Das Land will den Atomausstieg noch nicht rückgängig machen, will sich diese Option aber offenhalten. Das Bestreben, die Abhängigkeit von russischem Gas zu vermindern, ist dabei das Hauptargument.
Dänemark erwägt, die Atomkraft einzuführen, um unabhängiger von russischem Gas zu werden und die Energiekrise zu bekämpfen, meldet merkur.de. Obwohl das dänische Parlament einen Antrag zur sofortigen Aufhebung des Atomkraftverbots ablehnte, stimmte es dafür, mögliche Chancen und Risiken zu prüfen. Regierungschefin Mette Frederiksen argumentiert, europäische Atomkraft sei besser als Abhängigkeit von russischem Gas.
Das Land will sich zwar weiterhin auf alternative Energie konzentrieren (80 Prozent kommen aus sogenannten erneuerbaren Quellen, hauptsächlich Windenergie), aber neue Reaktortechnologien wie SMR-Reaktoren ebenfalls in Erwägung ziehen. Auch in Dänemark ist bekannt, dass Wind- und Sonnenenergie nicht grundlastfähig sind. Kürzlich machte Belgien durch den Parlamentsbeschluss, den Atomausstieg zu beenden, Schlagzeilen (Achgut hatte berichtet). Nur in Deutschland wurde die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Atomkraft, die sich kurz vor der Bundestagswahl entwickelte, im Koalitionsvertrag beerdigt.
Das dänische Parlament verbot im Jahr 1985 die Atomkraft, obwohl das Land nie kommerzielle Atomkraftwerke, sondern lediglich Forschungsreaktoren betrieb.