Achgut.com / 22.10.2015 / 12:54 / 7 / Seite ausdrucken

Auf vielfache Nachfrage zu Akif Pirincci

Der Schriftsteller Akif Pirincci publizierte in den Jahren 2012 und 2013 auch auf der Achse des Guten. Es gab dann mit den Herausgebern und anderen Autoren Differenzen über seine Texte. Ton und Inhalt von Pirinccis Beiträgen passten nicht mehr zur Achse des Guten. Seitdem wurden keine Beiträge von Akif Pirincci mehr veröffentlicht. Alte Texte von Pirincci sind - wie die aller anderen Autoren auch -  weiterhin im Archiv auffindbar.

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Leserpost

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Felicitas Küppers / 23.10.2015

Offenbar war die öffentliche soziale Hinrichtung Pirinccis so erfolgreich, dass alle einknicken und sich flugs von Akif Pirincci distanzieren, statt das, was geschehen ist, anzuprangern. Hier wird die berufliche Existenz eines Menschen vernichtet, sein gesellschaftliches Ansehen massiv beschädigt, wegen einer Äußerung, die er nicht getätigt hat. Vor einem solchen Hintergrund vebietet sich nach meinem Empfinden jede weitere Kritik von selbst, da diese ein Nachtreten ist. In einem Rechtsstaat hält man bei mutmaßlich strafbaren Äußerungen den Rechtsweg ein und überlässt die Beurteilung des Sachverhaltes der Staatsanwaltschaft. Unser Rechtssystem fußt auf dem Grundsatz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Dieser bisher für jeden Menschen, selbst für Mörder geltende und unsere freiheitlich-demokratische Verfassung ausmachende Grundsatz wurde aufgehoben. Bereits bei Sarrazin hatte man den Vorstoß gewagt, ihn seiner Würde, seiner Integrität zu berauben, indem man ihn über die Verfälschung seiner Aussagen hinaus von Mely Kiyak als “zuckende, lispelnde Menschenkarikatur” bezeichnen ließ, musste jedoch aufgrund der zu diesem Zeit noch einsetzenden öffentlichen Empörung den Artikel Kiyaks schnell wieder zurückziehen. Heute ist es möglich, die Würde eines Menschen mit Füßen zu treten, ihn als “irre”, “geisteskrank” und als “in die Anstalt gehörend” zu bezeichnen. Es ruft keine nennenswerte Empörung mehr hervor. Die Beurteilung der Strafbarkeit der Äußerungen Pirinccis fällt in den alleinigen Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft. Insofern sollte es einzig Thema sein, dass hier die Verhängung und Vollstreckung eines Urteils nicht mehr den Gerichten überlassen wird, sondern von den Meinungsmachern und den Mitläufern vollzogen wird. Und zwar auch das Niederträchtigste. Und das hat meiner Meinung nach niemand verdient. Auch Akif Pirincci nicht.  

Karl Kuhn / 22.10.2015

Pirincci ist leider in den letzten Jahren total durchgeknallt. Seine Achse-Beiträge waren einfach unterirdisch. Was er sagen wollte, wäre ohne diese ganzen Beleidigungen und Obszönitäten vielleicht überzeugender gewesen, aber sicher bin ich mir da nicht. Gute Entscheidung, ihn nicht weiter auf der Achse schreiben zu lassen. Schade um den Mann, vielleicht kriegt er sich mal irgendwann wieder ein.

Bärbel Schmidt / 22.10.2015

Ich stelle fest, dass viele Zeitungen gestern Zitate von Pirincci aus dem Zusammenhang genommen haben und damit beim Leser den Eindruck erwecken konnten, er wolle die Moslems in die KZ schicken. Dazu gehört auch die Jüdische Allgemeine. Die Welt zitierte korrekt.  Gut zu wissen, welcher Zeitung man in Zukunft evtl. vertrauen kann.

Josef Hueber / 21.10.2015

Bitte machen Sie den Lesern der Achse klar, inwiefern die ” Inhalte” von Akif Pirincchi nicht mehr zur Achse passten. Eine Analyse dieser Entwicklung wäre interessant.

Michael Loehr / 21.10.2015

Schade eigentlich, denn ich fand seine Texte immer gut, auch wenn er sprachlich manchmal völlig über das Ziel hinaus geschossen ist. Für mich war das aber die künstlerische Freiheit eines leicht Durchgeknallten. Pirincci ist der absolute Gegenentwurf zu einer C. Roth, zu einer R. Künast, zu einem V. Beck oder zu einem J. Trittin, deren unsäglich nichtssagendes Moralgequatsche er einfach ins Gegenteil verdreht hat. Und im Gegensatz zu diesen moralinsauren grünen Figuren hat er Selbstironie und Humor. Pirincci ist der Bösmensch schlechthin und von daher der Stachel im Fell der versammelten Gutmenschenfraktion. Auf eine “Rede”, wie gestern bei Pegida, hätte er aber besser verzichten sollen. Das konnte nur schief gehen.

Helge-Rainer Decke / 21.10.2015

Das sollte doch eigentlich bekannt sein. Als “treuer” Achse Leser, (allerdings in letzter Zeit viel in der Weltgeschichte unterwegs), der seinen Senf absonderte und manch einen Beitrag von “Beiträgern” oder “Beiträgerinnen” in die Pfanne haute, ist mir nicht entgangen, dass die Herausgeber von Achgut, die Trennung vom Autor Pirinçci nicht nur hier im Blog kund taten. Diese Entscheidung, so hat sich gezeigt, war richtig.

Michael Lorenz / 21.10.2015

Und dennoch die Verfälschungen des Pirincci-Auftrittes umgehend richtiggestellt zu haben, zeigt: wirkliche journalistische Qualität und den Anspruch, wahr zu berichten, auch wenn es weniger gefällt, findet man leider nur noch im Internet, wie eben z.B. hier auf der ACHSE! Wer, verehrte Mitleser, noch nicht “Pate” ist, sollte darüber noch einmal gründlich nachdenken. Ehrliche Berichterstattung ist so notwendig wie Wasser in der Wüste. Die Mann- und Frauschaft hier hat wirklich jegliche Unterstützung verdient!

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