Ich bin bestürzt ob der (m.E. jedenfalls für Deutschland absolut zutreffenden) Aussage: “Die Verengung des Meinungskorridors, der regelrechte Vernichtungsfeldzug gegen die alteingesessene Kultur des Landes, gerade auch durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der damit die eigene Bevölkerung zu anderem Denken zwingen will, während dieselbe Bevölkerung mit Zwangsgebühren ihre eigene Dauerbeschimpfung zu finanzieren hat: das ist (natürlich) nicht nur ein deutsches Problem.” Ich hatte bisher die Hoffnung, daß Großbritannien ebenso wie andere Länder (Österreich, Niederlande, Polen, Ungarn) um nur vier zu nennen, den politischen Verstand noch nicht verloren haben. Nun muß ich schmerzhaft lernen, daß auch Großbritannien “unterzugehen scheint” ...
@Lars Schneider Es müßte eigentlich heißen: Die Briten haben Boris Johnson (gewählt) und wir haben Angela Merkel (gewählt). Der wiederum war nur möglich, weil den Tories durch UKIP und die Brexit-Party Druck gemacht wurde. UKIP und Brexit-Party, das ist hier die AFD. Aber in Deutschland denken die meisten Konservativen und Liberalen offensichtlich, daß sie hier das, was in England durch Wahlen erreicht wurde, durch heimliches Meckern und kritische Artikel fertigbekommen.
Auch in Großbritannien wurde am 29.8. friedlich gegen die Corona-Politik demonstriert, und zwar in London, rund um den Trafalgar Square. Ohne Masken. Ohne Mindestabstand. Höflich begleitet von einer unaufdringlichen Polizei. Der Platz und die Straßen waren gerammelt voll. Ich habe mich sehr gefreut, abertausende Menschen versammelt zu sehen, die die Nase voll haben von verfassungswidrigen “Regeln” im Namen der “Volksgesundheit” und dies auch enthusiastisch kommuniziert haben. Es ist nicht verwunderlich, dass sie auch gegen die Erziehungsmaßnahmen der BBC auf die Barrikaden gehen, für die sie, genau wie wir hier in Deutschland, für die öffentlich-rechtliche Propagandamaschinerie, Zwangsabgaben zahlen müssen. Gerade fällt mir ein, dass sich dieses Problem von selbst erledigen könnte. Die immer noch kreuzgefährlich galoppierende Pandemie wird es richten, wenn es nach der Logik des Regierungspanikorchsters ginge. Da auch in Berlin am Wochenende hunderttausende Menschen ohne die Wunder-Maskenund mit zweifelhaften Abständen auf die Straße gegangen sind; ebenfalls seit Wochen in Weißrussland demonstriert wird (dort allerdings aus einem anderen Grund) müsste die Bevölkerung in diesen Ländern in ein paar Wochen von Covid-19 gnadenlos ausgelöscht worden sein. Ich melde mich, falls ich überleben sollte….
Im Video kann man die wichtigste Eigenschaft des britischen Patriotismus erkennen : die Selbstironie. Sie ist die Bremse der Political Correctness und die Bremse, wenn der Patriotismus durchgehen will zum Nationalismus durch Pathos und diese Bremse kennen weder die Deutschen noch die Amerikaner. Haben Sie je den Eindruck gehabt , daß in den USA und in Deutschland in den letzten Jahren aufrichtig, ohne bösartige Häme also , gelacht wurde, an der politischen Führungsspitze? Wohl eher nicht. Die ständig erzeugte Hitzigkeit kennt kein Erbarmen, noch nicht mal mit sich selbst. Daher die absolute und zutiefst unsympathische verkrampfte Humorlosigkeit. Entweder Dauerfeuerbirne oder verschlagene Sachlichkeitsschleimerei. Von Ehrgeiz förmlich zerfressen. Und völlig geistlos die Welt schrottreif demagogisieren. Die nackte Macht, die erst lacht im Moment des Triumphs und nur noch Schadenfreude kennt. Huuuaah! Mir graut’s davor.
Die britische Kultur ist der deutschen diametral entgegengesetzt. Während Briten ihren Handelsraum auf dem Wasser suchten, “Britannia, rule the waves!”, suchte der Homo Germanicus seinen Lebensraum in den unendlichen Steppen der Ostens. Während für die Briten feststeht: “Britons never will be slaves”, sehnt sich der deutsche Untertan nach einem festen Haltungskorsett und einem rigiden Regime. Wenn wir könnten, würden wir sogar zusätzlich Dominos importieren, uns ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Fifty Shades of Woke.
@ Volker Kleinophorst. “Wie blöd muss man sein, um fürs ZDF zu arbeiten?” Antwort: Nicht blöd, sondern gerissen. Bereits 2018 verdiente ein Mitarbeiter der ARD im Durchschnitt(!!) 9.422 € monatlich (ZDF vermutlich noch mehr). Dieser Betrag setzt sich zusammen aus 7.717 € Gehalt und 1.705 € Zuführung zu den Pensionsrückstellungen; die fette Betriebsrente kommt zu der normalen Rente dazu. Siehe [Telepolis: ARD: Durchschnittliche Monatsvergütung von 9.400 € höher als bei DAX-Konzernen]. Über GEZ zwangsfinanzierte staatliche Volksverdummung.++ Der Bauch bestimmt das Bewusstsein (Karl Marx hat sich oft geirrt, aber das stimmt).
Auf meinem politisch vollkommen unkorrekten Wägelchen prangt ein Union Jack in den Umrissen des United Kingdom. Man fragte mich kürzlich, offensichtlich irritiert, ob ich ein Brexiteer sei. “Ja. Natürlich.” Why not? Der “Randbemerkung” ist selbstverständlich zuzustimmen, insbesondere dem “nicht ganz so unbekümmert”. Genau so, aber eben auch nicht “mehr”. Schlimm finde ich allerdings, dass der Autor sie überhaupt machen zu müssen meint! Armes Deutschland ...
Ich möchte ja keine schlafenden Watchdogs wecken, aber nachdem schon einige Streamingdienste ihr Programm bereinigt haben, könnte die BBC vielleicht auch den Film “Murder Ahoy!” (1964) um die Szene kürzen, in der die britische Ikone Margaret Rutherford als Miss Marple auf der HMS Battledore “Rule Britannia” schmettert.
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