Falst alles richtig, aber der Vorschlag, den Menschen FAKTEN zu präsentieren, ist - Entschuldigung - ein blanker Unsinn. Denn die Grundidee der postmodernen Erziehung darin besteht, dass es so etwas wie “Fakten” (man merke Einführungszeichen!) nicht gibt. Noch genauer: Fakten sind Aussagen, die von den offiziellen Stellen bewilligt sind. Etwas ist ein “Fakt”, wenn derjenige, der das behauptet, Macht hat. Deshalb ist die Idee, mit Fakten zu argumentieren, absurd. Egal was Sie sagen, verehrter Herr Kegel, ist es KEIN Fakt, weil Sie keine offizielle Stelle vertreten und keine Macht besitzen. Nicht Fakten, sondern eigene Erlebnisse: Kälte, Hunger, Bomben - nicht in der Ukraine, sondern in Frankfurt-am-Main - sind Argumente, die überzeugen können.
Der stete Wandel: Keine Weltmacht war ab der Frühgeschichte als solche durchgängig beständig! Sonst gäbe es die großen Reiche der Geschichte alle noch, aber alle sind als solche verschwunden. Die Chinesen haben hierzu das „I Ging = Buch der Wandlungen“ aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., welches den Wnadel zum Thema hat. Es versucht zwar die Komplexität mit Orakelsprüchen zu verstehen, jedoch ist die Einsicht klar: Sei vorbereitet, die Welt ist im steten Wandel. Nichts bleibt wie es ist! China war in der Tang (600-900) der Song (1000-1200), der Ming Dynastie (1400-1600) Weltwirtschaft Nummer 1 und hat sich dann in die Selbstisolation begeben, wo es durch die Industrielle Revolution dann abgehängt wurde. Nach der Ming Dynastie wurde China als Weltwirtschaftsmacht von den Niederlanden abgelöst. Das war verbunden mit Kriegen (gegen Habsburg, Britannien). Der Gulden war Weltleitwährung. Das hat sich dann durch Währungsmanipulation und Überschuldung im Abstieg erübrigt. Das vereinigte Königreich wurde Weltwirtschaftsmacht von vor 1800 bis 1900. Auch das war verbunden mit Kriegen, zu Beginn mit dem Niederländischen - Britischen Krieg. Weltleitwährung war das Pfund Sterling. Ab 1900 folgte der Aufstieg der USA als Weltwirtschaftsmacht und dem Dollar als Weltleitwährung. Auch das war durch Kriege begleitet. Auch hier sehen wir jetzt die Verschuldung, auch zur Finanzierung der Militärausgaben. Und wenn man liest: „Wie Biden ein Bündnis gegen China schmiedet, Biden spricht von Zeitenwende, Epochenbruch, Kipppunkt“ Aber Handelsbilanzen zeigen: China ist auf dem Vormarsch. China war der größte Besitzer von US-Staatsanleihen und somit größte Gläubiger der USA. Allerdings verkauft China US-Staatsanleihen schon seit Monaten, verstärkt seit Pelosis Besuch in Taiwan. In einem von Spannungen beherrschten Umfeld wirkt das wie der Vorbote kommender Ereignisse. So kann man nur hoffen, dass die Kontinuität der Geschichte hier einen Bruch erfährt, sprich, dass Kriege nicht eskalieren.
Welcher berühmte Satz von Willy Brandt ist denn gemeint? Mehr Demokratie wagen? Die grüne Ideologie wirkt, unbewusst als Tiefenideologie, sie hat sich tief in das Bewußtsein der Menschen eingenistet. Die Wähler haben sich für ihren Untergang entschieden. Vielleicht ist es auch gut so. Ich habe jedenfalls keine große Lust diese ganzen linksgrünen Verrücktheiten zu erleben und auszubaden.
