Erich Wiedemann / 11.06.2020 / 06:01 / Foto: Pixabay / 80 / Seite ausdrucken

Auf dem Weg zum Coronismus

Krise als Chance. Das war eine der meistgebrauchten Medien-Plattitüden im letzten Vierteljahr. Ich habe das Schlagwort gegoogelt und bei der 92. Krise/Chance-Headline aufgehört zu zählen. 

Corona ist die schlimmste Heimsuchung des 21. Jahrhunderts. Ganze Branchen drohen auszubluten. Wer in diesem Fiasko eine Chance sieht, muss gaga oder Masochist sein. Oder er muss die missliche Realität durch die Poetik-Brille sehen wie die Salzburger Autorin Sonja Schiff. Sie hat gerade ein Buch über die elysischen Freuden verfasst, die sie in der Corona-Krise entdeckt hat. Jetzt endlich erlebe sie Ruhe und Zuversicht.

In ihr seien nun viel Mut und Heiterkeit, schreibt Frau Schiff. Und bald würden sie und ihre Freunde auf die Straße laufen, um miteinander zu weinen, zu lachen und zu feiern. Man sieht: Die Krise ist auch in vielen Köpfen. Das Phänomen ist zeitlos. Der FAZ-Feuilletonist Friedrich Sieburg hat es schon in den fünfziger Jahren in seinem Bestseller „Die Lust am Untergang“ trefflich beschrieben.

Bevor die schöne, neue Welt sich entfalten kann, muss die alte entsorgt werden. Die Hamburger Anstalt für betreutes Denken, vulgo „Die Zeit“, hat beschrieben, wie der Kapitalismus unter dem Einfluss der Seuche auf Grundeis gehen wird, wenn die Menschen erstmal feststellen, dass sie das meiste von dem, was er ihnen bietet, gar nicht brauchen. Von den 10.000 Dingen, über die der Durchscnnittsdeutsche gebiete, seien zwei Drittel entbehrllch. 

Die Situation in den Fußgängerzonen scheint den Verzichtpredigern recht zu geben. Die Umsätze, vor allem der Kleinen, decken kaum die Kosten. IKEA hat Ende März seine 53 Standorte in Deutschland geschlossen und sie im April wieder aufgemacht. Aber nicht wenige Kunden kommen nur, um Köttbullar zu essen, statt Möbel zu kaufen. Allerdings, IKEA-online boomt. Das Publikum hat nur wenig Lust auf Shopping-bummeln. Konsumverzicht sieht anders aus.

Wir backen unser täglich Brot

Die Krise hat die Lebensmittelherstellung teilweise domestiziert. Hausfrauen kaufen Mehl und Hefe, um zu Hause Brot zu backen. Volkshochschulen haben überall im Land Brotbackkurse aufgelegt. Wenn der Trend sich nach der Krise fortsetzt, braucht Deutschland ein paar hundert Bäckereien weniger.

Never let a good crisis go to waste, sprach einst Winston Churchill. Die Mobilitätsforscherin Julia Jarass vom „Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ muss das goldene Wort wohl unter dem Herzen tragen. Sie fragte sich im „Tagesspiegel“, ob denn ein Unheil nicht auch eine Chance biete, „unsere Städte zu resilienten und liebenswerten Orten weiterzuentwickeln“. Das setze die radikale Umverteilung von öffentlichem Raum voraus, der ja ein knappes Gut sei. Kurzum, sie will mehr Fuß- und Radwege und weniger Autostraßen.

Wenn das kein Paradoxon ist. Die Frau predigt Langsamkeit und nennt sich Mobilitätsforscherin. Das ist, als machte ein Schlachter Reklame für Sojakoteletts.

Chance ist ein Synonym für Glücksfall. Nur, welches Glück kann aus so einem Jahrhundertdesaster erwachsen? Der große Albert Camus, Autor von „Die Pest“, hat die Frage in seinem „Mythos des Sisyphos“ vorweggenommen. Ein Arzt, dem alles um sich herum absurd und sinnlos erscheint, bekennt sich dazu, dass er zufrieden und glücklich ist. Camus schreibt aber nicht, warum.

