Dushan Wegner, Gastautor / 16.10.2019 / 16:30 / Foto: Tim Maxeiner / 18 / Seite ausdrucken

Auf dem Insolvenzkarussell

Ich hatte kein Kettcar. Die reichen Kinder in den Einfamilienhäusern zwei Straßen weiter, die hatten Kettcars, und am Wochenende fuhren sie bei uns auf dem Spielplatz vorbei. Wir beneideten sie, und wenn sie sich ausreichend beneidet fühlten, dann fuhren sie weiter, damit andere Kinder die Gelegenheit bekamen, sie zu beneiden.

Wie würde man ein Kettcar beschreiben für einen, der nie eines gesehen hat? Vielleicht so: Ein Kettcar ist ein Mini-Auto aus Stahlrohren, so groß etwa wie ein Rasenmäher, und es wird mit den Füßen angetrieben, wie ein Fahrrad. Ein Kettcar ist quasi wie ein Go-Kart, nur dass man statt des Motors selber treten muss. (Es könnte passieren, dass man zurückgefragt wird, was Go-Karts denn sein sollen – oder diese „Rasenmäher“.)

Ich hatte damals ein Skateboard aus Plastik (heute sind die schmalen Plastikskateboards wieder chic, das ist lustig), und später Fahrräder, die mein Vater aus Sperrmüll-Rädern zusammenstellte. (Da, wo wir wohnten, fand man keine Schmuckstücke, wie Rainer Meyer sie zu finden pflegt, es waren halt alles kaputte Drahtesel, und die Schnittmenge dreier kaputter Räder ergab ein ganzes, nur bestimmte Ersatzteile wie das Lämpchen, die musste man immer extra kaufen. Fahrräder als Recycling-Bastelsets sind ein Hobby meines Vaters bis heute.)

Ein Stück deutscher Kindheit

Als wir endlich genug Geld hatten, damit zumindest wir Kinder neue Fahrräder gekauft bekommen konnten, kamen diese Mountainbikes auf den Markt, und ich bekam ein metallicgrünes Mountainbike vom Allkauf in Hürth. (Aus Allkauf würde später Real, und jetzt hat auch der im Hürth Park dicht gemacht.)

Als wir so weit waren, dass man mir ein echtes Marken-Kettcar hätte kaufen können, war ich längst zu groß dafür, und so blieb mir die Erinnerung an den Wunsch nach einem Kettcar, damals als Kind.

Das Kettcar war ein Stück deutscher Kindheit, selbst wenn man sich keines leisten konnte. Kettcar war die Freiheit, wie ein Erwachsener in einer Art Auto umherfahren zu können, und so „cool“ sein zu können. Ins Kettcar passten keine Großen rein. Kettcar war Kinderwelt, Kettcar war Draußenwelt, Kettcar war etwas, wovon man träumte.

Geführt von weltfremden Bürokraten

Die Firma Kettler wird hunderte Mitarbeiter „freistellen“, so lesen wir im Oktober 2019. Schon länger kämpft das Unternehmen mit seiner Wirtschaftlichkeit. Es ist nicht die erste Insolvenzrunde, doch nach dieser wird es wohl keine Gelegenheit zu einer weiteren geben. – Wir lesen:

"Ab Mittwoch (16.10.2019) werden rund 400 Mitarbeiter freigestellt, die Übrigen sollen in den kommenden Wochen und Monaten noch einige Produkte fertigstellen. Auch wenn das Aus für die Kettler-Belegschaft nicht mehr überraschend kam, standen vielen Mitarbeitern Tränen in den Augen. Ein Großteil der Beschäftigten arbeitet seit Jahrzehnten für Kettler." (wdr.de, 14.20.2019)

Schon 2015 hatte Kettler eine Runde auf dem Insolvenzkarusell gedreht, konnte aber wieder erfolgreich abspringen. Dieses Jahr wollte es nochmal fahren, und dieses Mal wird es wohl schiefgehen. Der Investor sprang ab.

