Vera Lengsfeld / 18.05.2021 / 12:52 / Foto: Imago / 77 / Seite ausdrucken

Antisemitismus als Erlebnisorientierung

In der Hitliste der schrillen Misstöne, mit denen deutsche Politiker den Hamas-Terror gegen Israel begleiten, hat die Einlassung von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) den ersten Platz redlich verdient.

In den vergangenen Tagen ist es in zahlreichen deutschen Städten zu antisemitischen Kundgebungen gekommen, bei denen ein islamistischer antisemitischer Mob die Auslöschung Israels forderte, Israelfahnen verbrannte, jüdische Mitbürger angriff und Polizisten, wenn sie denn versuchten einzugreifen, attackierte.

Am schlimmste waren die Ausschreitungen in Berlin. Allein bei dem Einsatz gegen die Hass-Demos auf der Sonnenallee in Neukölln wurden 93 Polizisten verletzt. Der Skandal war so groß, dass sich das Berliner Abgeordnetenhaus damit beschäftigen musste. Innensenator Geisel hatte vor dem Innenausschuss zu erklären, wer unter den 3.500 Hass-Demonstranten für Randale sorgte. Seine Einlassung war schockierend:

„300 bis 400 junge Männer, arabischstämmig, nicht politisch organisiert, eher erlebnisorientiert.“

Das ist ein ebenso kläglicher, wie untauglicher Versuch, den muslimischen Antisemitismus zu vertuschen. Geisel will damit von der Tatsache ablenken, dass seit der Grenzöffnung von 2015 mit hunderttausenden jungen Männern aus antisemitischen und frauenfeindlichen Gesellschaften ein Problem importiert wurde und weiter wird, das unsere Gesellschaft zu zerstören droht.

In Zeiten, wo nach der „Öffnung“ ein Restaurantbesuch dem Betreten einer Hochsicherheitszone gleicht, für das eine umfangreiche bürokratische Legitimierung erforderlich ist, wo Reiserückkehrer nur mit negativem Test und einer Einreiseverfügung wieder ins eigene Land gelassen werden, kommen ungetestete junge Männer ins Land, auch wenn sie keine oder sichtbar gefälschte Papiere haben. Demnächst werden nicht wenige dieser Neuankömmlinge mit einiger Wahrscheinlichkeit die antisemitischen Krawalle unterstützen. Dieser Gefahr will die Politik nicht ins Auge sehen. 

Die Opposition in Berlin ist ein zahnloser Tiger

In Mailand demonstrierten über 3.000 Islamisten für die Auslöschung Israels, in Berlin droht ein palästinensischer „Integrationstrainer“ vor laufender Kamera des RBB, dass bald in Deutschland passieren könnte, was in Gaza bereits Realität ist, aber die Politik ist nach wie vor mit Abwiegeln beschäftigt. In Frankreich haben Generäle und Soldaten vor einer Gefahr des Bürgerkrieges gewarnt,

Die Opposition in Berlin ist ein zahnloser Tiger. Es wurde die Frage gestellt, warum keine Wasserwerfer eingesetzt wurden, um die Gewalt zu stoppen. Die wären unverhältnismäßig gewesen, erklärte Geisel: „Bei stationären Lagen, Frontstellungen immer denkbar“, aber nicht samstags auf der Sonnenallee. Polizeipräsidentin Barbara Slowik sekundierte, die Lage sei komplex gewesen: Es hätte zahlreiche Schaulustige mit Kleinkindern gegeben, die sich immer wieder mit Randalierern vermischten. Die Polizei hätte, wie inzwischen in solch engen Lagen in Berlin üblich, keine Wasserwerfer bereitgestellt. Diese glatte Lüge blieb ohne Widerspruch. Im vergangenen November waren Wasserwerfer gegen friedliche Anti-Corona-Demonstranten eingesetzt wurden, darunter zahlreiche Kinder. Die Demonstranten wären lediglich „beregnet“ worden, hieß es damals aus Polizeikreisen. Die „Beregnung“ von Kindern und Senioren an einem bitterkalten Novembertag ist also verhältnismäßig, eine von aggressiven Israelhassern in der Sonnenallee aber nicht. Was für eine Doppelmoral.

