Ich stimme dem Artikel zu. Und wenn Ghandi angeführt wird, so bleibt ja auch da nur zu sagen, das er auch totalitär war. Übers Wochenende war dann der Bruder meiner Frau mit seiner Familie aus Vilnius bei uns. Letztes Jahr haben wir zusammen noch am Mittelmeer gesessen und feine Sachen gegrillt, gegessen, Wein getrunken und gefeiert. Aber auf einmal sind sie alle Vegetarier geworden. Keine Party mehr. Mein kleiner isst den Fleischbrei von hipp und ich eine Schweinshackse. Hin und wieder proste ich ihm mit meinem Bier zu. Gerade die Wirkung auf unsere Kinder sollten wir nicht unterschätzen. Es gibt viel Propaganda für Kinder: PETA, GREENPEACE und was sonst noch in den wirren Köpfen von Erziehern und Lehrer herumgeistert. (Zu pauschal?) Man hetzt die Kinder gegen ihre Eltern auf. Den Sozialismus hält weder Ochs noch Esel auf? Mit einem Traktor auf dem Hof, bin ich aber bei meinem Kleinen auch in Zukunft sicher die Nummer Eins.
@Klaus Alfs. Der ziemlich unsinnige und nicht gerade neue oder originelle Nazi-Vergleich beim Thema vegetarische Ernährung, so habe ich das Gefühl, wird vor allem von Leuten herangezogen, die beim Steak- oder Chicken Mc Nuggets-Konsum kein schlechtes Gewissen bekommen wollen, wenn sie wieder einmal eine Undercover-Reportage über die bestialischen Tierquälereien in der industriellen Massentierhaltung beim Abendessen ertragen müssen. Das Dritte Reich war nun wahrlich kein Paradies für Tiere. Erstens fraßen die Deutschen unter Hitler genauso munter ihre Schnitzel und Würste wie unter Ebert und unter Wilhelm II. Sogar wesentlich mehr, da sich im Kaiserreich die Durchschnitts-Deutschen bei weitem nicht so viel Fleisch leisten konnten wie unter Adolf. Und dass „fast alle Nazigrößen mit dem Vegetarismus sympathisierten“, hätte ich gerne mal von Herrn Alfs belegt. In der Tat waren Hitler und z.B. Heß Vegetarier, aber die unzähligen Erinnerungen von Mitgliedern von Hitlers Entourage über die Essgewohnheiten z.B. auf Hitlers Berghof am Obersalzberg sprechen eine recht wenig vegetarische Sprache. Da wurden am Tisch wegen des „Führers“ Vorlieben natürlich täglich neben den Fleischgerichten auch vegetarische Mahlzeiten angeboten, und einige Tischgäste entschieden sich bei Tisch dann auch für die fleischlose Kost, worauf Hitler übrigens nie bestand. Nach dem Essen war dann allerdings in der Küche oftmals ein recht lebhafter Andrang, wenn sich Bormann und Co. in Abwesenheit Hitlers die Wurstsemmeln und die gebratenen Hähnchen schmecken ließen. Und wenn man sich ansieht, wie viele Tiere (z.B. Pferde) für Hitlers Krieg ihr Leben lassen mussten, kann ich da nicht unbedingt eine Priorität des Tierschutzes erkennen. Ich erinnere auch an Leni Riefenstahls Parteitags-„Doku“ „Triumph des Willens“ über den Nürnberger Reichsparteitag 1934. Da werden, um die gute Stimmung und das Wohlbefinden der Parteimitglieder zu demonstrieren, ausführlich die dampfende Wurstküche und zufrieden Wurst-fressende Nazis gezeigt. Dass der Tierschutz schon im Kaiserreich ein Aspekt der völkischen Bewegung war, ist bekannt. Ich empfehle diesbezüglich den exzellenten Aufsatz „Tierschutzbewegung“ von Miriam Zerbel im „Handbuch zur Völkischen Bewegung 1871 – 1918“ (K.G.Saur, München, 1999 / S. 546 – 557). Daraus aber im Umkehrschluss zu folgern, dass man als jemand der Empathie nicht nur für Menschen sondern auch für die anderen Tiere hat, völkisch/rassistisch gesinnt und ein Nazi ist, ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Es gibt nun wahrlich genug fleischfressende Nazis und vegetarisch lebende Demokraten. Genauso wie Protestanten nicht automatisch Nazis sind, nur weil gerade die Lutheraner in Massen zu Hitler und den “Deutschen Christen” rannten. Dass die unter allerschrecklichsten Bedingungen lebenden und sterbenden Tiere in der industriellen Massentierhaltung darunter leiden sollen, dass der Adolf ein Vegetarier war, muss mir der Fleischfanatiker Klaus Alfs mal erklären. Vielleicht kann er es dann auch den Schweinen erklären, die nie das Sonnenlicht sehen und die von miserabel bezahlten und frustrierten Schlachtmitarbeitern brutalst misshandelt werden bevor sie teilweise ohne Betäubung – weil da häufig einiges schief läuft – abgemurkst werden!