Wenn man sich das Angebot auf de.kettler.net anschaut, sieht man eine Kombination aus Kuriositäten (etwa eine Kombination aus Schreibtisch und Laufband, wo man laut Produktfoto in Jackett, Hemd und Lederschuhen schwitzend in die Pedale treten soll), dazu recht schlichte Produkte, die vermutlich billiger in China und anderswo hergestellt werden können, etwa Gartenmöbel, und dort womöglich sogar modischer wirken könnten (siehe alibaba.com), dazu einige FitnessgeräteTischtennisplatteneine Grill-Serieirgendwie auch Schreibtische und natürlich das Kettcar. Vielleicht habe ich etwas übersehen, ich finde die Website etwas verwirrend.

Ich habe keinerlei Einblicke in die Firma Kettler, doch wenn ich vom äußeren Auftreten ausgehend spekulieren darf, sieht mein inneres Auge einige weltfremde Bürokraten, die nicht mitbekommen, was sich außerhalb in der realen Welt abspielt. Das Kettcar kam 1962 auf den Markt, Kettler selbst wurde 1949 gegründet, 70 Jahre später stellt es weitgehend die Produktion ein. Es ist erstaunlich, wie weit man mit aufgemotzten Rohren kommen kann.

Eine alte und fast schon abgedroschene, aber noch immer maximal wichtige und relevante Unternehmerweisheit zitiert den Hockeyspieler Gretzky, wonach man dahin laufen soll, wo der Puck sein wird, nicht dahin, wo er ist. Wenn ich mir das Angebot von Kettler anschaue, habe ich das Gefühl, die Unternehmensleitung weiß nicht mal, wo der Puck gestern war, geschweige denn wo er morgen, in einem Jahr oder in einem Jahrzehnt sein wird.

Das tödliche Wort „nostalgisch“

Wenn eine Firma ihre Mitarbeiter „freistellen“ muss, dann ist der Schuldige natürlich zuerst in der Chefetage der Firma zu suchen. Die erste Aufgabe eines Unternehmens ist die Bewahrung der eigenen Liquidität, doch um dies langfristig tun zu können, braucht es gewisse weitere Fähigkeiten und Gewohnheiten. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Unternehmensleitung, die Stimmungen und Veränderung der Lebensphilosophie in Markt und Gesellschaft früh zu erkennen und entsprechend Produkte zu entwickeln, welche die Werte und Fähigkeiten der Firma neu zur Anwendung bringen.

Nein, Spielzeuge müssen nicht kompliziert wie Computerspiele sein, um erfolgreich zu sein, siehe Lego – aber es kann helfen, siehe Razor. Fitness-Geräte müssen nicht elektronisch aufgemotzt sein, um sich in ihrer Nische durchzusetzen, siehe Rogue. Was es heute zuerst braucht, ist (neben der hervorragenden Qualität im globalen Vergleich) ein attraktives Narrativ (das gilt für Staatsfunk und Propaganda genauso wie fürs Marketing von Freizeitgeräten). Nike steht für „Gewinnen“, Apple steht für „Kreativität“ – wofür stand Kettler? Mir fallen ehrlicherweise nur geschweißte Rohre ein (oder sind sie gelötet? Ich bin da kein Experte) – und natürlich die nostalgische Erinnerung ans Kettcar (aus Rohren, klar), und das tödliche Wort hier ist „nostalgisch“. Meine Tochter bekam noch ein rosafarbenes Bobbycar samt Anhänger, doch auch sie ging danach direkt zum Fahrrad über.

Die Schuld für den Untergang eines Unternehmens hat man zuerst bei dessen Leitung zu suchen – und doch darf man fragen, was der Niedergang einer Branche oder Firma über das Land und seine Menschen aussagt. Was sagt es über ein Land aus, wenn diese oder jene Firma sich „neu aufstellt“, während gewisse Konzerne gedeihen wie Drogenhändler ohne Polizei und Konkurrenz?

Hunderte von Arbeitsplätzen

Nostalgie ist die schmerzende Sehnsucht danach, dass etwas wiederkehren möge, mit Gewissheit ahnend, dass es das nicht tun wird. Meine Erinnerungen ans Kettcar sind von nostalgischer Natur. Ich erinnere mich schmerzhaft an eine Zeit zurück, als in einem Kettcar zu fahren mein großer Traum war. Kann man sich nach einem Traum zurücksehnen? Nun, ich vermisse ihn durchaus, den Traum von einem Kettcar, doch es ist okay, mit ein paar unerfüllten Träumen zu leben.