Weg in die Sackgasse

Das Prinzip Hoffnung hat zur Zeit keine gute Presse. Ein Großteil der Journaille setzt auf Paradigmenwechsel. Die notorisch fortschrittliche „Frankfurter Rundschau“ mahnt, „die romantische Sehnsucht nach den Vorkriegszuständen“ dürfe sich nicht als Leitbild der Konsolidierung durchsetzen. „Das wäre ein Weg in die Sackgasse.“

Der Faktencheck sagt etwas anderes. Das Institut „Freedom House“ in Washington zählte letztes Jahr 87 Demokratien auf der Welt. Das sind rund viermal so viele wie 1950. Flächendeckender Hunger, Kindersterblichkeit und Analphabetentum sind stark rückläufig. Nein, die Menschheit bewegte sich, jedenfalls bis zum Beginn der Krise, nicht in einer Sackgasse sondern auf einem Königsweg. Um den Status quo ante wiederherzustellen, muss die Menschheit zurück auf diesen Weg.

Aber wie kann man die fatale Trendumkehr stoppen? Bei 255 Billionen Dollar Schulden weltweit ist das kein Bagatelljob. Es geht nur mit einer streng konservativen Politik. Und Konservieren heißt Bewahren. Die alten Werte müssen bewahrt werden. Eine Zäsur ist, wenn das Alte aufhört und das Neue anfängt. Nein, das braucht Deutschland nicht.

Das wollen aber linke Alarmisten wie Reinald Becker vom ARD-Staatsfernsehen. Becker findet progressiven Rückschritt hipp. Die Sehnsucht nach der guten alten Zeit bellte er in einem TV-Kommentar nieder: „All diesen Spinnern und Coronakritikern sei gesagt: Es wird keine Normalität mehr geben wie vorher.“

Becker ist so arrogant, dass es fast wehtut. Aber deutsche Chefredakteure sind ebenso präpotent und unbelehrbar wie deutsche Chefärzte. Ich habe als Redakteur und Reporter neun Redaktionsleiter erlebt. Unter ihnen war nur einer, der nicht so tat, als könne er übers Wasser laufen.

Die Grünen schaffen die Lieferketten ab

Die Indikation ist ganz einfach: Die Bürgerlichen müssen dagegenhalten. Im Geist von Ludwig Erhard. Die Defätisten dürfen die öffentliche Meinung nicht kapern. Die gute alte Marktwirtschaft muss ohne ideologische Zwänge wieder ausgreifen können. 

Die Grünen wetzen für die Zeit nach der Krise die langen Messer. Besonders für autofreie Innenstädte. Sie bekennen sich zu dem Ziel, Autos unattraktiv zu machen. Dass ohne den Individualverkehr Arbeitsmärkte und Lieferketten zusammenbrechen würden, stört sie nicht. 

Die Belgier sind mit ihrer Verkehrspolitik schon einen Schritt weiter als die anderen Europäer. Brüssels Bürgermeister, der Sozialist Philippe Close, hat die Europa-Metropole total entschleunigt. In der City hat er ein Tempolimit von 20 km/h und über die anderen Stadtteile von 30 km/h verhängt. Fußgänger dürfen neuerdings auf der gesamten Fahrbahn flanieren. 

Es gibt Medien, die die Corona-Planwirtschaft gar nicht so schlecht finden. Der „Spiegel“ bringt seinen Jubel auf den „Rückenwind fürs Rad“ in die Debatte ein. Erstens komme man mit dem Fahrrad virenfrei zur Arbeit, und zweitens stärke Radfahren Immunsystem und Kreislauf. Die „Zeit“ schnulzt sich einen runter mit der Überschrift zu einem Stück Radfahrerlyrik: „Die Kette schnurrt, der Geist wird frei“. Aber man kann ja nicht monatelang jede Woche immer nur über Corona referieren. Man muss zwischendurch mal sülzen dürfen. Auch Krisen haben Saure-Gurken-Zeiten.

Das Veloziped ist das Totem der rotgrünen Klasse. Ich erinnere mich, dass zu meiner Zeit beim „Spiegel“ dessen Tiefgarage am Hamburger Dovenfleet die höchste Porsche-Dichte der Stadt hatte. As time goes by.