Sehr gut analysiert und beschrieben, danke an achgut für den Abdruck. Ich beobachte seit geraumer Zeit, dass die Jahrgänge ab ca. 2000 extrem selbstverliebt sind. Es handelt sich um die Generationen Smartphone. Sie haben gelernt, dass sich an diesem Ort scheinbar alles um sie dreht, posten permanent Selfies, auch liebend gern mit Maske. Von einer Generation, deren Geschichtsunterricht permanent ausfiel, die außerdem das Lernen als Nebenschauplatz wahrgenommen hat und vornehmlich darauf konzentriert war, sich im Spiegel anzuschauen (wer ist die Schönste, der Coolste im Land), die außerdem ohne Nachdenken Influenzern folgte, kann nicht erwartet werden, dass sie pltzlich ein kritisches politisches Bewusstsein hat, ein Bewusstsein, das über ihren momentanen Bequemlichkeits- und Anpassungsstatus hinausgeht. Teilweise haben die Einzelnen völlig abgeflchte Gefühle, es fehlt zum Beispiel Begeisterungsfähigkeit, und so fehlt dementsprechend auch Trauer. Viele könnten eine Bewerbung verfassen, aber auf keinen Fall ein Beileidsschreiben oder eine würdige Gratulation mit Ausdruck. Somit können sie beliebig herumgeschubst werden. Was den Komfortstatus stört, wird mutmaßlich als rechts eingeordnet, obgleich es meistens links ist, da Kritik traditionell links war. Es gibt Ausnahmen. Diese reichen für rarefizierte Stellen unter Zunahme der Robotik aus. Der Rest ist Masse. Wenn Heizung, Strom und Dusche rationiert werden, werden sie hoffentlich wach, vor allem, wenn das Geld nicht mehr für das Haarfärbemittel (immer blond) reicht. Sie haben die Verarmer gewählt, getreulich nach dem Motto, dass die besten Schafe ihren Schlächter selbst wählen. Die Kassiererin im Supermarkt kommt mir inzwischen etwas wacher vor.
Wenn ich die Erkenntnisse aus meinem Geschichtsstudium nicht völlig falsch deute, dann ist die Einteilung Altertum, Mittelalter, Neuzeit nicht mehr aktuell. Meines Erachtens spricht sehr viel dafür, dass diejenigen, die noch einen nennenswerten Teil ihrer Sozialisation vor der Revolutionszeit - also: vor 1970 - erlebten, gerade noch den Schluss der Neuzeit mitbekommen haben. Ohne im Rahmen dieser kurzen Stellungnahme näher darauf eingehen zu können, kann ich zur Orientierung nur sagen, dass man wohl irgendwann die Zeit ab 1970 irgendwie benennen wird, als Provisorium wäre sie jetzt vielleicht als “Nach-Neuzeit” zu bezeichnen. Spätere Generationen werden einen besseren Namen finden. Wir befinden uns also in einem völligen Umbruch, der mindestens die Ausmaße annehmen wird wie der zwischen Altertum und Mittelalter bzw. Mittelalter und Neuzeit. Bei allem Chaos, das dabei entsteht: Spannend ist es allemal.
Mich deucht, Sie irren, Jens Kegel: Die Deutschen und ihre Jugend sind nicht so blöd , wie es scheint
Alles richtig, aber man kann nicht umhin, vor dieser zutreffenden Beschreibung und Schlussfolgerung manche Autoren oder Teilnehmer ab Podcasts als, gelinde formuliert, “unverständlich” zu bezeichnen. Wie bereits mehrfach angemerkt scheint die Lage, die Entwicklung und deren Auswirkungen auch nicht ueberall auf Achgut bzw manchen hier Tätigen angekommen zu sein. Sonst wuerden sie sich zumindest zum Thema AfD deutlich anders positionieren muessen, ohne sämtliche Positionen zu teilen, was ich durchaus verstehe. Die Frage ist naemlich, wer Teil des Problems und wer Teil einer potentiellen Loesung sein koennte, mit dem man es zumindest versuchen muesste, weil man sicher weiss, wo der Weg ansonsten hingehen wird. Aber das ist intellektuell möglicherweise zuviel verlangt.
Warum sollte eine systemabhängige dekadente Mehrheit die sozialistische Hängematte verlassen um sich dann anschließend marktwirtschaftlichen oder naturgesetzlichen Zumutungen auszusetzen ? Und wo ist die basissoziale korridordarwinistische kapitalverpflichtende Marktwirtschaft , wo überhaupt ist der Wettbewerb der attraktiven Systemalternativen in die man emigrieren könnte , leistungsfeindliche progessiv woke sozialistische Dekadenz aller Orten , Kallergie hätte seine Freude . Mit der Forderung nach Tugendhaftigkeit läßt sich keine Wahl gewinnen , auch eine schwäche der Demokratie sie endet wohl immer in einer Ochlokratie
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