Die Firma Kettler ärgert mich. Hunderte von Arbeitsplätzen, Hunderte von Menschen, deren Einkommen von der Firma abhängt, und das beste, was der Chefetage einfällt, sind Gartenmöbel und zusammengesteckte Rohre? (Wenn man nach „Kettcar“ bei amazon.de sucht, findet man übrigens auch eine Reihe von interessanten Varianten des Tret-Go-Karts, die nicht von Kettler sind. Ich überlege, ob der neunjährige Leo vielleicht Freude hätte an der Batman-Variante – andererseits ist er mit seinem Skateboard sehr glücklich.)

Wir blicken nostalgisch zurück auf die Zeit, als wir von Kettcars träumten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir einen „dead cat jump“ bei Kettcars erleben, dass kurzfristig der Verkauf von Original-Kettcars nach oben schnellt, von Sentimentalität befeuert. Wenn ich von außen und als Konsument die Firma Kettler betrachte, ärgere ich mich, denn sie wirkt nicht wie eine Ausnahme, sondern wie ein Symptom gesellschaftlicher Entwicklung. Es wird der alte Glanz verwaltet, Freizeitgeräte aus Rohren, und man scheint vergessen zu haben, warum die Menschen einst diese Rohre kauften.

In die Suppe gefallene Eintagsfliegen

Ich hatte kein Kettcar, wenn ich auch im Laufe der Zeit einige andere Produkte von Kettler besaß. Ich hatte aber einst einen tiefen Respekt vor den „guten alten deutschen Firmen“, wie eben Kettler.

Mein genereller Respekt vor bundesdeutschen Eliten geht leider allmählich futschi, und ich trauere ihm definitiv hinterher. Es gibt sie noch, die Klugen und Anständigen, doch sie äußern sich vorsichtig, denn die Fallhöhe ist zu groß. Warum sollte jemand, der hunderte oder tausende Arbeitsplätze geschaffen hat und/oder täglich erhält, sich aburteilen lassen von irgendwelchen öffentlich rechtlichen Haltungskrüppeln mit dem Weitblick einer in die Suppe gefallenen Eintagsfliege?

Bis vor einigen Jahren hatte ich echtes Vertrauen in deutsche Unternehmen wie KettlerVolkswagen oder natürlich die Deutsche Bank. Nun ja. Zum Erwachsenwerden gehört die Einsicht, dass die Eltern nicht allmächtig sind. So ähnlich fühlt es sich an, wenn ich heute einsehen muss, dass einige der Unternehmen, zu denen wir damals hinaufblickten, den Anschluss an die Zeit (und manche an die Moral) verloren haben.

Entweder Deutschland erfindet sich schnell und gründlich neu – und räumt das vom GEZ-TV befeuerte Merkel-Chaos wieder auf – oder es sollte ehrlicherweise gleich das Licht ausmachen, so spart es auch CO2. Meinen Traum vom eigenen Kettcar habe ich aufgegeben. Den Traum von klugen Unternehmern, welche „dorthin fahren, wo der Puck sein wird“, den will ich noch nicht ganz aufgeben. Es muss doch noch mehr geben als zusammengesteckte Rohre!

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

Foto: Tim Maxeiner

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Matthias Böhnki / 16.10.2019

Nun ja, Herr Wegner, ich mag Ihre Texte eigentlich sehr. Für den oben stehenden jedoch stelle ich nur mal kurz in Frage, ob Sie tatsächlich die nötige Expertise besitzen, aus den von Ihnen genannten 3 Unternehmen, von denen eines ein Weltmarktführer noch immer ist (!) , auf den Rest der vielen Tausend Unternehmen in Dtld. Schlüsse zu ziehen. Wir haben hier nicht nur Unternehmen, die wissen, wo der Puck mal eben hinkommt, sondern wohin er gar über mehrfache Bande kommt - oder wie erklären Sie sich den immer noch erstaunlichen Stand der deutschen Wirtschaft trotz der unglaublichen staatlichen negativen Begleitung? Deutsche Unternehmer können noch immer der ganzen Welt zeigen, wo der Hammer hängt, sie müssen es zunehmend nur nicht mehr in Deutschland tun. Dieser Umstand hat dann höchstens etwas mit der Qualität des Landes zu tun, nicht mit der der Unternehmer.

