News-Redaktion / 12.12.2019 / 15:00 / 17 / Seite ausdrucken

„Antimuslimischer Rassismus“? Kritiker richten Offenen Brief an die EU

Nachdem der von der EU geförderte und in enger Zusammenarbeit mit der Erdogan-nahen SETA-Stiftung entstandene „Islamophobie-Report“ bereits in den Fokus öffentlicher Kritik geraten ist (Achgut.com berichtete hier und hier), richten sich nun unter anderem die liberale Imamin Seyran Ates, die Professorin Susanne Schröter und der Psychologe Ahmad Mansour in einem Offenen Brief an Ursula von der Leyen. 

Darin bitten sie mit anderen Autoren und Wissenschaftlern die Präsidentin und ihre Europäische Kommission darum, die Zusammenarbeit mit der türkischen Stiftung zu beenden und EU-Förderkriterien etablieren, „die eine Zweckentfremdung von EU-Geldern durch die Türkei in Zukunft verhindern.“

Sie argumentieren dabei nicht nur mit der politischen Voreingenommenheit und der fehlenden Wissenschaftlichkeit des „Berichts“, sondern auch mit einer grundsätzlichen Kritik an den Begriffen der „Islamophobie“ bzw. des, so die Unterzeichner, synonym verwendeten „antimuslimischen Rassismus“: 

Mit dem Begriff „Islamophobie“ wird versucht, zwei unterschiedliche Phänomene in einem Begriff zusammenzufassen: Feindschaft gegenüber und Diskriminierung von Muslimen auf der einen Seite und Religionskritik auf der anderen. Der Terminus differenziert  nicht  zwischen ressentimentbeladener Hetze und der Aufklärung verpflichteter Kritik an der Religion. Er entpuppt sich somit als Kampfbegriff, der dazu genutzt wird, Kritik am Islam, an politisch islamischen Strömungen, einzelnen Organisationen und Akteuren oder an Problemen und Menschenrechtsverletzungen innerhalb muslimischer Gemeinschaften und Gesellschaften abzuwehren und als „anti-muslimischen Rassismus“ zu etikettieren. Dies führt dazu, dass kritische Geister, auch und gerade innerhalb der muslimischen Welt, als „islamophob“ denunziert und in die gleiche Ecke gestellt werden wie Rechtspopulisten, Rechtsradikale und Rassisten.

Der Begriff des „antimuslimischen Rassismus“ wird unter anderem von der staatlich geförderten Amadeu Antonio Stiftung (siehe hier) und der Bildungsstätte Anne Frank Stiftung verwendet. Letztere tritt im Rahmen solch eines „Antirassismus“ gegen ein Kopftuchverbot sogar an Grundschulen ein, gegen das „ein Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik BW“ agitiert (Achgut.com berichtete.) Auch die Linke und die Grünen beziehen sich auf den Begriff positiv (siehe z.B. hier und hier).

„Antimuslimischer Rassismus“ und Muslimbruderschaft

Im Anschluss an ihre Begriffskritik weisen die Unterzeichner den Report als „demokratiepolitisch gefährlich“ aus: 

Das Ziel des Islamophobia Reports ist es, jede kritische öffentliche Beschäftigung mit dem Islam und islamistischen Strömungen hintanzuhalten, zu verhindern oder jedenfalls zu diskreditieren. Damit aber wird das Recht auf freie Meinungsäußerung und  Gedankenfreiheit in Europa ernsthaft infrage gestellt. Selbst die öffentliche Auseinandersetzung mit dem politischen Islam der Muslimbruderschaft und anderer radikaler Strömungen soll, geht es nach den Herausgebern des EIR, unterbunden werden. 

Auffällig ist hierbei, dass der Herausgeber des „Berichts“, Farid Hafez, die Muslimbruderschaft als „demokratische Kraft präsentierte“. Auch Präsident Erdogan wird der Muslimbruderschaft zugeordnet

Es stellt sich demnach die Frage, inwiefern die kritisierten Begriffe den Weg der Muslimbruderschaft in die Demokratie ebnen. Diesbezüglich fielen zuletzt Anetta Kahane und ihre Amadeu Antonio Stiftung (AAS) wegen ihrer Kooperation mit dem „Claim“-Netzwerk negativ auf. Laut der Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann-Marschall befinden sich in diesem Netzwerk, das ebenso öffentliche Gelder erhält, Akteure, die im Aktionsgeflecht der Muslimbruderschaft agieren. Auf der Website der AAS wird eine bundesweite Kampagne von „Claim“ am „Tag gegen Antimuslimischen Rassismus“ beworben. 

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Leserpost

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Gabriele H. Schulze / 12.12.2019

Gestern im Bus hat sich ein älterer Araber mir gegenüber nicht schlimm, aber verächtlich verhalten. Habe inzwischen einen antiislamischrassistischen kalten Blick drauf, bei Bedarf wird der angeworfen. Hat mit Phobie nichts zu tun. Ein Kopftuchmädchen entfernte sich jedenfalls wohlweislich. Es ist so anstrengend!