Werter Herr Alfs, danke für den Parforceritt durch die “grünen” Untergrund der braunen Brut - man lernt staunend immer neue Details aus diesen 12 Jahren deutscher Dunkelheit kennen. Nur zwei Dinge verstehe ich nicht: 1. Warum machen Sie sich die Mühe, durch soviel Quellenarbeit das Sendungsbewusstsein fanatischer Vegetarier als fragwürdig zu entlarven? Genügt es nicht, ihnen das Recht abzusprechen, anderen die eigene Sichtweise militant vorschreiben zu wollen? Und 2. Wie denken Sie über Menschen, die ohne Andersdenkende herabwürdigen oder beschimpfen zu wollen, schlicht die Ansicht vertreten, dass man sich gesund und genussreich ernähren kann, ohne ständig Tiere töten zu müssen? Letzterer Gedanke kommt mir in Ihrem Beitrag zu kurz. Denn so sehr ich ihre Kritik am ideologischen Furor der Veganer teile, so sehr vermisse ich eine Auseinandersetzung mit dem seit der Antike vertretenen grundlegenden Argument, dass die Tötung uns nahestehender Lebewesen nicht notwendig ist und die industrielle Gewalttätigkeit des Schlachthauses sich gegen uns selbst kehren kann. Freundliche Grüße Michael Schlenger
Na, da wird aber einer richtig giftig: Vegetarier & Veganer, alle sind Nazis :). Niedlicher, wenn auch etwas konventioneller Rundumschlag.
Hier haben die Interessen des Landwirts Klaus Alfs jedes soziologische Denken und jedes Differenzierungs- und Reflexionsvermögen, über das ein Sozialwissenschaftler verfügen sollte, außer Kraft gesetzt. Ideologen jedweder Art sind mit Vorsicht zu genießen. Hier bilden auch ideologieverbrämte Tierschützer, Veganer und Vegetarier keine Ausnahme, die das Leid der Tiere instrumentalisieren. Gleiches gilt jedoch auch für Alfs, dessen tiefe Kränkung, dass er mit in Massen produziertem Billigfleisch keinen größtmöglichen Gewinn erzielen kann, aus jeder Zeile des Artikels spricht. So ist Alfs offenbar auch vollkommen entgangen, dass sich die Kritik am Fleischkonsum nicht an Menschen, die in der Steppe oder am Nordpol leben, richtet, sondern an Menschen, die hierzulande die Meinung vertreten, auf Billigfleisch ein Grundrecht zu haben und an die Bauern, die ihre Tiere zu Hochleistungsmaschinen züchten, unter nicht minder tierquälerischen Bedingungen in Massen halten, um sie dann im Akkord schlachten zu lassen, so dass die Tiere oftmals ohne Betäubung und bei vollem Bewusstsein aufgeschnitten oder verbrüht werden. Kurz, die Kritik bezieht sich im Wesentlichen auf die Massentierhaltung und -schlachtung. Ja, Herr Alfs, Ökologie und Tierschutz war auch ein Thema der Nationalsozialisten, und Hitler war Vegetarier. Daraus jedoch abzuleiten, dass alle Vegetarier und Tierschützer Nazis sind, ist ein unzulässiger Umkehrschluss. Ebenso unzulässig ist es, Einstellungen einer kleinen radikalen oder nazistischen Gruppe unter den Tierschützern und Vegetariern auf die Gesamtheit der Tierschützer und Vegetarier, deren gesellschaftlicher Anteil übrigens bei verschwindend geringen 8-9 % der Gesamtbevölkerung liegt, zu übertragen. Das sollte Ihnen als Sozialwissenschaftler eigentlich bekannt sein. Daher ein kleiner Tipp: Lassen Sie das nächste Mal Ihren akademischen Grad unerwähnt. Das hebt das Niveau Ihrer kruden Ausführungen zwar nicht, reduziert aber die Peinlichkeit eines solch unfundierten Geschwurbels wenigstens ein bißchen.
Das sind die Artikel,die ich so schätze und die einer der vielen Gründe sind,wieso ich die “Achse” so liebe! Pollmer ist ja sowieso mein Medizinmann ersten Ranges;ich freue mich schon auf das Buch! Ein gutes Argument, den Veggies den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist ja auch sie als hochkatholisch, gottgläubig oder wie auch immer zu bezeichnen. Ja natürlich, sage ich dann auf die abwehrende Antwort (“Wer?Ich?Ich bin doch Atheist!”) des Veggies:“Du stellst dich doch über die Tiere(wie in der Bibel:Macht euch die Erde untertan)du bist verantwortlich für das Wohlergehen etc.” Ich hingegen, ich bin ein Säugetier wie jedes andere und Tiere essen nun mal Tiere. Natürlich gibt`s auch Tiere,die sich rein pflanzlich ernähren, aber das machen die bestimmt nicht aus moralischen Gründen, sondern weil ihnen das ihr Verdauungsapparat vorschreibt.
Ihr ganzes schönes Pamphlet, lieber Herr Alfs, fällt zusammen, sobald Ihnen der Unterschied zwischen diesen beiden Sätzen bewusst wird: “Die Größe und den Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt” und “Die Größe und der Fortschritt einer Nation ist daran zu bemessen, wie sie die Tiere behandelt” Oder halten Sie Gandhi wirklich für so dämlich, dass ihm Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit (im besten Sinne) und Freiheit am Boppes vorbeigingen, so lange es nur um den Tierschutz gut bestellt war? Ich meine, der Unterschied zwischen dem kann (bei dem es Alternativen oder Kumulativen gibt) und dem “ist”, also “muss” (welches die merkelsche Alternativlosigkeit ziert) fällt Ihnen doch sicher auf, oder? Falls nicht, darf ich Ihnen raten, die Schnitzel von den Augen zu nehmen? ;-)
Auffällig viele Tierschützer verachten gleichzeitig das menschliche Leben. Das war auch wieder bei den sog. Gegendemonstrationen zum “Marsch für das Leben” am Samstag zu beobachten.
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