Die Erfahrungen der letzten Jahre hatten gezeigt, dass diese Einsätze besser ohne Wasserwerfer funktionieren. Die erfolgreichere Taktik sei: Mit relativ wenigen Beamten in die Masse gehen und einzelne Straftäter rausholen. Warum wurde diese Taktik dann im November nicht angewandt? Weil es keine Straftäter gab, die man aus der friedlichen Menge herausholen konnte?

All diese brisanten Fragen wurden von der Opposition nicht gestellt. Burkard Dregger (CDU) war es lediglich unbegreiflich, wie man Vernichtungsaufrufe gegen Israel nicht zum Anlass nehmen könne, um Versammlungen aufzulösen, sondern erst bei Hygieneverstößen eingreife: „Was ist denn das für eine schwächliche Botschaft eines Rechtsstaates“, fragte er.

Antisemitische Attacken werden als rechtsextremistisch ausgewiesen

Von der „ganzen Härte des Rechtsstaates“ ist in der Politik gern die Rede. Diese Härte trifft aber lediglich Regierungskritiker und Menschen, die Fragen nach der Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen stellen.

Die Islamisten dagegen wissen, dass sie vom Rechtsstaat wenig zu befürchten haben. Wetten, dass die 65 am Rande der Sonnenallee-Krawalle festgenommenen Straftäter schon wieder auf freiem Fuß sind, weiter alimentiert werden und vor Abschiebung sicher sind, selbst wenn ihr Asylantrag abgelehnt sein sollte?

In der Statistik ist die Welt noch heil, denn islamistische antisemitische Attacken werden als rechtsextremistisch ausgewiesen und als Legitimation für den einträglichen „Kampf gegen Rechts“ genutzt, der sich in Wahrheit gegen die bürgerliche Mitte unserer Gesellschaft richtet, die noch zu widersprechen wagt. Leider haben wir in Derutschland keine Generäle und Soldaten, die wie in Frankreich den Politikern den Spiegel vors Gesicht halten und sie auf die fatalen Folgen ihrer Entscheidungen aufmerksam machen.

Foto: Imago

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Leserpost

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Andreas Giovanni Brunner / 18.05.2021

Es ist typisch für das heutige Deutschland, dass offenbar nirgendwo klar gesagt wird, dass etwa 90% dieses antisemitischen Demonstrantenpoebels einen Migrationshintergrund aufweist. Vorwiegend einen türkischen, nordafrikanischen oder arabischen Hintergrund. Dieses Faktum hängt zweifellos mit der verfehlten Migrationspolitik und damit auch mit dem Jahr 2015, der CDU und Frau Merkel zusammen. Man kann den Bogen auch weiter spannen, da sich derartige Zusamnenrottungen fast überall in den westlichen EU Staaten abgespielt haben. Ergo auch ein Verdienst dieser Scheiß EU.

Bernd Blau / 18.05.2021

Die Berliner Opposition als zahnlose Tiger? Das trifft vielleicht auf ihre CDU zu, der Sie immer noch angehören, Frau Lengsfeld. Anonsten sind Sie einfach schlecht informiert bzw. imitieren den Volksspass der deutschen Medien, die AFD einfach zu Ignorieren. Ansonsten hätten Sie nämlich die Rede von AfD-Fraktionschef Pazderski vergangene Woche im Abgeordnetenhaus zur Kenntnis nehmen müssen, der klar auf den Antisemitismus der eingewanderten Migranten aus dem islamischen Kulturkreis als Ursache der neuerlichen Exzesse auf den hiesigen Strassen hingewiesen hat,  

Gerhard Schmidt / 18.05.2021

Besser hätten die SA-Männer ihre Motivation auch nicht beschrieben…

Klaus-Dieter Zeidler / 18.05.2021

Ist hier jemand der Meinung, daß Berlin noch irgendwas mit Deutschland zu tun hat? Eigentlich war es immer nur die Hauptstadt der Drückeberger hier und der Stasis da. Jetzt ist es die Hauptstadt der Clans und der Parallelgesellschaften. Und das wird ewig so bleiben.