20 Meter sind besser als 2 Räder

Es ist wahr, Radfahrer bewegen sich gesünder im Straßenverkehr, auch weil sie sich nicht so leicht anstecken. Der „Spiegel“ scheint sich aber dem Prinzip der selektiven Wahrnehmung verpflichtet zu fühlen. Dass Radler auch abscheuliche Virenschleudern sein können, weil sie die hochinfektiösen Mikrotröpfchen aus ihren Rachen in großem Umkreis verbreiten und dass Virologen deshalb einen Abstand von 20 statt 2 Metern empfehlen, das berichtet er in dem Artikel nicht.

Die „Süddeutsche“, die sich gern als Herold des Fortschritts an die Rampe spielt, trompetete in einem Interview mit dem Berliner Soziologen Andreas Knie, die Automobilindustrie sei „nicht mehr systemrelevant“. Sie verunglimpft sogar den erfolgreichen Außenhandel, dem die Deutschen ihren Wohlstand verdanken, als Ausfluss von „Exportwahn“.

Professor Knie sagte in dem Interview, was die SZ offenbar hören wollte. Die Pandemie sei „in diesem Sinne tatsächlich ein Geschenk“. Quel beau cadeau. 6 Millionen Infizierte und 358.000 Tote (Stand vom 28. Mai), und der Mann nennt das ein Geschenk. Wenn er das bei Facebook geschrieben hätte, wäre sein Account gesperrt worden. 

Knie wird ferner mit dem kauzigen Satz zitiert: „Wir sehen keinen Trend, dass die Menschen sagen, jetzt fahre ich nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, weil da die Viren mitfahren.“ Derlei Einfaltspinseleien lassen ahnen, warum die Soziologie gelegentlich als Bullshit-Science diffamiert wird. Denn richtig ist: Bei den deutschen Nahverkehrsbetrieben sind die Fahrgastzahlen in den letzten drei Monaten um bis zu 90 Prozent eingebrochen.

Herr Knie will mehr zahlen

In einem zweiten Interview mit Knie wirft die SZ die Frage auf, wie es denn weitergehen soll mit dem teuflischen Automobil. „Der Benzinpreis steigt immer weiter. Wann sind unsere Straßen leer?“ Darauf Knie: „Es gibt eine hohe Bereitschaft, zusätzliches Geld für Mobilität zu zahlen.“ 

Richtig ist dagegen: Der Rohölpreis hat in den letzten Monaten den tiefsten Sturz seit 30 Jahren erlebt. Ein Liter Benzin wurde von Januar bis April um 30 bis 35 Cent billiger. 

Die meisten überregionalen Zeitungen fabulieren tüchtig auf eine neue globale Ordnung los. Die „Zeit“ beklagt einerseits die Paranoia der Verschwörungsdemonstranten und stöhnt andererseits: „Weltregierung, schön wär’s.“ Und an anderer Stelle: „Corona ist eine Fastenzeit, die auf bescheidene Weise glücklich macht.“

Auch die linke TAZ widersteht nicht dem Versuch, aus gegebenem Anlass die Zeitenwende herbeizuschreiben. Ein „Rückfall“ in den alten Status, so kommentiert sie, wäre die „gefährliche Folge einer rückwärtsgewandten Lethargie“. Das heißt: Wer eine kaputte Sache wieder heil macht, der verhält sich rückwärtsgewandt. 

Eine Rettung (das Wort steht da in Anführungszeichen) führe nur zu weiterer Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit. Deshalb müsse man sich vom „Diktat des Wirtschaftswachstums befreien“ und „alles, was lebenswichtig ist, in Gemeinschaftseigentum überführen“. Ja doch, der Schoß, aus dem das kroch, ist fruchtbar noch. Die TAZ-Redaktion hält es mit Nietzsche: Was fällt, das soll man auch noch stoßen. 

Dabei werden die wenigen Staaten, die in dem Schlamassel mit einem blauen Auge davongekommen sind, streng kapitalistisch bewirtschaftet. Dazu gehört auch – gerade eben noch – Deutschland.

Beihilfe zur Insolvenzverschleppung

Teile der Regierungspartei SPD denken auf der Abwrackerschiene wie die Grünen. Ihr bizarres Verständnis von ökonomischen Vorgängen würde die deutsche Wirtschaft wohl noch tiefer in den Sumpf ziehen, wenn es umgesetzt würde. Einige erwägen zum Beispiel, bedürftige Unternehmen aus Steuermitteln zu alimentieren, um neuen Wohlstand zu schaffen. Vorausgesetzt, dass sie sich sozialdemokratischen Zielvorgaben beugen, versteht sich.

