Nach der Schweiz, Belgien und den Niederlanden hat Neuseeland als viertes Land auf den Korruptionsskandal beim Palästinenserhilfswerk UNRWA reagiert und seine Zahlungen an die Organisation vorübergehend ausgesetzt. Dem Generalsekretär des Hilfswerks, Pierre Krähenbühl, und einigen seiner Mitarbeiter werden in einem internen Bericht unter anderem massiver Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft vorgeworfen. Eine Aufsichtsbehörde der UNO untersucht derzeit den Fall.
Nach Angaben der Organisation „Israel Institute of New Zealand“ (IINZ) wollte das Außen- und Handelsministerium Neuseelands zunächst die Ergebnisse der Untersuchung abwarten. Das IINZ habe das Ministerium jedoch darauf hingewiesen, dass seine eigenen Mitarbeiter die neuseeländische Regierung nicht ausreichend über die Probleme beim UNRWA aufgeklärt und Darstellungen des Hilfswerks unkritisch übernommen hatten. Das Außen- und Handelsministerium habe daraufhin die Finanzierung des UNRWA mit sofortiger Wirkung suspendiert.
Im letzten Jahr – also vor der Veröffentlichung des internen Korruptionsberichts – hatten bereits die USA ihre finanzielle Unterstützung des Palästinenserhilfswerks beendet. Deutschland hatte seine Zahlungen daraufhin erhöht.