Augen zu, CDU! Angela Merkels Wohlfühldeutschland

Von Hans-Hermann Tiedje.

Liebe Leser, dieser Text ist aus Copyright-Gründen leider nicht mehr auf der Achse aufrufbar. Sie können Ihn aber hier bei der NZZ nachlesen:

https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/augen-zu-cdu-angela-merkels-wohlfuehldeutschland-ld.1312722

Hans-Hermann Tiedje war Medienberater von Bundeskanzler Kohl. Er ist Aufsichtsratschef der Medienagentur WMP EuroCom AG in Berlin. Zuerst erschienen in der Neuen Züricher Zeitung.

Foto: Bundesregierung/Bilan

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Leserpost

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Lothar Kempf / 31.08.2017

Unzweideutig klare Einschätzung, nein, Charakterisierung unser variationsgeschmeidigen Kanzlerin ohne Vergangenheit. Aber der Deutsche lernt spät oder gar nicht, er braucht die Wand, gegen die er zuerst rennt um festzustellen, dass die daneben befindliche Tür ein schmerzloserer Weg ist.

Th.F. Brommelcamp / 31.08.2017

Wer kennt die Art von Menschen nicht, die als Feuerwehrmann privat Häuser anzünden, um dann als Feuerwehrmann zu glänzen. Die andere zu Untaten drängen um diese danach zu tadeln als ob man nicht daran beteiligt gewesen ist. Diese Menschen sind pathologisch.

Heinrich Rabe / 31.08.2017

Was in Deutschland heute funktioniert, haben im wesentlichen die Vorgänger der Kanzlerin eingeleitet, sie verwaltet es nun. Beispiele: Hartz 4 / Agenda 2010, deutsche Einigung, Umweltschutz. Was in Deutschland heute nicht funktioniert, hat im wesentlichen sie selbst eingeleitet bzw. verursacht und verwaltet es nun ebenfalls. Beispiele: Energiewende / Klimarettung, Griechenland-Rettung, unkontrollierte Migration. Lösungen (auch) im Interesse des Landes kamen von ihr nicht, Deutschland wurde einseitig belastet. Der Zinsersparnis durch die EZB-Niedrigzinspolitik stehen fast eine Billion Euro Target-Saldo gegenüber - das ist keine Finanzpolitik, sondern Spekulation auf Kredit. Nationale und internationale Megathemen dienen ihr nur dazu, anderen politischen Parteien Themen wegzunehmen und damit ihre eigene Position zu sichern. Das einzige Interesse, das sich daraus ablesen lässt, ist sedierte Ruhe im Land, der Verzicht auf Diskussion, gegensätzliche Positionen und Richtungsfestlegungen. Sie ist “gerne Kanzlerin”. Regieren, also Richtung setzen und dafür kämpfen, will sie aber nicht. Sie ist keine Kaiserin, sondern eine Hausmeierin ohne Kaiser. Den eigentlichen Souverän, nämlich das Volk und sein gewähltes Parlament, hat sie wirksam eingeschläfert und wird dabei von einer willfährigen Pressemehrheit unterstützt. Offensichtlich handelt sie nicht im langfristigen Interesse von Land und Volk, sondern im kurzfristigen Interesse von EU (nicht: Europa) und der Welt, die Ventile für ihre unausgebildete Überbevölkerung braucht und eine deutsche Dominanz in Europa (auch eine konstruktive) ablehnt. Für das mittel- und langfristige Wohl des Landes ist die Kanzlerin zur Gefahr geworden. Sie wird aber wiederum demokratisch gewählt werden und erwartbar weiteren Schaden verursachen. Das ist ihre Schuld, aber nicht allein; zum Tango braucht es zwei: eine bis zur Substanzlosigkeit pragmatische Kanzlerin, die ihren Orwell und ihren Bernays gelesen hat, und ein Volk, das sich nach vielen Jahren des von anderen beschützten Friedens reich, satt, unselbständig und physisch wie psychisch wehrlos gemacht hat.

Bernhard van Akker / 31.08.2017

Chapeau,  Herr Tiedje!