Andreas Günther / 16.10.2019

Ich bekam 1960 einen Tret-Go-kart (mein Vater war ein “Besserverdiener”), aber es wird dann wohl kein Kett-car gewesen sein, wenn dieser erst 1962 auf den Markt kam. Die anderen Kinder beneideten mich in der Tat, aber ich tauschte gerne mit ihnen, denn ihre Kinderfahrräder waren schneller als so ein Tret-Go-kart. Diese Vorliebe fürs Schnelle hat sich bei mir zeit Lebens gehalten, ein entscheidendes Kaufkriterium für ein Auto war immer die Vmax. Auch die Märklin-Eisenbahnen, mit denen ich um die Weihnachtszeit spielte, etwas später dann die Carrera-Rennbahnen - all das gibt es wohl nicht mehr. Mir tut es auch immer weh, wenn ich von solchen Insolvenzen höre. Nie möchte ich meine Kindheit gegen die eines mit seinem Handy, Smartboard oder was auch immer zappenden heutigen Kindes eintauschen.

Martin Wessner / 16.10.2019

Innovationen kommen nur von jungen Menschen. Damit sich Deutschland neu erfinden kann, benötigten wir viele kreative Köpfe in ihren Zwanzigern. Dummerweise hat Deutschland zusammen mit Japan die älteste Bevölkerung der Welt. Das Insolvenzkarussel wird sich daher wohl auf unbestimmte Zeit kräftig und immer kräftiger, wenn es erst einmal in Schwung gekommen ist, weiterdrehen.

Wolfgang Richter / 16.10.2019

Germoney hat fertig. Das fängt bei den die Rahmenbedingungen formulierenden Politdilettanten an und hört bei den politisch korrekten, diesen in den Hintern kriechenden sog. Managern ohne Bezug zur Realität der Lebensbedingungen der Menschen auf. Und so wird abgewirtschaftet, kassieren die Regierenden unter dem hehren Motto” Weltenrettung und Klimaschutz” mit als Abgaben deklarierten neuen Steuern noch schnell ab, was noch abzugreifen ist, u.a. um ihre unkontrollierte Einwanderung zahlen zum können. Besondern peinlich und als öffentliche Bekundungen offensichtlich das Ranschmeißen des damaligen Deutsche-Bank-Chefs Ackermann an die Merkeltruppe, während er gleichzeitig seine Mannschaften dazu motivierte, mit lauteren wie unlauteren Methoden Maximalgewinne zu “erwirtschaften”, die sich im Nachhinein als böse Hypothek und bildchen gesprochen Mühlstein am Hals der am Rand des Untergangs wankenden zeigen. VW ist lange beschrieben. Mercedes war offensichtlich auch der Betrugssoftware nicht abgeneigt, während der Zetsche heuchlerisch grüne Thesen ins Mikro säuselte. Die Geschäftsfelder sind weg oder schrumpfen. die Arbeitnehmer bangen um ihre Jobs und Zukunft oder haben diese Phase bereits hinter sich auf dem Weg zum Hartzen, ggf. der reduzierten Frührente. Und die Ackermanns, Zetsches und Kumpels sitzen mit ihren Millionen auf den Konten unbetroffen in ihren Palästen, haben mit den Folgen ihres Tuns und ihrer Scheinheiligkeit keine Konsequenzen zu erwarten. Und über allem Merkel, der grinzende Scholz, ein schwafelnder Drehhofer u. neuerdings ein grün gewandelter Söder, der sich offenbar als Kanzlerdarstellerkandidat zu höherem berufen sieht.  Und als -wieder bildlich- Sonnenschein über der Szene die diversen Medialen, die dem gläubigen und denkfernen Bürger dieses Land als das beste Dld., verkaufen, in dem wir leben (dürfen). Es ist nur noch zum Kotzen.

