Markus Vahlefeld / 24.04.2014 / 20:26 / 14 / Seite ausdrucken

Asterix und Obelix in der Universität

So ein wenig sieht sie aus wie dänisches Möbeldesign: natur-gegerbt, unlackiert und leider auch völlig fad. Professorix Lann Hornscheidt, die sich das X an ihren Professorentitel geheftet hat, weil sie in der Ansprache weder als Männlein noch als Weiblein apostrophiert werden möchte. Und da das offenbar einer Menge ihrer Studenten ebenso so geht - im Interview spricht sie von der unglaublichen Anzahl von zwölf ihrer Studentix (die Humboldt-Universität zu Berlin hat ca. 40.000 weitere Studenten) - hat er/sie/es das X erfunden. Dass es nach Asterix und Obelix klingt, macht die Sache unfreiwillig etwas komisch, aber Humor scheint nicht die Stärke von Lann Hornscheidt zu sein.

Nun hat Lann Hornscheidetx (ich traue mich gar nicht, sie mit einem ihrer Geschlechter anzusprechen) Spiegel-Online ein Interview gegeben. Da sagt er/sie/es:

„Auch in der Biologie können Sie keinen eindeutigen Schnitt machen. Bei welcher körperlichen Ausprägung fängt eine Frau an? Wo ein Mann? Das sind immer soziale Konstrukte.“

Aber Lannchen, Du weißt doch, dass das wirklich ausgemachter Quark ist. Auch wenn Du dir damit einen schönen Lebensabend machen kannst, weil die EU und andere Gender-Töpfe diesen Schwachsinn finanzieren, richtiger wird er dadurch nicht. Die Natur weiß sehr genau, wo Weiblein aufhören und Männlein anfangen. Das nennt man Biologie. Dass es einige Schneckenarten gibt, die, wie es biologisch heißt, Hermaphroditen sind und sich asexuell fortpflanzen können, ändert nichts an der Tatsache, dass die Natur sehr weise mit den Geschlechtern umzugehen pflegt. Außerdem geht es hier ja nicht um Schneckenforschung, sondern um gesellschaftliche Relevanz. Das Verschweigen der Biologie ist unredlich, egal mit wieviel Geld Deine Professorixstelle auch gefördert wird.

Du sagst weiterhin: „Natürlich irritieren solche Formen, darum geht es ja. Überlieferte Normen in Frage zu stellen, das eigene Sprachhandeln zu hinterfragen und Sprache kreativer zu benutzen.“

Dazu solltest Du dir in dein Notizblöckchen folgendes schreiben: Nein, diese Formen irritieren nicht. Auch wenn Du anscheinend den Zwang spürst, Menschen irritieren zu müssen (warum eigentlich hast Du diesen Zwang?), mit dieser Form passiert das sicher nicht. Dieses ganze ein-X-für-ein-U-Vormachen, irritiert niemanden, weil es schon so alltäglich geworden ist, dass man es schlichtweg überliest und überhört.

Kannst Du Kopfrechnen? Nehmen wir mal an, Du könntest es. Da gibt es einen kleinen Trick: man zählt Zahlen zusammen und wenn sie die Zehn überschreiten, behält man die Zehnerziffer im Kopf. Macht jedes Kind so, wenn es Rechnen lernt. Irgendwann passiert das dann ganz automatisch.

Beim X und Binnen-I und allem, was ihr euch habt einfallen lassen, ist es genauso. Man zählt es zusammen und behält dann einfach Mann und Frau im Kopf. Das ist keine Irritation, sondern einfach eine weitere Volte, die man in seinem Geist notgedrungen schlagen muss. Und die irritiert nicht, sondern man hat sich einfach daran gewöhnt wie das Kind beim Rechnen.

