wenig, Herr Geißler, ähnlich wie die BAHN: Wie schwer kann es sein, ein Bewerbungsschreiben zu verfassen? Und ja, es sollte “aussagekräftig” sein, schreiben viele Unternehmen. Was heißt das schon? Man muss einfach freiheraus irgendeinen halbwegs wahren Kram schreiben, warum man den Job gern will, was einen auszeichnet (man nenne einige Adjektive) - und sowas sollte jeder Mensch können, egal, wie sprachlich begabt oder untalentiert er ist. Es gibt Millionen Ratgeber-Bücher, mittlerweile ist auch das Internet voll, nicht nur von den Ihrerseits genannten Vorlagen. Man schaut sich natürlich vorher an, wofür das Unternehmen steht, was die Firmenphilosophie ist (hier empfiehlt es sich, die Homepage wenigstens grob zu überfliegen und sich die Grundsätze anzuschauen bzw. durchzulesen - aber Vorsicht: nur für “Profis”, die LESEN können!) - und daraus bastelt man sich die Sätze zurecht. Kann bei Sprachmuffeln schwierig werden, doch man muss es durchziehen.
Da die neue Gesellschaft nach den Vorstellungen insbesondere grün/roter Politiker keine größere menschliche Gruppe, die durch gemeinsame Sprache, Werte, Überzeugungen, Traditionen und Erfahrungen miteinander verbunden ist sein soll, reicht es wenn alles durch Piktogramme geregelt wird. Diese sind selbst von Analphabeten zu verstehen. Eine große Auswahl ist unter https://www.bing.com/images/search?q=piktogramme&form=HDRSC2&first; =1&scenario=ImageBasicHover zu finden. Für die einfache Kommunikation reicht ihre Kenntnis aus. Mathe kann man abwählen, Physik auch und das ist dann Megageil im ehemaligen Superstar Deutschland.
Ähm…hust…räusper…bitte? Bitte was? Echt jetzt? Die BAHN verzichtet jetzt also komplett auf Bewerbungsschreiben? Wie legen die denn dann fest, wer zum Unternehmen und seiner Philosophie/seinen Werten passt und für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist - und wer nicht? Denn dass nicht jeder alles werden kann und gewisse normale Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben können (in der jeweiligen Landessprache übrigens, alles andere ist eigentlich inakzeptabel - oder sollte es sein) nun mal, wie auch soziale und persönliche Kompetenzen zu quasi jedem Job gehören (vor über 10 Jahren oder so wurde noch betont, wie wichtig kreatives Denken und Kreativität seien, obwohl man weiß Gott nicht für jeden Beruf ausgesprochene Kreativität benötigt und vieles Routine ist), dürfte Binsensweisheit sein. Doch in Zeiten, in denen sogar das Minimal-Kriterium für jede noch so popelige Stelle “Deutschkenntnisse in Wort und Schrift” ziemlich dehnbar geworden ist, wundert auch das nicht mehr. Wie will denn die BAHN künftig ihre (Fach-)Kräfte aussuchen? Durch Ausknobeln/Würfeln, durch Quoten (mehr Migranten, mehr Frauen, mehr POC oder was auch immer)? Also nicht mehr durch ein “aussagekräftiges Bewerbungsschreiben”? Ganz dicht scheinen die da auch nicht…
Um schließlich auch jene zu verblöden, die das korrekte Schreiben noch gelernt haben, hat man nun noch das “Gendern” erfunden ...
Wenn sich die Phrasendrescherei und das Geschwurbel unserer Politelite in Verbindung mit dem Gender-Blödsinn weiter durchsetzen, müssen wir uns um Rechtschreibung und Grammatik sowieso nicht mehr scheren.
Das Kaiserreich wußte noch um den Wert von Bildung—nicht von ungefähr hatten Gymnasien gewissermaßen das Aussehen von Schlössern!..
Carpe diem umgedeutet: ich genieße jeden Tag, an dem ich Texte lese, die womöglich in kluger, korrekter und gern auch inspirierter Form daherkommen. Wer weiß, wie lange noch. Und manchmal ertappe ich mich dabei, daß ich wirklich überrascht bin: “Gibt’s das noch noch?!” Achseleser sind diesbezüglich ganz klar im Vorteil.
@Raphael Yohanan Gruber “Nichts neues, inklusive des Gejammers von Lehrern.” So so, ihr Herr Vater und ein Onkel von Ihnen waren also Lehrer. Deutschlehrer? Wenn ja, könnte ich mir, angesichts ihres Kommentars, zumindest deren “Gejammer” erklären.
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