@ Michael Behringer Was ist denn daran ein Klischee? Für ihre Zweifel haben Sie doch auch keine Beweise hervorgebracht, außer gefällt mir irgendwie nicht. Bringen Sie mir 10 Antifanten, die arbeiten gehen (jetzt nicht in den Medien sondern richtig). Mach ich sofort ne Geschicht daraus. Ich bin in diesen Milieus nun wirklich lange genug unterwegs, kenne die Flora in HH genau so wie die Hafenstr., war in den 80ern in Berlin in der Hausbesetzerszene unterwegs… (Als Reporter) Aber wegen der Ausgewogenheit: Bei “echten Rechtsradikalen” ist es ähnlich. Auch da sind Viele vom Verfassungsschutz alimentiert oder kassieren Stütze. Denn, ich kann es nur wiederholen: Entweder man macht Revolution oder man geht arbeiten. Miete bezahlen und essen, muss man aber auch.
Dass die Antifaleute eine Meute beschränkter oder irrer Anhänger einer Quasireligion sind ist klar. Warum aber werden sie derart hofiert, von Steinmeier und Konsorten und der Riege der Hofberichterstatter? Sind die auch alle völlig irre oder haben sie irgendeine geheime Agenda (Abschaffung des Rechtsstaats und der Aufklärung, Errichtung einer Diktatur)?
Mit dem Autor verbinden mich die Entwicklung und einige Erfahrungen. Ich wurde nur nicht Opfer von Antifa-Gewalt und friendly fire. Aber den erschreckende Hass der Antifa-Kundgebungen kann ich auch bezeugen. Hier lernt man die Polizei als Freund und Helfer kennen. Denn es liegen bei derartig offenen Emotionen Mord und Totschlag in der Luft. Auf einmal versteht man die Dynamik eines Lynchmobs durch die hautnahe Erfahrung. Und ein wenig das, was sie antreibt. Jeder, der sich verwundert die Augen reibt, wenn er Berichte aus der Nazi-Zeit und anderen Unsäglichkeiten liest und kam glauben mag, das eigentlich intelligente Menschen tatsächlich so tief sinken können, sollte sich unter diese Demonstranten wagen, aber die nötige innere Distanz wahren. Einzeln betrachtet sind jene, deren hassverzerrte Gesichter einen bis in Albträume verfolgen können, vermutlich ganz liebenswerte Leute.
Es ist schon beängstigend. Ich erinnere mich noch lebhaft an den Februar des Jahres 2018, denn an dieser Frauendemo nahm auch ich teil. Aus Neugier und Interesse, ob es wirklich eine “Nazi”- oder legitime Protestkundgebung sei. Das Startgelände war umtost von einem einem stürmischen, aufgepeitschten Meer nicht unähnlichen Hexenkessel aggressiver, hasserfüllter Antifa-Autonomer und irgendwelcher linken Mitläufer. Es war schwierig, noch auf das Gelände zu gelangen, Polizeikräfte bewachten es schwer und wollten mich nicht durchlassen, da man mich wohl für einen Linksautonomen hielt. Ein Polizist war dann zwar so freundlich…Dank der übermäßigen Lautstärke der linken Gegendemonstranten war kaum etwas zu verstehen, was die Redner sprachen. Als dann der “Marsch” losging, war mir beklommen zumute; wohl noch nie schlug Protestierenden soviel Hass entgegen, so was hab ich in meinem voranschreitenden Alter noch nicht erlebt. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn die Polizei nicht präsent gewesen wäre. Es tut schon weh, als Nazi beschimpft zu werden, wenn man gegen Missstände demonstriert. Ihr Erlebnis ist sehr krass. Da stehen solche linken Kerle, beleidigen und treten nach Ihnen? Furchtbar. O tempora, o mores.
