Leitsätze der rennenden Kirche: Lieber Sklave an den Fleischtöpfen Ägyptens als ein freier Christ in der Tundra. Blutvergießen ist gut, sofern es das eigene des anderen ist (Père J. Hamel!). Wenn dir der arme Wanderer dein Kirchlein ausrauben will, so verweigere ihm weder Schlüssel noch Feuerzeug. Wir beten für den Sieg Amaleks, nicht unseres Israel. Nachdem der Samariter viele gerettet hatte, fielen sie über ihn her, raubten ihn aus und töteten ihn. Auf der Flucht nach Ägypten wurde Maria vergewaltigt und Josef sah zu. “Man kann doch nicht morden ob eines solchen Erlebens!”, meint er heute.
@Dr. Hans Wilhelm Meier : Ganz so einfach wie Sie das mit den Atheisten darstellen ist es eben nicht. Wenn Sie wie ich in einem atheistischen Umfeld der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, hat man mehr als genug (eigentlich nur) Atheisten mit ideologischen Einschlag kennen gelernt. Und ich kann es aus meiner Erfahrung mit Atheisten nur bestätigen, dass bei den meisten kein „länger Denkprozess“stattfand. Oft sind es ganz andere Dinge, die einem am Glauben zweifeln lassen( z.B. auch Mitmenschen a la Bedford/Marx). Und Frau K. Kuhn, glauben außerhalb der Kirche funktioniert nicht. Beten ja, aber nicht seinen eignen Reim auf die Weisheit machen. Ich kann Ihre Gedanken gut nachvollziehen Herr Matthes, aber erstens: getauft ist getauft und der Austritt aus der Kirchensteuergemeinschaft geht in Deutschland (trotz gegenteiliger Berichte) zumindest bei den Katholiken. Wer nicht an den Grundlagen und Glaubenswahrheiten rührt, hat in Rom Erfolg. Wie haben doch so einige Pfarrer immer gepredigt, Taufe ist wie ein Brandmal, na das geht nicht so einfach zu löschen. Man muss kein Martin Luther werden. Die Kirche besteht nicht nur aus Deutschen und nur weil es hier derzeit verirrte Hirten und Oberhirten gibt, zweifle ich nicht am Gesamtwerk. Es kommen auch wieder andere Zeiten.
Gerade gelesen: “Italian bishop says he’s ready to “turn all the churches into mosques” to aid the cause of mass Muslim migration”. Alles klar?
Das Mittelalter schon kannte seine Kandidaten ziemlich gut. In den Gemälden vom Jüngsten Gericht wurden auch immer Mitrenträger von kleinen hässlichen Teufeln in die Hölle geführt. Solche Bilder hingen ganz öffentlich in den Kirchen und jeder wusste, was das meinte. Kirchliche Würdenträger, die es unternehmen, der Lüge stattzugeben und sie auch noch öffentlich zu unterstützen, machen sich persönlich schuldig an den Folgen und werden mit Konsequenzen zu rechnen haben, ob sie nun eigentlich Agnostiker sind oder doch eigentlich nicht wirklich. Leider aber findet in der klerikalen Wirklichkeit nicht einmal ein Kardinal, der ohne jede Not und völlig gewissenlos das Kreuz verleugnet und damit den Märtyrern von 2000 Jahren ins Gesicht schlägt, einen Heiligen Vater, der ihn dafür in ein bayerisches Kloster zum Unkrautzupfen abkommandiert. Nein, wegen solcher Leute geht niemand in die Sonntagsmesse, das hat einen ganz anderen Grund.
Nicht einmal feiern kann diese Kirche, ohne zeitgeistig zu belehren: Auf dem Straßenfest, das meine Ex-Gemeinde neulich zusammen mit benachbarten städtischen Jugendeinrichtungen veranstaltet hat, wurden meine Freunde und ich von einem hinter der Getränkeausgabe (!) platzierten Banner mit der Aufschrift “Wir fordern: Keine Abschiebungen nach Afghanistan!“ angebellt. Nachdem wir von einem Fest eher ein gutgekühltes Bier und gute Laune fordern und somit in Zweifel stand, ob die Veranstaltung unter einem guten Stern stünde, haben wir stantepede kehrtgemacht und uns einen Ort ohne Politpropaganda gesucht. Die deutschen Kirchen werden untergehen - und das ist gut so!
Ich würde es begrüßen, wenn hier auf der Achse auch hin und wieder ein Artikel erscheinen würde, der den Atheismus und die Aufklärung verteidigt. Bislang las ich zu diesem Thema hier hauptsächlich, dass Atheisten linke Multikultiideologen oder Kulturrelativisten ohne brauchbare Ethik seien, die letztlich auch am Dritten Reich und dem Kommunismus schuld waren. Das trifft meiner Ansicht nach nicht zu, diese Einschätzung zeugt vielmehr davon, dass der Autor nicht verstanden hat, was Atheismus ist. Es ist eben keine Ersatzreligion und auch keine Ideologie. Ich finde es ja schön, dass hier auf der Achse verschiedene Meinungen veröffentlicht werden. Aber das einseitige Gefrömmel hier fängt an, mich zu stören.
Eckermann: »Es täte not, daß ein zweiter Erlöser käme, um den Ernst, das Unbehagen und den ungeheuren Druck der jetzigen Zustände uns abzunehmen.« Goethe: »Käme er, man würde ihn zum zweiten Male kreuzigen.«
Mit den Kirchen tue ich mich immer schwerer, vor allem wenn ich beim Studium einer Verlautbarung nicht mehr unterscheiden kann, ob sie von einem ökostalinistischen Zwangsbeglücker oder einem Kirchenmann stammt. Die Anbiederung an die herrschende (ja, es geht um Herrschaft) Meinung ist eine schwere Sünde, da die primäre Aufgabe der Kirchen die Verkündung der frohen Botschaft ist, die dabei zunehmend aus dem Blickfeld gerät. Natürlich tragen hier die Medien eine Mitschuld: vermeldet werden immer nur die Äußerungen, die in die propagierte Ideologie passen. Alles andere wird verschwiegen oder verrissen. Aber zu viele Kirchenfürsten lassen sich allzu bereitwillig vor diesen Karren spannen, sei es aus Gefallsucht oder Geltungsdrang. Auch das sind Sünden…
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