Die Expertin für Nuklear-Strategien ...” ist US-Amerikanerin und redet, natürlich, im Interesse der USA. Ich würde es vorziehen, dass hier europäische Interessen dargestellt und europäische Experten zitiert werden. Wenn von der US-Expertin suggeriert wird, die Russen könnten taktische Atomwaffen im Nahbereich von bis 55 km einsetzen, “... um Panzerverbände, Flughäfen und Militärbasen zu zerstören.”, wäre due Frage zu stellen, wer denn die Gegner in der Ukraine dafür sein würden. Dort gibt es keine agierenden Panzerverbände, weil die Kiewer Regierung das Schwergewicht der Truppen bereits im vorigen Jahr an die östliche Front zu den Separatisten positioniert hat und damit den Beschuss der Abweichler im Januar intensiviert hat. Die russische Armee macht eine Zangenbewegung und kesselt diese Armee ein. Da gibt es weder Panzerverbände noch Militärbasen atomar zu vernichten. Als einziges Szenario bliebe, dass die Russen im (- bisher nicht vom Krieg betroffenen Westen der Ukraine - von der NATO geschickte Materialverstärkungen oder gar Panzerkolonnen ausmachen würden. Das wäre dann allerdings nicht mehr von der NATO-Doktrin gedeckt.
Aus einem Papier der “Stiftung Wissenschaft und Politik” von 2019: “In der Gesamtschau haben die USA während der Präsidentschaft Trumps ihre finanziellen und militärischen Beiträge erhöht, um die konventionellen und die nuklearen Sicherheitszusagen gegenüber den europäischen Nato-Staaten zu untermauern. Dabei haben die Beiträge gezielt jene militärischen Ungleichgewichte und Verwundbarkeiten berücksichtigt, die seit 2014 in erster Linie einige östliche Bündnispartner verunsichern. So haben die USA ihre militärische Präsenz im östlichen Bündnisgebiet ausgebaut und ihre Fähigkeiten zur Luftverteidigung und U‑Boot-Bekämpfung vergrößert. Unter den Nato-Staaten gibt es allerdings weiterhin sehr unterschiedliche Einschätzungen darüber, was der Sicherheit Europas tatsächlich förderlich wäre: Ob zum Beispiel eine dauerhafte Stationierung von mehr Truppen der USA bzw. des Bündnisses in den östlichen Mitgliedstaaten geeignet wäre und/oder die von Trump angestrebte Erweiterung der nuklearen Optionen… Entscheidend ist außerdem, dass den Nato-kritischen Äußerungen des US-Präsidenten die operativ-militärische Kooperation der USA mit den anderen Nato-Staaten gegenübersteht, die in den Augen einiger Vertreter der östlichen Nato-Staaten heute tiefer und weitreichender ist als unter der Präsidentschaft Obamas…Frankreich oder Deutschland betrachten die Sicherheitsbedrohung durch Russland aus verschiedenen Gründen als vergleichsweise gering… Allerdings wollen die Nuklearplaner Trumps die Glaubwürdigkeit der nuklearen Sicherheitszusagen durch die Flexibilisierung der amerikanischen nuklearen Optionen zusätzlich untermauern. Dies soll vor allem durch die Entwicklung neuer Waffen mit geringerer Sprengkraft sowie durch die Wiedereinführung eines seegestützten, nuklear bewaffneten Marschflugkörpers erreicht werden. “
Meines Wissens war die Alarmstatuserhöhung der russischen Nuklearverbände die Reaktion auf eine unbedachte Drohung der britischen Außenministerin, welche schon früher gut darin war, in Fettnäpfchen zu stapfen, also offenbar in die Liga Baerbock gehört. Ansonsten kann sich jeder mit Zirkel und Lineal klar machen, daß weder Frankreich noch England und schon gar kein Mittelmeerland von einer Drohung durch russische taktische Kernwaffen betroffen sein werden, sondern fast ausschließlich die BRD, und das erst recht, wenn sie ständig weitere und selbst nur schrottige Waffen an die Ukraine liefert.
