@Leo Hohensee : “Ohne Haferburgs “Gemotze”, ich nenne es “Informationen” und “Öffentlichkeitsarbeit”, wüssten viele von uns bis heute nicht Bescheid, würden wir uns heute noch auf dem Niveau wehren müssen, dass das Netz kein Speicher ist.” Dazu zwei Fragen: a) Soll das mich ins Unrecht setzen, dass Sie ohne Haferburg Unsinn glauben würden? b) Was bringt uns das nun? Die Energiekatastrophe ist trotzdem im Rollen. Möglicherweise hat das gar keinen Einfluss, dass Sie nun Bescheid wissen. Hätte er weniger versucht, die Öffentlichkeit positiv zur Kernenergie einzustimmen - freilich ohne das Plutonium auch nur ein einziges Mal zu erwähnen - sondern mehr seine Kollegen und Glaubensbrüder mit der gleichen Kraft gemahnt, endlich an das Müllproblem zu denken, könnten wir heute schon weiter sein. Oder auch nicht, weil ihn dann die Atomfans einfach als Dissidenten weggebissen hätten, so wie man lange genug mich weggebissen hat.
@Leo Hohensee : Herr Hohensee, wenn Sie Herrn Haferburg jetzt auf den Betriebstechniker reduzieren, dem ja die Hände gebunden waren (ich denke das wird er selbst nicht so gern hören), ignorieren Sie, dass er seit vielen Jahren Lobbyarbeit für die Kernenergie macht. Ich meine nicht ihn persönlich, sondern alle, die zwar für die Kernenergie intensiv bis aggressiv werben, aber einfach (weil das nicht zu ihren Aufgaben als Betriebstechniker zählt?) nicht erkennen können oder nicht wollen, dass es bei den Reaktionsprodukten vorsichtig gesagt ein kleines Problem gibt. Wenn die Zuständigkeiten eines Betriebsingenieurs davor schon enden, wie kann der sich dann erdreisten, in strategische Entscheidungen zur Energiebasis eines ganzen Landes eingreifen zu wollen. Wer sich da so vordrängt, übernimmt eine Verantwortung und man muss seiner Verantwortung gerecht werden. Noch einmal in Worten: Der Ausstiegsbeschluss des Bundestages zur Zeit der Schröder-Regierung hätte bei denen, die einen Weiterbetrieb von AKWs auch über diese - damals weit in der Zukunft liegenden - Grenze hinaus wollten, dazu führen müssen, dass sie alle ihre Kraft in die Lösung des Atommüllproblemes stecken. Da war Fukushima noch rund 10 Jahre entfernt. Da hat man aber die Diskussion völlig umgebogen, die deutschen AKW wären sicher, wie das Amen in der Kirche, und das mit Tschernobyl, das war bei den Russen und bei den Russen weiß man schon ... Das war absichtsvolle Propaganda, um die öffentliche Meinung von dem MÜLLPROBLEM abzulenken. Und wie immer waren die Medien und die Wichtigtuer der Gelben und Schwarzen voll dabei. Nun 20 Jahre später stellen wir fest, dass auf dem Gebiet der “Transmutation” NULL ERGEBNISSE in Deutschland existieren. Ignoranz ist aber keine Lösung. Jetzt schwafeln die selben Leute, die ZWANZIG JAHRE nichts in dieser Richtung getan haben, wieder vom ÜBERSTÜRZTEN ATOMAUSSTIEG. Für wie doof halten die uns beide, Herr Hohensee?
Da der Chef der Bundesnetzagentur auch ein Grüner ist, wird die Mangellage (Gas und Strom) dazu genutzt werden, den “grünen” Firmen bevorzugt Strom und Gas zuzuteilen und die anderen zappeln zu lassen. So macht man grüne Wirtschaftspolitik. Das ist das Spiel. Wenn man die AKWs weiter laufen lassen will - wie lange denn? 12 Monate? - dann hätte umgehend gehandelt werden müssen, denn sicher sind viele Mitarbeiter schon anderweitige Verpflichtungen eingegangen. Auch bei der Kohle ist ja nicht klar, welche Planungssicherheit den Kraftwerksbetreibern geboten wird und ob sich die Kosten für die “Entmottung” amortisieren werden. Bei den Grünen scheint ja die Auffassung vorzuherrschen, Kraftwerke könnte man - wie das Licht in der Wohnung - beliebig an- und abschalten.