Das wäre nicht nur dumm, es wäre auch Beihilfe zur Insolvenzverschleppung. Zombiebetriebe, die politisch richtig aber ökonomisch falsch wirtschaften, sind nicht lebensfähig und natürlich nicht hilfreich bei der Bewältigung des Notstands.

Bundeskanzlerin Angela Merkel krönte den Reigen der politischen Dummheiten mit einem einfältigen Plan, den ihr Frankreichs Präsident Emmanuel Macron aufgeschwatzt hatte. Sie nennt es EU-Wiederaufbauplan für Europa. Er ist dotiert mit einer halben Billion Euro und soll hauptsächlich den südlichen Ländern Europas, inklusive Frankreich, zugute kommen. EU-Chefin Ursula von der Leyen stockte die Irrsinnssumme ein paar Tage später auf 750 Milliarden auf. Denn: Viel hilft viel.

„Sind das Corona-Bonds durch die Hintertür?“ fragte die listige FAZ. Ja, gewiss sind sie das. Sie sind auch eine 180-Grad-Wende der Berliner Europapolitik.

Die Corona-Bonds sind die Nachfolger der berüchtigten Eurobonds, also der Vergemeinschaftung der europäischen Schulden. Sie waren jahrelang in Berlin auf eisige Ablehnung gestoßen. Doch dann kippte die ganze Berliner Blase plötzlich um – die Neokons von der CDU/CSU, die SPD-Minister, die Kanzlerin. 

Die vierte Gewalt steht hinter der Kanzlerin

Aus dem Bundestag kam nennenswerter Widerspruch, nur von der AfD. Die Abgeordneten sind mehrheitlich offensichtlich bereit, sich zu einer Rotte Nickdackel herabwürdigen zu lassen.

Auch die meisten Medien haben versagt. Die vierte Gewalt ist weit überwiegend auf Seiten der Kanzlerin. Wie in der Asylkrise im Herbst 2015. Die „Zeit“ erklärte, quasi für alle, mit ihrem Seufzer der Erleichterung: „Europa verzichtet auf Taschenspielertricks und legt endlich Geld auf den Tisch.“ Ja, aber zu sehr ungleichen Teilen. Die Deutschen sollen 27 Prozent, die Franzosen 17 und die Polen 2,5 Prozent zahlen. 

Aber was soll man machen? „Wer will sich im Moment gegen eine so beliebte Politikerin wie Merkel wenden?“ unkte melanklöterisch der „Spiegel“. So einen Satz hätte Rudolf Augstein im Blatt nicht geduldet.

Die EU muss dem Wolkenkuckuckspaket sogar komplett zustimmen, damit es durchgeht. Es gibt aber noch harten Widerstand. Dänemark, die Niederlande, Österreich und Schweden wollen helfen, aber nicht mit Geschenken, sondern mit Krediten. Auch Finnland will das Abkommen in der vorliegenden Form nicht unterschreiben. Sie machen geltend, dass sonst Kinder und Kindeskinder der lebenden Generation noch an den Folgen tragen werden. 

Röttgen und die geizigen Vier

Die Südländer stehen wie eine Eins hinter Merkel und Macron. Sie wollen das Geld nicht leihen, sie wollen es geschenkt haben. Allein Italien soll 173 Milliarden erhalten. Norbert Röttgen (CDU), der Vorsitzende des Außenausschusses im Bundestag, stärkt ihnen den Rücken. Der Gegenvorschlag der „geizigen Vier“, wie er sie frechlings nennt, sei „eine einzige Provokation“. 

Anführer des Widerstands ist der österreichische Youngster-Premier Sebastian Kurz. Er hat erklärt, dass er eine Schuldenunion auch gegen den Willen seiner politischen Freunde in der EU bekämpfen wird. 

Groko-amtlich verlautete, man wolle die Nachbarn zahlungsfähig machen, weil davon die deutsche Wirtschaft profitiere. Das sei doch im Sinne Deutschlands. Es ist aber so, als würde ein Kneipenwirt auf der Straße Zehn-Euro-Scheine verteilen mit der Maßgabe, sie drinnen zu versaufen.