@Wilfried Cremer; “Nur wenn die Ukraine sich ergibt, ist ein Atomkrieg sicher auszuschließen.” Des Pudels Kern. Auch wenn es extrem bitter ist! Scheinen aber viele, die ich für intelligenter als mich hielt, bis dato nicht zu peilen. Man möchte ihnen die unterkühlten Logik-Doktrin von Mr. Spock in Star Trek II (“Der Zorn des Khan) ans Herz legen “Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer, als das Wohl von Wenigen - oder eines Einzelnen.” Es KANN im Moment jetzt wirklich nur noch um ABWÄGUNG gehen, einen in der Luft liegenden, globalisierten Weltenbrand, mit MILLIONEN (wenn nicht gar MILLIARDEN) Leid-und Todesopfern zu verhindern ODER in den dritten (aber dafür immerhin letzten) Weltkrieg zu schlittern. Ob letztere Konsequenz, die Herren Rietzschels & (vielen) Cos, partout nicht auf dem Schirm haben oder sie diese gar für “alternativlos” halten, damit die Operation zwar geglückt, aber am Ende dafür ALLE Patienten tot sind, kann hier hoffentlich mal zeitnah geklärt werden…
Betrachtet man den Irrationalismus, dem man nicht nur in Europa seit einigen Jahren ausgesetzt wird, dann läßt sich gut vorausahnen, wie es weitergeht. Ernste Bemühungen um ein Verständnis für Rußland - aktuell vertreten durch - Putin werden frühestens einsetzen, nachdem die erste Atombombe aufgeblitzt ist. Vorher geht nichts. Putin hatte 2021 vertragliche Zusicherungen für die Sicherheit Rußlands gefordert. Das wurde ausgeschlagen. Schade. Stattdessen kündigte Selensky in München an, sich um Atomwaffen zu bemühen. Jetzt befinden wir uns in einer Eskalationsschraube, in der die Ukraine versucht, die NATO in ihren Krieg hineinzuziehen sowie eine eigene Mitgliedschaft in der EU abzupressen. Aber da geht es nicht wirklich weiter. Da man also nicht verhandeln will, wird sich nach alter Manier ein atomarer Vorfall ereignen müssen, um den blutigen Stillstand zu überwinden. Es wird easyleicht sein, diesen dem Putin in die Schuhe zu schieben, sowas glauben die Leute ja schon, bevor diese Fiktion Wirklichkeit hat werden können. Mal sehen, was dann noch passiert, bevor man auf die Idee kommt, eine Lösung zu suchen, die man bereits im letzten Jahr hätte haben können. Mal sehen, ob Deutschland, noch die Mittel aufbringen kann, die Ukraine im Namen Europas und natürlich des Friedens wieder aufzubauen. Aus der Ukraine hörte man ja bereits, daß dies eine Schuld Deutschlands sei.
Meiner Ansicht nach das Risiko dass es zum Einsatz von C-Waffen (oder schmutzigen Bomben in Form von Sabotage an AKWs) kommt deutlich größer, als der Einsatz taktischer Atomwaffen. Büchsenspanner und Propagandisten beider Lager haben bereits entsprechend vorgesorgt, dass der jeweils andere so etwas plane. Sehr beunruhigend, vor allem weil die Kriegsfalken unter den Westmedien sofort darauf ansprangen und nach “roten Linien” riefen, die automatisch den dritten Weltkrieg auslösen sollten, sollte es in der Ukraine zu C-Waffenangriffen kommen. Aus Syrien weiß man ja was nach solchen Ankündigungen passiert. Kaum wird eine rote Linie politisch formuliert wird es zu genau solchen Angriffen kommen. Die Ukraine steht mit dem Rücken zur Wand, und natürlich wäre ihr nichts lieber als einen Weg zu finden dass die NATO aktiv im Krieg als Aliierte beitritt. Kalte machiavellistische Logik. Da wäre es ehrlicher die “roten Linien” Forderer würden gleich zum Kriegseintritt aufrufen. So sparten wir uns wenigstens die Chemiewaffenopfer.
Der “Vorteil” taktischer Nuklearwaffen ist, dass sie Europa in Rauch aufgehen lassen und nicht die USA.
Warum dieser Krieg? Eine gute Frage. Die Antwort dürfte vielfältig sein. Vorweg, für Deutschland ist festzuhalten, dass es in der jetzigen Situation überhaupt keine politische Rolle spiet und auch nicht spielen kann. Es ist einfach entwaffnet und steht “nackt” da. Es hat seine ganze Kompetenz auf dem Altar der Wiedervereinigung geopfert und sich dafür total entblößt. Statt stärker zu werden wurde es schwächer und kann sich nicht einmal mehr verteidigen. Für Russland ist dieser Krieg ein Akt der Vorwärtsverteidigung. Putin dürfte sich gesagt haben, ehe die NATO sich vor meiner Haustür positioniert, stelle ich mich selbst davor. Ein anderer Grund für diesen Krieg dürfte ein Hinarbeiten des Westens, also der NATO, auf diesen Krieg sein. Lenkt er doch von vielen Dingen ab, die dem Westen ohne den Krieg sehr zu schaffen machen könnten. Biden wird in den USA als ein großer Versager angesehen. Der Krieg, der Russland als den großen Aggressor abstempeln soll, könnte Biden etwas Luft verschaffen. Auch in Europa spielt der Krieg denen in die Hände, die eine Corona-Pandemie beschwören, die keine ist. Das Verbrechen dieser Pandemie-Betreiber wird durch den Krieg teilweise überdeckt. Der Krieg hätte verhindert werden können und müssen. Aber das war nicht gewollt. Schon gar nicht vom Westen. Wenn man vom Leid der betroffenen ukrainischen Bevölkerung absieht, sind die heuchlerischen Krokodilstränen, die vom Polit/Medien-Kartell über den Krieg vergossen werden am schlimmsten.
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