Seit 2015 sind bei jeder achten schweren Körperverletzung Asylzuwanderer tatverdächtig, meldet welt.de. Eine der WELT AM SONNTAG vorliegende Sonderauswertung des Bundeskriminalamts (BKA) ermögliche die bisher genauesten Aussagen zur Kriminalitätsbelastung der als Asylsuchende eingereisten Ausländer.
Demnach seien seit Anfang 2015 bis Ende 2019 insgesamt 715.134 Tatverdächtige zu dem Delikt schwere oder gefährliche Körperverletzung ermittelt worden. 95.282 von ihnen (13,3 Prozent) seien Asylzuwanderer gewesen, also gehörten den Aufenthaltskategorien Asylbewerber, Schutzberechtigter, Kontingentflüchtling oder Geduldeter an. Schwere oder gefährliche Körperverletzung sei das quantitativ bedeutendste Delikt innerhalb der schweren Gewaltkriminalität.
In der schwersten Deliktkategorie Mord und Totschlag habe der Anteil der Asylzuwanderer an den ermittelten Tatverdächtigen noch höher, nämlich bei 14,9 Prozent, gelegen. Laut der Sonderauswertung seien seit 2015 bis Ende 2019 insgesamt 13.775 Tatverdächtige zu dieser Deliktkategorie ermittelt worden, darunter 2050 Asylbewerber, Schutzberechtigte, Kontingentflüchtlinge oder Geduldete.
Personen mit dem Status „unerlaubter Aufenthalt“ seien nicht mit einbezogen, sondern extra herausgerechnet worden, so dass diese Sonderauswertung des BKA die bisher genauesten Aussagen zur Kriminalitätsbelastung der als „Schutzsuchende“ eingereisten Ausländer.
Bisher habe das BKA die Gruppe der als Asylsuchende eingereisten Ausländer in der Kriminalstatistik unter der Kategorie „Zuwanderer“ gesondert erfasst, doch seien in dieser neben den oben genannten Gruppen auch solche mit „unerlaubtem Aufenthalt“ enthalten. Dazu zählten neben Personen, die noch keinen Asylantrag gestellt hatten oder die nach ihrer Ablehnung nicht geduldet wurden.
Insgesamt sei jeder dritte Tatverdächtige in der o.g. Deliktgruppe in Deutschland zwischen 18 und 29 Jahre alt. Unter den Asylerstantragstellern 2015 bis 2018 seien 36 Prozent in diesem Alter gewesen – unter der deutschen Bevölkerung seien es nur 13 Prozent. Allerdings erkläre der Verweis darauf die höhere Gewaltneigung nur teilweise. Es lasse sich eine Überrepräsentanz bei Gewaltdelikten auch dann feststellen, wenn man ausschließlich junge Männer mit und ohne deutschen Pass miteinander vergleiche. Demnach scheinen soziale und kulturelle Faktoren bedeutsamer zu sein.