Rupert Reiger / 16.10.2019

Arbeitsplätze entstehen durch massive Innovationszyklen, als deren erste die Zyklen von Wasserkraft/Mechanisierung und dann vor allem der von Dampfmaschinen/Webmaschinen/Maschinen allgemein gelten. So schafft die geschaffene Arbeit Produkte, die Leute haben wollen. Ja es ist immer die Angebotseite! (übrigens, darum funktioniert Draghi nicht: Denn dass jemand investiert, nur weil die Zinsen niedrig sind, ist Schwachsinn) Elektrischer Strom findet sich im dritten Innovationszyklus; das Auto im vierten und der Computer im fünften Innovationszyklus (es gibt auch andere Zählungen). Alte Zyklen haben den Nachteil, dass andere (z.B. China) das irgendwann auch können, schlecht für Exportnationen. Den jetzt aktuellen Innovationszyklus “Software” (Internet of Things, Blockchain, Robotics, Artificial Intelligence, ...) hat Europa verpasst. Der Zyklus Software wird massiver, alles durchdringend, weltweit und vor allem schneller kommen als die industrielle Revolution des 18./19. Jahrhunderts. Denn Software ist zwar das Schwierigste, aber einfach zu fertigen, durch „copy“. So sind die größten Firmen jetzt schon Softwarefirmen. Aber es sind keine deutschen Firmen. Deutschland kann sie maximal besteuern, aber das Geld wird verpuffen: Die SPD will 10 Milliarden mit Vermögensteuer einnehmen, Das macht Sinn weil die SPD besser investiert als die Wirtschaft ;-D ??? Die Bundesregierung plant bis 2025 für KI 3 Milliarden Euro ein. Aktuell halten die KI-Firmen Alphabet/Google 117 Milliarden US-Dollar cash (!!!) und Apple hat 102 Milliarden Dollar cash (zu Jahresbeginn noch 225 Milliarden, sie haben eigene Aktien und Startups gekauft). Zum Vergleich: Der Wert von BMW beträgt 41 Milliarden Euro. Unter den 10 wertvollsten Firmen der Welt sind 6 Softwarefirmen, nur noch ein deutsches Unternehmen ist unter den Top 100: SAP ist auf Platz 58, Toyota kommt als einziger Autohersteller auf Platz 42. Die Reste kann dann Kevin enteignen.

Winfried Kellmann / 16.10.2019

Habe mir die Website von Kettler angeschaut. Sie machen sich es wirklich sehr leicht. Das Hinterhertreten steigert das Wohlgefühl. “Zusammengeschweißte Rohre”. Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein? Die Mitarbeiter werden sich freuen. Die Insolvenz ist vielleicht ein Glücksfall für Sie, weil Anlaß zum leichtfertigen Geschwätz. Außerdem ist Ihr Artikel handwerklich auch nicht der beste. Er strotzt von Wiederholungen

Rolf Mainz / 16.10.2019

Vielleicht sollte man es sich nicht allzu leicht machen, indem man über das Kettler-Management herzieht. Immerhin hat das Unternehmen noch etliche Jahre auch in Deutschland noch produzieren können, nachdem die meisten Wettbewerber längst ihre Produktion komplett nach Fernost verlagert hatten. Dass es nun zum Unvermeidbaren kam, ist auch ein Resultat offener Wirtschaftsgrenzen gegenüber einer längst überlegenen chinesischen Konkurrenz, einem Wettbewerb auf höchst ungleichem Niveau in jeder Hinsicht. So ist das halt, wenn man sich - zum Glück - fortgeschrittene soziale Standards leistet, dabei jedoch glaubt, trotzdem Importe aus Billigstlohnländern möglichst zollfrei (man ist ja “multilateral” gestimmt) zuzulassen. Und Kettler ist nicht das erste und wird nicht das letzte Unternehmen aus Deutschland sein, was daran scheitert. Das “neue deutsche Jobwunder”, welches seitens mancher deutscher Qualitätsmedien immer wieder gern herbeigeredet wird, es wird sich als das herausstellen, was es tatsächlich ist: als statitische Datentrickserei.

Martin Landner / 16.10.2019

Man kann über Frauke Petry viel sagen, aber mit einem hat sie recht: Sachsen ginge es ohne Berlin besser. Ich würde sogar ganz frech behaupten, ein unabhängiges Sachsen wäre das nächste Silicon Valley. Einfach nur deshalb, weil bereits die Erlaubnis von Kernkraft, die Sicherung von Grenzen & die Abschaffung weniger Vorschriften zu einer Massenflucht von Firmen & Talenten in dieses Land führen würde.

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