Danke, dieser Text kommt in mein Archiv, als Zeugnis von Hellsichtigkeit und Intelligenz.
Vielen Dank für diese wichtige Erinnerung. Die politische Vernunft liegt leider am Boden. Und das neue Buch von Prof. Dr. Egon Flaig (Die Niederlage der politischen Vernunft) vermittelt deutlich, warum!
Ein wunderbarer Abschnitt aus “Die Kraft der Vernunft”: “Warum halten es die Linken mit dem Islam? Eine Antwort von Oriana Fallaci: „In der Tat fragte ich jeden: „Hast du verstanden, haben Sie verstanden, warum die Linke aufseiten des Islam steht?“ Und alle antworteten: „Klar. Die Linke ist für die Dritte Welt, antiamerikanisch, antizionistisch. Der Islam ebenso. Deshalb sieht sie im Islam das, was die Roten Brigaden einen natürlichen Verbündetem nennen.“ Oder: „Ganz einfach. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem aufsteigenden Kapitalismus in China hat die Linke ihre Bezugspunkte verloren. Daher klammert sie sich an den Islam wie an einen Rettungsring.“ Oder: „Selbstverständlich. In Europa gibt es kein wirkliches Proletariat mehr, und eine Linke ohne Proletariat ist wie ein Krämer ohne Ware. Im islamischen Proletariat findet die Linke die Ware, über die sie nicht mehr verfügt, das heißt ein Potenzial an Stimmen, die sie kassieren kann.“ Doch obgleich jede Antwort eine unbestreitbare Wahrheit enthielt, trug keine den Überlegungen Rechnung, auf denen meine Fragen beruhten. So quälte ich mich verzweifelt weiter, und das ging so lange, bis ich merkte, dass ich meine Fragen falsch stellte. Zuallererst waren sie deshalb falsch gestellt, weil sie einen Rest Achtung vor der Linken enthielten, die ich als Kind gekannt oder zu kennen geglaubt hatte. Die Linke meiner Großeltern, meiner Eltern, meiner gestorbenen Gefährten, meiner kindlichen Utopien. Die Linke, die es seit einem halben Jahrhundert nicht mehr gibt. Darüber hinaus waren sie falsch gestellt, weil sie aus der politischen Einsamkeit entstanden, in der ich immer gelebt hatte und die ich mir vergeblich zu erleichtern gehofft hatte, indem ich versuchte, ausgerechnet mit denen die Wüste zu wässern, die sie geschaffen hatten. Doch vor allem waren es die falschen Fragen, weil die Überlegungen falsch waren, oder besser gesagt, die Annahmen, auf denen sie aufbauten. Erste Annahme, die Linke sei weltlich. Nein: Obwohl ein Kind des Laizismus, und zwar eines aus dem Liberalismus geborenen und ihr daher gar nicht entsprechenden Laizismus, ist die Linke nicht weltlich. Ob sie sich nun in Schwarz, Rot, Rosa, Grün, Weiß oder in Regenbogenfarben kleidet, die Linke ist konfessionell. Kirchlich. Und zwar, weil sie auf eine religiös geprägte Ideologie zurückzuführen ist, also eine Ideologie, die sich auf absolute Wahrheiten beruft. Auf der einen Seite das Gute und auf der anderen das Böse. Auf der einen Seite die Sonne der Zukunft und auf der anderen tiefste Finsternis. Auf der einen Seite ihre Anhänger, die Gläubigen, auf der anderen die Abtrünnigen beziehungsweise „ungläubigen Hunde“. Die Linke ist eine Kirche. Und als solche gleicht sie nicht den aus dem Christentum entstandenen und daher irgendwie für den freien Willen offenen Kirchen, sondern sie gleicht dem Islam. Wie der Islam hält sie sich nämlich für geküsst von einem Gott, der im Besitz des Guten und der Wahrheit ist. Wie der Islam erkennt sie nie ihre Schuld und ihre Fehler an. Sie hält sich für unfehlbar, bittet nie um Entschuldigung. Wie der Islam fordert sie eine Welt nach ihrem Bilde, eine auf den Versen ihres Propheten Karl Marx aufgebaute Gesellschaft. Wie der Islam versklavt sie ihre eigenen Anhänger, schüchtert sie ein, lässt sie verblöden, auch