Corona-Zeiten sind Verbots-Zeiten, doch andererseits scheint eine ganze Menge erlaubt zu sein.
In puncto Maskenpflicht gab es kürzlich sehr interessante Erläuterungen von Bärbel Brüning, der Geschäftsführerin des Landesverbands Lebenshilfe NRW. Diese kritisierte bei „Deutschlandfunk Nova“ den Umgang mancher Menschen mit solchen, die aus medizinischen oder psychologischen Gründen von der Maskenpflicht befreit sind:
„Es kann vorkommen, dass diese Menschen von anderen als Maskenverweigerer oder Corona-Leugner wahrgenommen werden. Manchmal werden diejenigen, die von der Maskenpflicht befreit wurden, von anderen beschimpft oder angepöbelt.“
Im Beitrag heißt es weiter:
„Für Bärbel Brüning ist klar, dass die Bevölkerung aufgeklärt werden muss, damit Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Schutzmaske tragen können, nicht diskriminiert werden. Genau aus diesem Grund hat sie sich an die Öffentlichkeit und an Medienanstalten gewandt.“
So weit, so nachvollziehbar. Die Corona-Dynamik scheint leider die Lust an der Denunziation und Ausgrenzung der „anderen“ – in diesem Falle der „Maskenverweigerer“ oder „Corona-Leugner“ – zu fördern. Auch ich empfinde, dass gerade viel Hässlichkeit im Umgang der „Maskenträger aus Leidenschaft“ mit denen, die aus ihrer Sicht nicht eifrig genug den Schutzmaßnahmen folgen, zu beobachten ist.
Ich wandere lieber aus
Ich selbst habe einen Attest gegen das Tragen eines Mundschutzes und glauben Sie mir: Noch nie habe ich so viele Diskussionen mit wildfremden Menschen über meine körperliche Befindlichkeit geführt, wie jetzt – wenn auch meist in freundlichem Ton. Sollten Sie Wert darauf legen, angesprochen zu werden: Tragen Sie einfach keine Maske.
Aber Spaß beiseite: Die weiteren Ausführungen von Bärbel Brüning zum Thema Diskriminierung von Maskenbefreiten musste ich zweimal lesen, bis ich meinen Augen traute:
„Inzwischen gebe es viele Werkstätten, die für Menschen, die von der Maskenpflicht befreit wurden, eine Armbinde nähen, sagt die Geschäftsführerin des Landesverbands Lebenshilfe NRW. Oft lehnen diejenigen, die diese Armbinde tragen könnten, es aber ab, das zu tun. Eine visuelle Kennzeichnung, wie sie von sehbehinderten Menschen oft genutzt wird, empfinden einige Menschen als diskriminierend.“
Denken Sie auch das, was ich denke? Gruselig, nicht wahr? Hoffen wir, dass dergleichen eine Schnapsidee mancher „Werkstätten“ bleibt. Bevor ich eine Armbinde trage, wandere ich lieber aus ...