Wenn es Dir wirklich darum ginge zu irritieren, Du würdest etwas Neues machen. Etwas, was nicht von der EU vor mehr als 20 Jahren als Richtlinie beschlossen worden wäre. Etwas, das wirklich überraschen würde. Etwas, das dich nicht zur Schranze der offiziellen Politik machen würde.

Ich möchte Dir helfen. Wenn Du in dem Interview, das Du Spiegel-Online gegeben hast, sagen würdest: das viele schöne Geld, das ich überall abzugreifen imstande bin, verschmähe ich, gehe voll auf Risiko und sage jetzt mal, wie es wirklich ist, dann hättest Du den ersten Aufhorcher auf Deiner Seite.

Jetzt stell Dir vor, folgendes käme dann aus Deinem Mund: Sprache ist ein so wunderbar archaischer Akt, dass wir Kopfmenschen uns davor hüten sollten, durch ständige Möchtegern-Irritation zu meinen, irgendein neues Bewusstsein schaffen zu können. Wir sollten Sprache ihren Lauf lassen und, wie es so schön heißt, dem Volk aufs Maul schauen. Denn dieses drückt ziemlich genau aus, was es bewegt und was es für wichtig hält. Wir sollten uns kein neues Volk backen wollen, weil sich die Menschen nur sehr ungerne verbiegen lassen. Wir Gender-Sprachler tragen Mitschuld daran, dass die EU als Bevormundungsmonster verstanden wird, und wir werden im Mai bei den Europawahlen feststellen, dass es den Menschen reicht.

Dann ist unser Lamento groß, weil die Gefahr besteht, dass unsere Geldtöpfe gekürzt werden. Wir werden dann über die Unzulänglichkeit der Menschen zetern und nochmals die Temperatur in unserem Backofen erhöhen wollen, auf dass das neue Volk schneller gar wird. Aber es nutzt nichts, denn wir waren auf dem falschen Weg. Stattdessen sollten wir innehalten und die Weisheit der Menschen bewundern. Wir sollten ihnen nachsehen, dass sie manchmal grob und ausfällig werden, weil sie das Gefühl haben, sich gegen uns, die wir sie so gerne verändern wollen, wehren zu müssen. Wir sollten in die Sonne blinzeln, uns freuen, dass es uns gut geht und stolz darauf sein, dass die Menschen auch ohne uns dieses ganze betriebsame Gebilde, das wir moderne Gesellschaft nennen, am Laufen halten. Denn ohne diese Verbundenheit zu den Menschen läuft der menschliche Geist in die Leere.

Weißt Du was, liebes Lannchen? Damit würdest Du mich wirklich irritieren. Es würde meine Welt auf den Kopf stellen. Und wenn Du sagst, dass Du mithelfen willst, Sprache kreativer zu benutzen, dann lass dir doch nicht ein blödes X einfallen, sondern schreib Gedichte oder Songtexte. Das X ist spätestens seit X-Mas und X-tausendmal queer sowas von ausgelutscht, dass es mit Kreativität soviel zu tun hat wie Arschbacken mit Kuchenbacken.

Nur bitte, bitte! Verkaufe Deinen völlig uninspirierten, 100% auf Staatslinie stehenden Quark nicht als Kreativität. Das verhunzt die schöne Sprache noch mehr als Dein hässliches X.

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Dieter Müller / 25.04.2014

Ein Land, welches sich solche Institute, Forschungen und ForschX leisten kann, einem solchen Land geht es sehr, sehr gut.