Die Antifa sind Faschisten. Faschisten sind Feinde der Freiheit. Sie sind selbst unfrei im Denken und brauchen eine unfreie Gefolgschaft zu ihrer Bedeutung. Freiheit bedeutet in erste Linie selbst Entscheidungen zu treffen. Damit beginnt die Welt der Verantwortung, die Konkretisierung von Ideen, die eigene mentale Leistung. Man ist aus der Kindheit erwachsen, wenn man beginnt abzuwägen, zu beobachten und seine Meinung zur eigenen Handlungsmaxime zu erheben. Es gibt natürlich überall Sachzwänge, für uns alle. Dennoch sollte unser Selbst-Bewußtsein, im wahrsten Sinne des Wortes, unser Antrieb zum richtigen Handeln sein. Man kann immer jemand anderen für eigenes Handeln die Schuld zuschieben. Bequemlichkeit und Überfluß in dieser Gesellschaft sind mitverantwortlich für ein kraftloses, denunziatorisches, mitläuferhaftes menschliches Gebaren . Eine paternalistische Regierungsform aus grün- linker Geisteshaltung erwachsen, fördert dieses passive Gruppenverhalten, wo Auseinandersetzung gegen Wohlfühlatmosphäre ausgetauscht wurde. Nur jeder Einzelne, der das erkennt, egal ob er Politiker, Journalist oder ‘Karl Napf, der Abwaschbare’ ist, und bereit ist, diese Komfortzone zu verlassen, zugunsten einer freien pluralistischen Welt , kann eine gesellschaftliche Änderung hervorrufen. Rückblickend auf unsere eigene Geschichte , benötigte der Mensch in der Regel immer eine unangenehme Zäsur, um frischen Antrieb zur freiheitlichen Selbstverwirklichung zu erlangen oder wieder zu finden. Bei Ihnen war es ein freigelegter Schienbeinknochen und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Das gibt es nicht so oft.
Ein typischer Marsch durch die Institutionen: Die Generation des kommunistischen Gesindels, das in den Siebzigern in Frankfurt Mollis auf die Polizei geworfen und in den Achtzigern Randale in Brokdorf und Gorleben veranstaltet hat, besetzt heute die Chefetagen. Die Universitäten waren ihre Kasernen, die Philosophen ihre Priester, der Staatsdienst war der Zug. Und die Fischer-Doktrin bezeichnet das Ziel, dass die Welt ohne Deutschland eine bessere wäre.
Die Hauptschuld an all diesen Verwerfungen tragen nach meiner Einschätzung die Jugendorganisationen von Linkspartei, SPD, Grünen, Gewerkschaften, aber auch die evangelische Kirche kämpft eifrig “gegen rechts”. Welch ein Kirchgänger schleudert dem Pfarrer, wenn wieder einmal eine Predikt mit einseitigen politischen Akzenten gehalten wurde, ein “Schämen sie sich!” ins Gesicht, wenn der nach dem Gottesdienst den Gläubigen huldvoll die Hand entgegenstreckt. Im Gegenteil, viele beteiligen sich bei Aktionen “gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus”. Gut, auf kirchlichen Veranstaltungen wird nicht zu Gewalt aufgerufen, aber es wird ein Klima geschaffen, in dem die Grenzen fließend sind. Nun etwas anderes: vor einiger Zeit nahm ich in meinem PKW einmal einen Typen mit, der mich auf dem Autobahnparkplatz angesprochen hatte: groß gewachsen, Kapuzenpulli, eine Mischung aus Christian Klar und Campino, den ich gefühlsmäßig der Antifa zuordnete. Unterwegs versuchte ich mit ihm ins Gespräch zu kommen, aber er war sehr maulfaul. Also dozierte ich über staatliches Gewaltmonopol, Meinungspluralismus usw., er reagierte ironisch, tat empört: Gewalt, so etwas dürfe nicht sein, Steine gegen Polizisten erst recht nicht, die müßten doch für Recht und Ordnung sorgen. Als er ausstieg, brachte er dann noch ein schmallippiges “danke fürs Mitnehmen” heraus. Diese Leute sind selbst dann dialogunwillig, wenn man sie freundlicherweise im Auto mitnimmt.
Lieber Herr Zimski, in Wahrheit handelt es sich bei diesen Leuten selbst um Faschisten reinsten Wassers. Keine Nazis, denn es gibt keine Nazis mehr, aber eben Faschisten. Ihre Fördergelder beziehen sie auch gerne direkt aus dem Familienministerium. Ihre Erfahrungen decken sich übrigens fast haargenau mit meinen.
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