Rolf Lindner / 18.05.2021

Ich habe mich gestern einer prosemitischen Attacke schuldig (im Sinne rotgrüner Ideologen) gemacht und eine Spende an die Ben-Gurion Stiftung überwiesen und vor ca. zwei Wochen einen Israel-Bond gezeichnet. Ich denke, dass man auf diese Weise, unabhängig von der Höhe der Spende, aber vor allem im Gegensatz zu den verlogenen Beteuerungen der Staatszerführung seine reale Solidarität mit Israel zeigen kann. Ein Zeichen setzen - wie das heute so heißt - mal anders.

Otto Nagel / 18.05.2021

Der Innensenator Geipel hat wiedermal versagt. Statt wie bei den Querdenkerdemo’s Agent-Provokateure in die Menge zu schicken, mit Führergruß und Flaschenwürfen gegen Polizisten, hat er diesmal nicht daran gedacht, dieselben mit AfD-Plakaten und rechten Sprüchen, in die ” erlebnisorientierten jungen Menschen” einzuschleusen.  Dabei waren die “Lichterketten gegen reeechts” und die Protestentleuchtung der Kirchen doch schon organisiert, rein ” ökumenisch” !

Josef Gärtner / 18.05.2021

Ja das Narrativ war in Deutschland immer ganz einfach: Nazis waren / sind Judenhasser.  Und es galt auch automatisch umgekehr: Antisemit = Nazi. Und jetzt skandieren unsere moslemischen Neubürger auf einmal auf unseren Strassen ihre Verachtung und Hass nein, nicht gegen den Staat Israel, sondern gegen JUDEN. Wie geht das denn? Religiös bedingter (hier islamischer) Antisemitismus? Einen an den man nicht einfach die Plakette “Rräächts"pappen kann? Und oh Schreck, auf einmal wird wieder offenbar, dass dies eigentlich immer schon die Ursache war. In nahezu der gesamten zweitausendjährigen christlichen Geschichte wurden durch Christen die Juden unterdrückt, ausgegrenzt und totgeschlagen. Bei den Nazis wurde dies nur mit dem damals aufgekommenden Sozial-Darwinismus rassisch legitimiert, - aber getragen wurde dies nach wie vor durch die tiefsitzende christliche Verachtung der Juden. Man sagt immer “Reich der Gottlosen”, dabei waren und blieben über 98% der Bevölkerung im 3. Reich Christen. Und sogar in Hitlers “Mein Kampf” findet sich bei der kruden Rechtfertigung des Antisemitismus: “Und so erfülle ich [damit] den Willen des Allmächtigen Gottes”.  Wer hätte das gedacht! Auch unter heutigen echten (!) Neo-Nazis findet sich immer noch Antisemitismus, - ohne dass sie wie ich vermute noch wirklich begründen können warum eigentlich. Religiöses Denken scheint ihnen doch eher fremd zu sein.  Aber sie wollen ja Nazis sein, - und man hat ihnen durch das gängige Narrativ beigebracht, dass dann Judenhass irgendwie dazu gehört. All das sollten wir uns bei einer nach wie vor notwendigen gründlichen Aufarbeitung des Antisemitismus mal ehrlich vor Augen führen.

Bernd Weber / 18.05.2021

nicht lamentieren Frau Lengsfeld; Sie sind Mitglied einer Partei diesen Judenhass in’s Land holt. Austreten oder schweigen !

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