Alles Rote wird früher oder später braun. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann aus dem Sozialismus ein nationaler Sozialismus hervorgeht. Das kann man überall beobachten, wo der Sozialismus stark war oder ist. Ich sehe dabei aber keine Überschneidung zu bürgerlichen Parteien oder Bewegungen (AfD, FDP, auch noch CSU), denn diese stellen immer das Individuum vor den Staat; sehen die Gleichheit nur im Kontext mit der Ausweitung von Freiheitsrechten - und nicht als Mittel, diese zu kastrieren. Natürlich werden sich die Gruppendenker zu Wagenknecht & Co. aufmachen. Da gibt es Nationales mit Gruppenkuscheln, Antisemitismus und Antikapitalismus, Einheitskasse, Lohn ohne Anstrengung, Arbeitsplätze ohne Unternehmen, Renten ohne Beiträge, Reichtum ohne Eigentum, Opposition ohne Gegenmeinung, Regen ohne Wolken. Das funktioniert in Deutschland immer (noch). Für die AfD kann die Konkurrenz nützlich sein, wenn man die unzufriedenen Ewigsozialisten dadurch an anderer Stelle unterbringt. Gefährlich ist der Linkspopulismus aber stets für eine bürgerliche, freie Gesellschaft, denn er bleibt ihr größter Feind.
Sarah Wagenknecht ist wie die ganze Stasi-Nachfolgepartei keine Linke. Was hat sie anderes gemacht, als den sozialen, demokratischen und rechtlichen Nationalstaat durch Masseninvasion zerstören zu lassen und damit den Entrechteten und Beleidigten unserer Gesellschaft den Boden unter den Füßen wegzuziehen? Ja, unsere kommunistische Frontfrau hat schlichtweg die Herren und Damen Invasoren zu den Nachfolgern des Proletariats und zu den neuen Göttern erklärt. Warum auch nicht, wenn kein Proletarier mehr bei den Linken zu finden ist und jeder Arbeitende vor solchen linken Konsorten wegläuft? Tatsache ist doch auch, dass Wagenknecht den Soros-Genossen und globalen Playern des “no border, no nations, no democracy” folgt, Merkels ungesetzliche Grenzöffnung weder sofort noch substantiell kritisiert hat und auch zum Antisemitismus der Islam-Invasoren zu schweigen weiß. Die fein auftretende und feig schweigende Dame ist eine- wie Marx sagen würde- wirklich kritische Kritikerin und - wie ich sage- eine TV-Entertainerin des Mainstreams. Ein wenig linkes Getue und Marx-Unkenntnis und Goethe-Theater beeindrucken hierzulande jeden Dummkopf.
„Aufstehen“? - Ich habe da so meine Zweifel, dass dieser Slogan für ein linksgrünes Umfeld der Richtige ist! “Aufstehen” erinnert doch sehr an “früh aufstehen”: an Leute, die schon morgens im Dunklen das Haus verlassen und einer geregelten Arbeit nachgehen. In linksgrünen Kreisen ist das eher nicht so der Hit. Da ist man - nach durchzechter Nacht - eher für “liegenbleiben”. Schon der Gedanke an “aufstehen” ruft da einen Gesichtsausdruck hervor, als hätte man auf eine Zitrone gebissen! Und wenn es schon unbedingt was mit “aufstehen” sein muss, dann doch besser so: “Aufstehen gegen Nazis!” Da gibt es noch Millionen! Und zwar alle, die mit linksgrünem Gedankengut nichts anfangen können!
Wie formulierte es seinerzeit schon der Sozialdemokrat Eduard Bernstein so treffend: „Ich gestehe es offen, ich habe für das, was man gemeinhin unter ‚Endziel des Sozialismus’ versteht, außerordentlich wenig Sinn und Interesse, dieses Ziel, was immer es sei, ist mir gar nichts, die Bewegung alles“.
Wagenknecht wird von deutschen Medien, aber auch von ihren Kritikern völlig überschätzt. Eine Salonkommunistin, die sich als Rosa Luxemburg verkleidet. Nichts weiter. Wenn aber diese “Bewegung” dazu führt, daß die ganzen Sozialdemokraten, die sich in der AfD schon angesammelt haben und nach und nach dort die Politik bestimmen (sozialistisches Rentenkonzept), zu Sahra-Bewegung überwechseln, dann kann das für eine liberale Bürgerpartei nur gut sein. Man verliert zwar kurzfristig Stimmen, langfristig gewinnt man Identität.
Das die Wagenknechtsche Bewegung gerade hier bei Achgut wohl keinen Beifall ernten wird, war mir schon klar. Aber dass hier gleich mehrere Leute in den Kommentaren Vergleiche zur NSDAP und Nazi-Deutschland ziehen, das finde ich schon beachtlich. Ein Vergleich mit DiEM25 ist ebenfalls sehr gewagt. So vertritt Frau Kipping Positionen, deren Umsetzung so auch nicht anzustreben sind, sondern vielmehr, als diskussionswürdige Ideologie (etwa: offene Grenzen für alle) zu begreifen sind. Das geben sie und ihre Jünger auch frank und frei zu. Das man mit solchen Wolkenkuckucksheimen die Bürger nicht in Scharen für sich gewinnen kann… geschenkt. Ein treffenderer Vergleich könnte mit der Bewegung um Jeremy Corbyn in England oder Alexandria Ocasio-Cortez aus den USA gezogen werden. Wenn man sich deren Erfolg so anschaut, dann sind das gar nicht mal so schlechte Aussichten. Hauptaugenmerk liegt auch bei Herrn Lesch (wie auch bei den meisten Mainstreamprodukten, von denen man sich doch so gerne abgrenzen möchte) vorwiegend beim Bereich Zuwanderung/ Asyl. Sicherlich kein unwichtiges Thema, allerdings auch nur ein Teilaspekt der Bewegung, die Frau Wagenknecht ab dem 04. September ins Leben rufen möchte. In den Videos auf der Aufstehen-Seite kann man einige Inhalte schon klar erkennen: Steuergerechtigkeit, Rente, Pflege, Armutsbekämpfung, sozialer Wohnungsbau sowie Defizite bei Bildung und Kinderbetreuung. Alles Themen, die die SPD in zig Jahren der Regierungsbeteiligung mehr oder weniger ignoriert hat in den letzten beiden Jahrzehnten. Und DAS - nicht etwa das Zuwanderungsthema isoliert - hat für die Missgunst der Wähler gesorgt. Spätestens seit den Bundestagswahlen 2005 und damit 10 Jahre vor 2015 und der Flüchtlingskrise befindet sich die SPD schon im freien Fall. Eine Frage hätte ich dann noch an Herrn Lesch. An was denken Sie, wenn Sie an Wohlstand denken? Und vor allem: an wen? Allerdings kann ich mir die Antwort schon denken.
Seit der Schulz-Zug definitiv abgefahren ist, haben die Salonsozialisten in den einschlägigen Redaktionen ein Problem: Wen soll man jetzt hochschreiben? Eher die Grünen oder eher die neuen Linken? uUnd jetzt macht Sarah die Frauke und was Neues auf. Ich tippe mal: Wenn die Wagenknecht so schlecht angezogen wäre wie die Kipping, würde ihre Bewegung keinen der 40- bis 50-jährigen Großstadtjournalisten in den üblichen Redaktionen interessieren…
Bin mir nicht sicher, ob Volksentscheide auf Bundesebene ins ‘Beuteschema’ der wagenknechtschen Linke passt. Ohne diese ändert sich hier nicht viel, und sei es nur die disziplinierende Wirkung jener (wird meines Erachtens sehr unterschätzt!).
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