Die Kanzlerin hat die Spendierhosen an. Sie haut alles raus, was die Staatskasse hergibt. Daniel Stelter, der Gründer des Instituts „Beyond the Obvious“, will ausgerechnet haben, dass der deutsche Anteil an dem Multi-Milliarden-Ding unter Einschluss des Rückzahlungsverzichts und aller Kosten fast 50 Prozent betragen wird. Und dies in einem Moment, da die Sozialsysteme in Deutschland mangels Liquidität einzubrechen drohen. 

Utopie und Dystopie liegen ausnahmsweise dicht beieinander. Die Bundesrepublik muss aufpassen, dass sie kein failed state wird. Deutschland bietet die Krise auch eine Chance – die Chance zum Staatsbankrott.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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HaJo Wolf / 11.06.2020

„ Corona ist die schlimmste Heimsuchung des 21. Jahrhunderts“ Nee, Herr Wiedemann, die schlimmste Heimsuchung heisst Merkel. Das Corona- Virus wäre gar kein Problem, hätten die Politiker nicht besonders in Europa vorsätzlich und wider besseres Wissen Panik erzeugt. Ein paar vernünftige Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppe und gut wäre gewesen. Statt dessen wird ein Virologe zum einzigen Experten erklärt, der schon vor 10 Jahren sowas von daneben lag mit seinen Katastrophenszenarien… Und ja, wir sollten dagegen halten, damit die „Defätisten“ nicht die Mainstreammeinung kapern, dabei sind sie längst im Besitz dieser Mainstreammeinung, das Volk, zumindest mehr ls 80%, srimmt zu. Wie wollen Sie dagegen halten? Hier hilft keine Demokratie mehr, die hat spätestens seit Sept 2015 verloren und ihre Verfechter haben aufgegeben. Hier hilft nur noch der grobe Keil auf den Klotz. Schade, abee die Demokratie hat Hier gezeigt, wo ihre Grenzen sind. Passende Lektüre : Der Fluch des Guten von Axel Baur

Günther Wirst / 11.06.2020

Einen gewissen Widerspruch muss ich schon einlegen. Es ist tatsächlich vieles entbehrlich und verzichtbar. Das hat aber nicht erst Corona herausgearbeitet und bewiesen. Entbehrlich sind eine Vielzahl von Zeitungen, z. B. “Die Zeit”, “SU”, “TAZ” und viele andere. Entbehrlich sind aber auch die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, im Grunde nichts anderes als ausgelagerte Werbeabteilungen für linkslastige Parteien. Der Markt hat hier schon lange sein Urteil gefällt, denn von ihren Brotberuf alleine könnte keiner von denen auch nur kurzfristig überleben. Ohne Zwangsgebühren, Werbeeinnahmen und allerlei sonstige Zuwendungen wäre Schicht im Schacht. Nicht gleich heute, aber morgen in der Früh. Und natürlich wären auch Politiker entbehrlich, die entgegen ihrem Amtseid ihr ganzes Interesse der EU angedeihen lassen. Ganz im Gegensatz zum Einsatz für Deutschland, dass diesen Personen fürstliche Gehälter bezahlt um sich mit ganzer Kraft für dieses Land einzusetzen. Ganz besonders perfide geht dabei der sogenannte Außenminister Maas vor. Der läuft mit einem Mundschutz aus der EU-Flagge herum anstatt die deutschen Farben zu repräsentieren. Einen derartigen Verstoß gegen CI-Verhaltensmaßregeln sollte er einmal in einem seriösen Unternehmen wagen. Da wäre er sehr schnell ein ehemaliger Mitarbeiter. Man stelle sich vor, in einem Unternehmen arbeitet ein führender Mitarbeiter ganz öffentlich an der Abschaffung dieses Unternehmens. Nichts anderes wird von unseren Politikern geplant. Nämlich ein EU-Zentralstaat und damit natürlich das Ende der Bundesrepublik Deutschland.