Andreas Skrziepietz / 25.04.2014

Übrigens darf man den linksgrünen Gutmenschen (ich gehe nach Betrachtung eines Fotos der/des Professorix davon aus, daß er/sie stramm linksgrün ist) nicht mit Vernunft kommen. Vernunft ist ja gerade das, wogegen sie einen Kreuzzug führen, der wiederum für den hohen Unterhaltungswert dieser Leute sorgt. Ich verzichte auf das Beispiel Islam und wähle das harmlose Beispiel “Energiewende”. Weil die deutschen AKW ständig von Erdbeben und Flutwellen bedroht sind, setzen die Linksgrünen voll auf Wind- und Sonnenenergie. Windenergie scheidet aus, weil nicht speicherfähig. Sonnenenergie ist teuer, so daß nur die gut verdienenden Wähler der GrünInnen es sich leisten können, auf die Dächer ihrer in der ausländerfreien Grasdachsiedlung stehenden Häuser Solarzellen zu montieren. Alle übrigen müssen eben Opfer bringen - also eine sehr teure Kugel Eis bezahlen (laut Jürgen Trittin der Preis der Energiewende) - obwohl doch “WLAN und Strom [...] zum Grundbedarf des Menschen gehört und damit unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden MUSS.”

Andreas Skrziepietz / 25.04.2014

Lann? Heißt die wirklich so? Das ist weder ein männlicher noch ein weiblicher Vorname. Eigetlich ist es überhaupt kein Name. Passt also vorzüglich zu diesem geschlechtslosen Wesen.

Isolde Hermann / 25.04.2014

Das schlimmste an dem Interview war der Interviewer. Verrückte gibt es immer und überall, aber wenn Journalisten es nicht schaffen offensichtliches Geistesgewäsch offenzulegen und auch mal zu widersprechen oder nachzuhaken, dann braucht man sich über das Mediensterben nicht wundern. Falls der Interviewer Oliver Trenkamp hier vorbei schaut: Das Geschlecht kann biologisch in 100% aller Fälle zugeordnet werden anhand des Chromosomentyps: XX (weiblich) oder XY (männlich). Wer sowas nicht weiss und nicht als DeppIN dastehen will, sollte sich nicht in die Öffentlichkeit wagen. Schon gar nicht professionell..

Holger B. Jöbst / 25.04.2014

Vielen Dank für den sehr guten Artikel. Steter Tropfen höhlt den Stein. Das hat ja in den letzten Jahrzehnten immer wieder geklappt. Am Anfang denkt man noch: Haha, was für ein Schwachsinn. Um dann ein paar Jahre später festzustellen: Oh, jetzt ist es tatsächlich so gekommen. Was kommt als nächstes? Wird es die Möglichkeit geben, sich operativ ein zusätzliches Geschlecht einsetzen zu lassen? Das je nach Stimmung aktiviert werden kann? Man stellt sich wirklich die Frage: Welche bahnbrechenden Neuerungen etc. kamen denn in der jüngeren Vergangenheit von deutschen Unis? Unfassbar! Grüße und ein schönes Wochenende

Wolfgang Schmid / 25.04.2014

Bei all der Komik und dem Sarkasmus über das Professorix ist ja doch zu fragen: Wer befürwortet und wer genehmigt einen solchen Lehrstuhl? Welche Seilschaften schaffen es, ihre verdienten Gender-Mitkämpferx inzwischen flächendeckend in staatliche Unis und öffentliche Pfründe zu drücken? Wer bezahlt das Ganze? Gibt es da Drittmittel? Hier bitte ich um Recherche. BTW: Irgendwann wird auch dem letzten Ausländerfeind aufgehen, dass das Kalifat gar keine so schlechte Alternative ist…

Thomas Baader / 24.04.2014

„Auch in der Biologie können Sie keinen eindeutigen Schnitt machen. Bei welcher körperlichen Ausprägung fängt eine Frau an? Wo ein Mann? Das sind immer soziale Konstrukte.“ Da fragt man sich natürlich: Warum sind dann Kriminalmediziner immer in der Lage, aufgrund der Analyse von körperlichen Elementen am Tatort eine Aussage darüber machen zu können, ob der Täter ein Mann oder eine Frau war?

Peter Lütgendorf / 24.04.2014

Sehr geehrter Herr Vahlefeld, was halten Sie denn von dieser komplett neutralen Kennzeichnung? Xxxx. Xx. Lann Hornscheidt Gruß

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