Peter Maier / 12.12.2019

Die Begriffe Islamphobie und antimuslimischer Rassismus dienen natürlich dazu jegliche Kritik am Islam und insbesondere dessen gesellschaftlichem und politischen Machtanspruch zu diskreditieren und zu verunmöglichen. Hatte die europäische Aufklärung u. a. eben dies auf ihrer Agenda, nämlich die Kritik an der Religion und dem Machtanspruch der Kirchen, so ist nun festzustellen, dass das Erbe der Aufklärung heutzutage zu Grabe getragen wird. Und - geht es nach dem Willen besonders eifriger Glaubensvertreter - am besten zusammen mit deren Kritikern. Dass die Anhänger des Islam bestrebt sind eine solche Entwicklung voranzutreiben mag ich zwar nicht gutheißen, doch kann ich dies immerhin nachvollziehen; dass aber große Teile in Gesellschaft, Kirchen und Politik hierbei noch als Sargträger fungieren, das schlägt dem Fass den Boden aus.

Martin Rühle / 12.12.2019

Seid wann ist der Islam eine “Rasse” ...? Der Rassismusbegriff ist zu einer undifferenzierten, politischen Totschlagvokabel verkommen. Diejenigen, die sich dieses demagogischen Instrumentes bedienen, täuschen “gute Absichten” (gegen Diskriminierung) vor, um den politischen Gegner zumindest mundtot zu machen. Die Linksradikalen Sekten, die dies v.a. an den Universitäten schon lange praktizieren, werden mittlerweile mit Millionen an Steuergeldern für Ihre widerlichen öffentlichen Pranger-  und Diffamierungskampagnen aus den Ministerien finanziert und unterstützt. Nicht nachzulassen und diesen Propagandasumpf der Kahanes et.al. durch Wort und Wahl trocken zu legen, gebietet nicht nur der intellektuelle Anstand, sondern letztlich die Verteidigung der Freiheit gegen den pseudomoralischen Linkstotalitarismus. Meine Hochachtung vor Frau Ates, Frau Schröter, Herrn Mansour und Hamed Abdel-Samad !

Sabine Lotus / 12.12.2019

Man sollte für die Verwendung des Begriffes “Islamophobie” hohe Haftstrafen mit harter Zwangsarbeit verhängen. Das is Khomeni-Baukran-Hate-Speech.

Marcel Seiler / 12.12.2019

Ich fürchte den Islam, denn wo er ist, zerstört er die Demokratie. Und er breitet sich gerade massiv in Europa aus. Wer diese Islamkritik und -furcht als eine Phobie, also eine psychische Störung bezeichnet, will keine rationale Auseinandersetzung und hilft mit, unsere Demokratie zu zerstören. Wer dies tut, ist entweder selbst ein religiöser islamischer Ideologe oder einfach nur ein nützlicher Idiot des Islams.

Jakob Mendel / 12.12.2019

Aus Sicht der Aufklärung ist der Islam keine Rasse, sondern eine Religion – der Begriff “antiislamischer Rassismus” ist daher bereits terminologisch unsinnig. Ebenso ist “antimuslimischer Rassismus” terminologisch unsinnig – auch Moslems sind keine Rasse, sondern Angehörige ihrer jeweiligen Völker (man vergleiche z. B. einen muslimischen Schwarzen in den USA, einen ebenfalls muslimischen Marokkaner, einen muslimischen Eritreer, einen muslimischen Albaner, einen muslimischen Uiguren, einen muslimischen Pashtunen und einen muslimischen Filipino). // Warum werden beide Begriffe dennoch verwendet? Mir kommen zwei Antworten in den Sinn: a) Begriff und Opfer des antijüdischen Rassismus der Nazis (statt “Opfer” genauer: die Eigenschaft, Opfer zu sein) sollen auf (die) Muslime übertragen werden, b) beide Begriffe werden – mitten in Europa – nicht aus Sicht der Aufklärung (und der mit ihr einhergehenden europäischen [!] Errungenschaften, vgl. Art. 1–19 GG), sondern aus Sicht des Islams verwendet: Da die Umma als Religions- und Volksgemeinschaft der “Rechtgläubigen” [Anführungszeichen von mir] betrachtet wird, kann Kritik an der Religion nur Kritik am Volk und damit rassistisch sein. // Antwort a) ist m. E. Identitätserschleichung, in schweren Fällen Identitätsdiebstahl, Antwort b) Begriffsverwirrung: Im innereuropäischen Diskurs wird ein europäisch klingender Begriff mit antieuropäischer (weil antiaufklärerischer) Bedeutung verwendet – man kann das auch “Islam” bzw. “Unterwerfung” (so die korrekte Übersetzung) nennen.

Armin Reichert / 12.12.2019

Jeder aufgeklärte Mensch muss den Islam als das empfinden, was er ist: eine abscheuliche, gewalttätige, rassistische Ideologie, die ein völlig krankes Frauenbild vertritt. Mich widert sowas jedenfalls an.

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