Anabel Schunke / 18.05.2019 / 06:03 / Foto: Achgut.com / 68 / Seite ausdrucken

Auch der Bierdeckel muss halal sein

In Maintal beschwert sich aktuell der „Ausländerbeirat“ der Stadt über Bierdeckel mit lustigen Fragen zum Thema Islam. Diese sollten eigentlich den Austausch über den Islam anregen. Nun heißt es, der Islam dürfe nicht mit Alkohol in Verbindung gebracht werden. 

Wann immer von einem sogenannten "Ausländerbeirat" gesprochen wird, sollte klar sein, dass es sich im Prinzip um einen Beirat von Muslimen handelt, der einzig dem Zweck dient, gesellschaftliche Vorkommnisse auf herbeihalluzinierten Rassismus und Islamkonformität zu überprüfen. 

Genauso wenig, wie es bei den tausenden Aktionen für "interkulturellen Dialog" und "Integration" in diesem Land um Sushi-Kurse mit Japanern geht, handelt es sich bei den sogenannten "Ausländerbeiraten" um Leute, die sich um die Belange eben dieser Japaner in Deutschland kümmern. 

Noch nie habe ich es erlebt, dass irgendeine andere Zuwanderergruppe bzw. deren Sprecher sich öffentlich in Deutschland darüber aufregen, dass irgendwas gegen ihre Kultur oder Religion geht.

Die üblichen Verdächtigen

Man liest so etwas weder von Japanern, Chinesen, Vietnamesen, Polen, Russen oder sonstigen Zuwanderergruppen, die ebenfalls über eine stolze Kultur verfügen. Nein, wenn es um kulturelle und religiöse Befindlichkeiten geht, geht es immer nur um eine Gruppe von Zuwanderern. 

Das heißt jedoch nicht, dass man diese Beiräte mit den hier lebenden Muslimen gleichsetzen sollte. Viele Muslime jucken solche Diskussionen nicht im Geringsten. Nein, zumeist handelt es sich um eine radikale, in sogenannten "Beiräten" und Organisationen engagierte Minderheit, die der Mehrheitsgesellschaft ihre religiös-fanatische Weltsicht aufdrücken will. 

Das Schlimme ist, dass die deutsche Politik, angetrieben von falsch verstandener Toleranz, seit Jahrzehnten im Rahmen des "interkulturellen Dialogs" ausnahmslos auf diese Verbände als Gesprächspartner zurückgreift, während man liberalen Kräften noch Knüppel zwischen die Beine wirft. Wenn westliche Politiker heute als Zeichen der Solidarität mit Muslimen mit Kopftuch herumlaufen, dann weiß man sehr genau, welcher Islam sich in ihren Köpfen durchgesetzt hat. Und das liegt letztlich eben auch und vor allem am Einfluss dieser konservativen Verbände und dem voranschreitenden Zuzug aus den streng islamischsten Ländern der Welt. 

Macht das Tor zu!

Ich betone den Unterschied zwischen islamischen Organisationen und hier lebenden Muslimen deshalb auch so, weil es mir wichtig ist, zu betonen, dass vor allem erst die Politik in Deutschland den Boden für etwaige religiöse Empörung und Forderungen geschaffen hat. Erst der Siegeszug dessen, was die politische Linke unter den Schlagwörtern "Kulturrelativismus" und "Antirassismus" subsumiert, bereitete das Einfallstor für alle möglichen religiösen und kulturellen Überempfindlichkeiten, die unser freiheitliches Zusammenleben immer weiter gefährden. Es ist die linke Weltanschauung, die sich inzwischen in allen Altparteien etabliert hat, die uns als tolerant und divers verkauft wird, die eine solche Entwicklung erst möglich gemacht hat. 

Ein Land und seine Gesellschaft wird nicht nur durch die in seiner Verfassung festgeschriebenen Werte und Gesetze geprägt, sondern durch das, was die Menschen dieses Landes, tagtäglich leben. Dank linkem Einfallstor prägt der strenge Islam, vertreten durch seine Beiräte, Verbände und Co. bereits jetzt in eklatanter Art und Weise unser Miteinander. Zusammen mit Linken schaffen sie ein diskursives Minenfeld, in dem keiner mehr weiß, was er eigentlich noch machen und sagen darf. Ja, formal herrscht Religions- und Meinungsfreiheit in diesem Land, und dennoch bewegen wir uns immer mehr auf eine Gesellschaft zu, die sich mehr als 300 Jahre nach Beginn der Aufklärung wieder ihre eigenen Gedanken-Gefängnisse baut. 