wenn sie intelligent sind. Wie der Islam akzeptiert sie es nicht, dass du anders denkst, und wenn du anders denkst, verachtet sie dich. Sie verleumdet dich, macht dir den Prozess, bestraft dich, und wenn der Koran oder vielmehr die Partei ihr befiehlt, dich zu erschießen, erschießt sie dich. Kurz und gut, wie der Islam ist sie antiliberal. Autokratisch, totalitär, auch wenn sie das Spiel der Demokratie akzeptiert. Nicht zufällig kommen fünfundneunzig Prozent der zum Islam übergetretenen Italiener aus der Linken oder der rot-schwarzen extremen Linken. Fünfundneunzig Prozent der als italienische Staatsangehörige eingebürgerten Muslime ebenso. (Der Lump, der kein Kreuz in Schulen oder Krankenhäusern akzeptieren will und der seinen Mitbrüdern schreibt: „Geht hin und sterbt mit der Fallaci“, kommt aus der rot-schwarzen extremen Linken. Sein Kumpel hat sogar im Gefängnis gesessen wegen Verdachts auf Konnivenz gegenüber den Roten Brigaden.) Wie der Islam, schließlich, ist die Linke antiwestlich. Und den Grund, aus dem sie antiwestlich ist, kannst du einem Abschnitt eines Aufsatzes entnehmen, den der österreichische Liberale Friedrich von Hayek in den dreißiger Jahren über das bolschewistische Russland und das nationalsozialistische Deutschland schrieb.“
es gibt jede menge schlauer texte zu dem ganzen problem—nur das löst das problem nicht es muss gehandelt werden und da haperts in europa noch ganz erheblich
Diese Frau hatte eben das, was vielen fehlt: Mut!
Eine großartige, mutige, intelligente Frau, die schon vor langer Zeit formuliert hat, was andere damals auch bereits “im Bauch” gefühlt haben. Vielen Dank für diese Erinnerung! Ich habe keinen Zweifel, dass es auch heute unter den Politikern der sog. Altparteien viele gibt, die ebenso vernünftig denken. Aber sie belassen es beim Denken, sie trauen sich nicht, ihre Gedanken offen auszusprechen. Sie fürchten um ihre Existenz und folgen nicht ihrem Gewissen. Sie warten, wie im genialen Märchen von des Kaisers neuen Kleidern, bis endlich ein Kind ruft, bis endlich ein immer lauteres Raunen durch die Menge geht. Dann werden auch sie dazugehören und laut rufen. Sie werden beteuern, dass sie von Anfang an nichts anderes gedacht haben. Dann werden sie bereit sein, einen Umschwung einzuleiten. Aber wird es dann nicht schon viel zu spät sein? Diese Zeiten sind zum Verzweifeln!
Man stelle sich vor, Oriana Fallaci würde ihre Bücher heute schreiben - undenkbar. Ein Aufschrei würde durch die EU/Deutschland gehen. Maas würde “Hetze” konstatieren, die Kahana würde lostraben, die Kanzlerette würde Frau Fallaci - trotz Nicht-Lesens - Irrsinn etc. attestieren. Die Medien würden in Schnappatmung verfallen. Soziale Ächtung von allen Seiten drohte… Was ich noch nie verstanden habe: Wenn ein mittelmäßig klar denkender Mensch Oriana Fallaci liest und sieht, was heute in Eurabien “abgeht” - wie kann er dann die Augen vor der Realität verschließen und nachts noch gut schlafen? @Karin Adler: Von daher sehe ich keine Vernunft. Nirgendwo.
toller Beitrag, danke!
Der Artikel mag ja gut sein, jedoch gehöre ich zu den -sicherlich- Millionen Deutschen, die noch oder schon immer in diesem Lande leben, die aber Russisch statt Englisch zu lernen hatten. Wenngleich ich nicht behaupten möchte, daß ich den Text in Russisch (noch) hätte fließend lesen können. Ich empfinde das Voraussetzen der englischen Sprachkenntnis allenthalben einerseits als eine Form der Arroganz und andererseits, oft sicherlich ungewollt, als eine Anbiederung an den Zeitgeist, wenn nicht gar als Angeberei.
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