In der deutschen Linken “hat die Mentalität, die den deutschen Faschismus trug, zum Teil überlebt. Das wurde möglich durch das Wirken einer unbeaufsichtigten unterirdischen Theoriewaschanlage, die altes, kompromittiertes Ideengut durch Umetikettierung als links auswies und damit unschuldig machte. Aus lebensphilosophischer Kritik an mechanischer Zivilisation in der Perspektive organischer Natur wurde Ökoromantik und radikalisierter Rousseauismus; aus rechtem Antisemitismus wurde linker Antizionismus, und aus der anti-materialistischen Kulturkritik der Rechten wurde anti-kapitalistischer Anti-Amerikanismus der Linken.”
Dietrich Schwanitz: Das Shylock-Syndrom oder Die Dramaturgie der Barbarei, Diana Verlag, München / Zürich 1998, S. 363 f.
Gefunden in dem ausgezeichneten Newsletter des Liberalen Instituts Nr. 1/2008, den man bei .(Javascript muss aktiviert sein, um diese E-Mail-Adresse zu sehen) bestellen kann.