Sehr geehrter Herr Haferburg, Wie immer haben Sie Recht. Zuerst muss das AtG schnellstens geändert werden. Dann den Betreibern das Wiederanfahren, wann immer technisch möglich, vergoldet werden. Also mindestens 10 Jahre ( besser 20 Jahre, so wie das in der EU und USA üblich ist) Weiterbetrieb, Abnahme- und Preisgarantien gegeben werden. Dann kann Framatome beauftragt werden Brennelemente und fehlende Komponenten zu fertigen und zu qualifizierten. Parallel dazu müssen alte Mitarbeiter zurück und neue rekrutiert werden. Die wollen sicher auch am Goldrausch teilnehmen, sprich wirklich gut verdienen. Und dann…
@Thomas Brox: gestern in einer Talkshow berichtete ein deutsch-türkischer Comedian von seiner Kindheit. In der Schule wurde er von einer Bande drangsaliert und terrorisiert. Das Schlimmste für ihn war, dass man ihn gezwungen hat, vor diesen Schlägern auf die Knie zu gehen. Er tat das und hatte daheim dann extreme Wutausbrüche deswegen. Später tat er das nicht mehr, und heute sagt er, er würde das unter keinen Umständen noch einmal tun, lieber würde er sich die Zähne ausschlagen lassen. Wenn Sie hier ins Forum schauen, finden sie lauter Leute, die am liebsten persönlich vor Putin auf die Knie fallen würden. Und den durch diese Selbsterniedrigung hervorgerufenen Hass lassen sie dann an der Ukraine und der USA aus. Und diese Leute halten sich dann auch noch für besonders schlau und dem Rest der Bevölkerung haushoch überlegen. Genau solche selbsterniedrigenden Einstellungen sind der Grund für die Abwärtsspiralen in der Gesellschaft. Und warum sich die destruktiven und bürokratieverliebten Strukturen in der Gesellschaft, die sie ja bereits sehr eindrücklich beschrieben haben, so bei uns ausbreiten konnten. Die Probleme sind hausgemacht. Sie liegen in unserem veränderten Denken – einer verhätschelten Wohlstandsgesellschaft, die nicht mehr bereit ist, für die Demokratie auch nur einen Millimeter ihren Hintern zu heben, oder irgendetwas dafür zu tun. Die Leute erwarten mittlerweile, dass ihnen die Demokratie von der Politik wie Alete-Brei in den Mund geschoben wird, und jammern, wenn der Brei anders schmeckt wie versprochen. Solange die Leute so ticken, wird sich nichts ändern. Mit solchen Einstellungen kann in der Gesellschaft nichts repariert werden. Es ist nicht die Frage, ob etwas repariert werden könnte, sondern dass wir uns beharrlich weigern, nach funktionierendem Reparaturwerkzeug zu suchen. Insofern ist der Niedergang vorprogrammiert. Das liegt aber an unserem Denken, und nicht an dunklen Mächten oder Politikern, die sich angeblich dem Verbrechen verschrieben haben
Danke für den aufschlussreichen Artikel. Damit klar, dass auch die letzten drei AKW bereits dauerhaft bzw. zumindest für den Winter 22/23 abgeschaltet sind. Letztlich auch egal. Die, die der Artikel anspricht, verstehen ihn nicht. Oder glauben Sie die fehlenden Ausbildungen und Werdegangversager in der Sekte sind Terminkollisionen bei Klausuren geschuldet? Diejenige, die die Hauptverantwortung trägt, die grösste V…....in seit 1945 interessiert es nicht/hat es nie, weil seit 89 eine andere Agenda. Na immerhin bekommt der Mittelfinger in Richtung Volk beim Zapfenstreich jetzt richtig Sinn. Natürlich gibt es noch viel mehr Wasserträger und Schuldige seit 2005 in fast allen Parteien. aber die sind so schlau ihre Larve derzeit nicht aus dem Schützengraben zu halten. Cum-Ex-Olaf? abgetaucht, wie fast die gesamte CDU. 50-Erste-Dates-Söder? Die Erinnerung an die eigene Rolle der letzten Jahre fällt jedem Tageswechsel zum Opfer. Der-gestern-noch-höhnisch-lachende-Mass? Der wird von der Journalie nichtmal mehr gefragt, ob er heute auch noch über Trump lachen würde. Zumindest ist der Artikel ein weiteres Zeitzeugnis, wer auch immer den mal rausholt, um zu urteilen.
@Thomas Brox: schön, dass ich eine Antwort von Ihnen gefunden habe. Weil Sie sind einer der ganz wenigen hier, der seine Haltung auch erklären und vernünftig darlegen kann. Die meisten im Forum hier sind vom Leben Frustrierte, deren einziger Halt darin besteht, auf abstrakte Sündenböcke und Feindbilder einprügeln zu können: nach oben (der starke unnahbare Putin) buckeln, und nach unten (ein vergewaltigtes Land, kritik-erlaubende Demokratien) treten. Die übliche Asozialen-Mentalität halt. // Die Frage ist nicht, ob oder was Sanktionen und Waffenlieferungen bringen, zumindest nicht primär, sondern welche Haltung wir einnehmen. Es geht um Prinzipien, die wir einnehmen, und die auch einen Selbstverrat bedeuten würden, wenn wir sie alleinig aus rationalen Erwägungen heraus verraten würden. „Sieg über Russland“ oder „Russland niederringen“ sind als Begrifflichkeiten Nebelkerzen. Weil darum geht es gar nicht. Mit einem Wegschauen im Ukraine-Krieg würden wir die Prinzipien der Aufklärung gänzlich aufgeben und uns freiwillig für die Barbarei entscheiden, also wieder in mittelalterliche Strukturen zurückfallen. Wahrscheinlich wird das auch (mittelfristig) geschehen! Ich zumindest entscheide mich als Individuum dafür, dagegen „anzukämpfen“. Ihren Fatalismus kann ich deswegen nicht teilen. Der Verrat demokratischer und aufklärerischer Prinzipien findet in unseren Köpfen statt, nicht in der Politik.// Ich bin auch Anfang 60. Sie sollten eigentlich wissen, dass die Demokratie vor 30 oder 50 Jahren noch recht gut funktioniert hat, zumindest in ihren Grundlagen. Seither haben wir einen ständig zunehmenden Fundamentalismus. Die Gründe hierfür lassen sich durchaus herausfinden. Wenn man denn nur will. Der Einzelne hat sich quasi kaufen lassen, unsere demokratischen Normen aufzugeben. Sich diesem Selbstverrat zu stellen, ist der einzige lösungsorientierte Ansatz. Die Sehnsucht nach einer autoritären Führung entsteht deswegen, weil wir unseren Selbstverrat nicht zugeben wollen. ->Teil2
@Ilona Grimm: “Was ich täte…” Es werden immer mehr, die sich anschließen. Meine Empfehlung: der Offene Brief aus dem Vogtland an Habock, zu finden unter Freie Sachsen, Telegram: t punkt me slash freiesachsen.
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