Es sind vermeintliche Kleinigkeiten, aber sie zeigen, wo die Toleranz und das Gehör für den strengen Islam hinführen. Nämlich zu einer Gesellschaft, die sich den überempfindlichen, humorlosen, tristen Verbotsgesellschaften des Islams immer weiter annähert.

Foto: Achgut.com

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Leserpost

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herbert binder / 18.05.2019

Toleranz - eine Vokabel, die so sehr “staatstragend” und bedeutungsschwanger daherkommt, ist inzwischen doch längst und vor allem eins, ein Begriff der Leere. Von jedermann und überall, für dieses und für jenes einsetzbar und verwendbar. Wer will noch mal, wer hat noch nicht. Ein Joker. Und ausgerechnet die deutsche Politik mit Toleranz in Verbindung zu bringen, und sei’s auch nur mit falsch verstandener - da muß sich doch Ihr Schreibgerät gebogen haben, liebe Frau Schunke, vor Lachen. Deutsche Politik, das ist vor allem Gleichgültigkeit, Desinteresse, Unfähigkeit, Tradimento. Ein Meister eben - in und aus Deutschland. Wobei sich auch dieses Land allmählich nach einer neuen und realistischeren Bezeichnung umsehen sollte. “Deutschland” - da stecken noch zu viele Anklänge drin….Ich möchte nicht länger darüber nachdenken müssen. Wehmut pur. Selbst für einen, der nie so etwas war, sich nie als einen solchen empfunden und gesehen hat, nämlich als Patriot.

Heide Junge / 18.05.2019

Ich muss Ihnen leider diesmal widersprechen Frau Schunke ,nicht die politische Linke haben das Tor geöffnet, sondern Frau Merklel und das vollkommen eigenmächtig ohne Bundestagsbeschluss .  Jede Strafanzeige wegen Verfassungsbruch wurde eingestampft gegen Frau Merkel, sowas bezeichne ich als Rechtsbruch. Herr Bundesinnenminister de Maiserre gab damals die Order an die Bundespolizei die Grenzen für alle Flüchtlinge zu öffnen , ohne jegliche Kontrolle. Jeder Bürger und Leser bei achgut.com sollte seinen Hintern vom Sofa heben , um bei der EU- Wahl am 26.5. 2019 seinen Unmut mit einem Kreuz an entsprechender Stelle zu manifestieren. Hier nur immer schimpfen hilft nicht !

Donald Adolf Murmelstein / 18.05.2019

Kunst sagte Friedrich Schiller ist Spiel, Selbstzweck und Kompensation und somit ein tragender Pfeiler der modernen christlich-abendländischen Gesellschaft. Was lernen wir daraus? Der Islam gehört nicht zur westlichen Welt. Amen!

Horst Stroe / 18.05.2019

Geduldig muss immer wieder wiederholt werden, dass die Religionsfreiheit nicht nur zur freien Religionsausübung berechtigt, sondern auch einen Anspruch begründet, das der öffentliche Raum von Religionen freizuhalten ist, die an der historisch gewachsene kulturelle Prägung keinen Anteil hatten. Das Vereinnahmen des öffentlichen Raumes und der Versuch des Diktats über das gesellschaftliche Leben durch kulturfremde Religionen ist ein Verstoss gegen die Religionsfreiheit der Bürger, die eine andere Religion (Atheisten eingeschlossen) schon haben.

Norbert Reuther / 18.05.2019

Guter Text, knackig auf den Punkt gebracht Macht Spaß solche eloquenten Artikel zu lesen.

Rudolf George / 18.05.2019

Das mit der tristen und humorlosen Verbotsgesellschaft trifft den Kern der Angelegenheit. Und erklärt auch die seltsame Affinität der Grünen zum Islamismus: Brüder und Schwestern im Geist.

Rudolf George / 18.05.2019

Die Revolution frisst ihre Kinder. Die Freunde des PC dürfen sich nicht wundern, wenn sie selbst auf dem Schafott landen. Denn wer entsprechende Machtinstrumente schafft, der wird sie irgendwann selbst zu spüren bekommen.

Emma W. in Broakulla, Schweden / 18.05.2019

Frau Gertrude Wenz was den Islam angeht stimme ich Ihnen zu. Vor allen Dingen weil er in keinster Weise mit dem Christentum vergleichbar ist. Ausserdem bin ich dafür, dass auch der Atheismus, die kommunistische Ideologie, die Klimareligion sowie verschiedene andere Ismusse nur im stillen Kämmerlein ausgeübt werden dürfen.

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