Karl Eduard / 31.08.2017

Sehr geehrter Herr Hans-Hermann Tiedje, ich will ja nicht Ihren Optimismus dämpfen, aber die Bundeskanzlerin bekämpft nicht den Schaden, den sie angerichtet hat. Es geht ihr, wie immer, nur um sich. Und wenn sie die Kanzlerschaft fortsetzt, sind all die gutklingenden Worte im Wahlkampf nichts weiter als das Geschwätz von gestern. Solange Frau Merkel Kanzlerin ist, kann ihr niemand etwas und sie hat alle Mittel, Kritik zu unterdrücken. Hinterher wird es übel für sie. Herrn Schröder hängt HARTZ IV an, bei Frau Merkel wird es der Sommer 2015 sein und die Folgejahre. Natürlich war HARTZ IV nicht schön, waren doch Lebensleistungen nichts mehr wert aber zumindest ist deswegen niemand ermordet, vergewaltigt, beraubt, verprügelt oder aus seiner Wohnung geschmissen worden.

Wirsam, Dietmar / 31.08.2017

Angela Merkel kam keineswegs aus dem Nichts. Wer in der “DDR” an einer Universität FDJ-Sekretär wurde, ganz gleich wofür, mußte 1000%ig hinter dem System stehen oder zumindest diesen Anschein erwecken. Auf diesem Hintergrund gehört sie zu den erstaunlichsten “Wendehälsen” der Wende. Jeder muß sich entscheiden, ob er sich von einer ehemaligen Vertreterin der “DDR” erneut vertreten lassen will. Mit freundlichen Grüßen Dietmar Wirsam

Cornelia Weyhmann / 31.08.2017

Dieser Essay von Hans-Hermann Tiedje ist absolut bestürzend und hat mich heute morgen glatt ‘umgehauen’. Nicht nur, dass er stilistisch vom Allerfeinsten ist, er öffnet dem Leser die Augen und präsentiert glasklar, systematisch und analytisch, Schritt für Schritt die verheerenden Folgen der “Alles-guut-Mutti-Politik’’  des allgegenwärtigen ‘‘Merkelismus’’ . Das vom Autor fraglos intendierte beunruhigenden Gefühl, das einem auch nach der Lektüre weiter anhängt, lässt trotzdem aufatmen: Solange es kluge Menschen gibt, die z.B. hier auf diesem Portal solche gescheiten Artikel verfassen, die den Leser wirklich informieren und aufrütteln,  ist unser Land noch nicht verloren!

Fritz Kolb / 31.08.2017

Alles zutreffend, Herr Tiedje. Es gibt, nicht zuletzt auch hier bei der Achse, einige namhafte Autoren, deren Analyse ähnlich lautet. Nur: wollen wir es wie der Kapitän der Titanic halten, der vor dem drohenden Untergang noch einmal die volle Beleuchtung einschaltet, um dann als Totalschaden zu sinken? Dieser Kapitän ist für mich Synonym für Frau Merkel, wie Sie so schön schreiben, mit ihrer “Fassadenmalerei”. Beispiel: nach der geltenden Rechtslage werden in den kommenden Jahren Millionen Kriegsflüchtlinge ihre Familien nachholen. Allesamt Menschen, die dem Sozialbudget zur Last fallen werden. Schon jetzt rechnet man ja schon mit ca. 25 Milliarden Mehrkosten im Jahr, das sind 25.000 Millionen Euro. Man könnte die Asylgesetze ändern, aber ist davon irgendetwas von etablierter politischer Seite, einmal abgesehen von den Weltretterfantasien der Grünen und Linkspartei,  zu hören: Fehlanzeige.  Selbst die EU mit ihrem ziemlich lahmen Migrationskommissar fordert die deutsche Regierung auf, Abschiebungen der Illegalen konsequenter durchzuführen. Da reden wir von mindestens 500.000 Migranten, die den Status von Asylsuchenden zu Unrecht beanspruchen. Regierungs-programmatische Aussagen dazu: Fehlanzeige. Und dann noch Afrika retten, eine Nummer kleiner geht’s wohl nicht, gemeinsam mit dem Ex-Banker Macron: welchen Kontoverbindungen werden wohl die sog. “Hilfsgelder zum Aufbau einer eigenen Wirtschaft” gutgeschrieben, werden die größtenteils korrupten Herrschaftssysteme dieser Länder die Geldempfänger gewähren lassen, ohne bei diesem unerwarteten Geldsegen zumindest die Hand aufzuhalten? Ist das nur naiv oder noch schlimmer? Wirkung: Fehlanzeige. Um zum Punkt zu kommen: für mich ist eine AfD keine Partei, die im derzeitigen Zustand für eine Regierungsverantwortung taugt, weder programmatisch als auch personell. Wohl aber ist sie eine Partei, besser gesagt derzeit die einzige Partei, die den satten Etablierten, wie man so schön sagt, Feuer unter dem Hintern machen kann. Und das ist allemal ehrenwerter als durch Nichthandeln das Schiff Deutschland dem Untergang preiszugeben.

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