Winfried Jäger / 11.06.2020

Wenn Merkel nur das raushauen würde, was die Staatskasse hergibt, wäre es nicht halb so schlimm. Sie haut raus, was man ihr durchgehen läßt. Der Gedanke von Markus Krall, daß man sich vor einer Wahl entscheiden müsse, ob man Nettozahler oder Netto-Transferempfänger sein will und bei letzterem auf sein Wahlrecht verzichten müsse, hat schon einen gewissen Charme. Die bedingungslose Verteilung von Freibier würde sich so auf jeden Fall mehr in Grenzen halten.

Bernd Weber / 11.06.2020

“Corona ist die schlimmste Heimsuchung des 21. Jahrhunderts” - ab diesem Satz habe ich den Artikel nur noch überflogen; und bei “358.000 Toten” habe ich den Artikel weggeklickt. Nicht Corona ist die schlimmste Heimsuchung sondern die politische Reaktion; wieviele von den 358.000 Toten sind am (und nicht mit) Corona gestorben?  Allein in Deutschland sterben jährlich ca. 940.000 Menschen - an Altersschwäche, Krebs, Diabetes, Herz-Kreislaufversagen, nicht vergessen jährlich über 3.000 (!) bei Verkehrsunfällen etc. pp.

Heiko Stadler / 11.06.2020

Die Italiener (und auch einige andere Länder) feiern lieber Party als zu arbeiten. Die Folge ist, dass sie (laut Florian Hombach) etwa vier mal so viel Geld ausgeben wie sie selbst erwirtschaften. Für diese Maßlosigkeit werden sie aber keineswegs bestraft, sondern mit einem dreistelligen Milliardenbetrag von der EU belohnt. Keineswegs möchte ich die Italiener anklagen, denn sie haben verstanden, dass die EU ein Abstellgleis für ausgemusterte Politnullen ist, die von Ökonomie so viel Ahnung haben, wie Merkel von der freien Marktwirtschaft. Also, lasst auch uns Party mit EU-Geld feiern, denn das Scheitern des Euros ist so sicher wie der Untergang der Titanic!

Ebs Werner / 11.06.2020

Beängstigende Analyse, doch was kann der Einzelne dagegen tun? Vor allem, wenn sich aus Altersgründen eine Teilnahme an Demos nicht mehr aufdrängt? Obwohl, ich habe in diesem ernsthaft überlegt, das erste Mal in meinem Leben “auf die Straße” zu gehen. Wahlen? Ein langsamer, zäher Weg etwas zu ändern und derzeit ist nichts und niemand in Sicht, der eine tatsächliche, demokratische Änderung der Politik verspricht, aber das kann sich noch ändern (Die Hoffnung stirbt eben zuletzt). Bleibt nur die persönliche Vorbereitung auf die kommende, von rot-grünen Wahnvorstellungen geprägte Welt. ich gehöre ganz bestimmt nicht zur “Pepper”-Szene, aber zwei Dinge habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen - bevor es zu spät ist: Einen SUV ohne Hybrid und ein Notstromaggregat (damit ich wenigstens noch die alten Monty Photons CD sehen kann) kaufen. Always look on the bright side of life.

giesemann gerhard / 11.06.2020

Sehr schön zu dem Thema “Chance” gestern bei “Scobel” auf 3sat: Wohlbestallte Schlaumeier sind ganz begeistert davon. Ich denke, anstatt Coronismus brauchen wir einen zünftigen KapitalSozialismus, als Kazi: Es wird wie im Kapitalismus gewohnt alles in Mengen hergestellt, was man zu Geld machen kann, und, wie es sich in einem anständigen Sozialismus gehört, hat jeder genug Geld, um sich den Bettel auch kaufen zu können. Blöd ist sowas wie DDR: Jeder hatte ein Einkommen - aber weil keiner was getan hat, war nix da, was er/sie/es sich dafür kaufen konnte*. Volle Schaufenster sind auch nur sinnvoll, wenn die Leute nicht kopfschüttelnd davor stehen und dann weiter gehen. * Aus Eigenproduktion und für heimisches Geld, wohlgemerkt. Wie antwortete Genosse Honecker einstens nach seinem Westbesuch (auch Saarland!) auf die Frage: Nu, Genosse Honecker, wie wor’s denn drieben im Westen? Der: Nu. wie bei uns, für West-Mork genn Se alles gaufen.

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