Liebe Frau Kornblum Für mich ist “Halle” genauso unbegreiflich wie alle Verbrechen die gegen die jüdische Gemeinschaft begangen wurden und werden. Mir fällt es auch schwer Worte zu finden für die Wut die ich empfinde. Aber eines kann ich versprechen: Ich werde so lange ich lebe auf Ihrer Seite und der Ihrer jüdischen Mitmenschen stehen. Ich wünsche Ihnen ein friedvolles glückliches und langes Leben. Und ich wünsche Israel Frieden und Wohlstand für ewige Zeiten.
Liebe Frau Kornblum, natürlich haben Sie Recht: - „Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass diese „Events“ als politische Bühne zur Selbstdarstellung missbraucht werden, dass es um gute Presse und potentielle Wähler geht“. - Und auch liegt eine Tragik darin, denn die besten Selbstdarsteller und Ränkespieler dominieren die wenigen wahrhaftigen Politiker, nur – eine „gute Presse“ brauchen sie alle. Die Presse macht Volkesmeinung und ist somit wahlentscheidend. Die Presse ist kein Nachrichten-/ Informationsmittel mehr sondern SIE FORMT unsere Welt. Wir Wähler dürfen aber auch nicht übersehen, dass wir mit Kritik an Politikern sorgsam umgehen müssen, sonst findet sich schlussendlich niemand mehr mit Fähigkeiten und Verantwortungsbewusstsein für ein politisches Amt. Am Ende ständen gar nur noch Nichtsnutze zur Wahl nämlich solche, die im Leben zu GAR NICHTS Nutze sind und die Fähigkeiten nicht haben, verantwortlich und kompetent zu arbeiten. Das könnte dann überwiegend Personen nach oben spülen, die wenig fähig sind oder auch solche, die es nur auf die Salärs und die, wie Sie schreiben, dekadenten Buffets abgesehen haben. Die Frage stelle ich allerdings: “ist da überhaupt noch ein Fundament vorhanden für einen aufrichtigen, fähigen und kompetenten Menschen in diesem Regimestaat, Politik für Volkeswohl zu machen? Das ginge dann gegen ein Heer von hochfahrenden Meinungsdiktatoren, Machtmenschen und Geschwätzakrobaten. - schwierig - es gibt einfach zu viele davon und ihre Seilschaften -
Alle Politiker halten jetzt salbungsvolle Reden und legen Kränze hin, die schnell verwelken. Aber: 1) Hat der MP von Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten einmal seine Kabinettsitzung genutzt um zu fragen: Liebe Kollegen/innen, wir wissen, dass der Antisemitismus hierzulande zunimmt. Haben wir alle Anstrengungen unternommen, um das Leben unserr jüdischen Mitbürger bestmöglich zu schützen, z.B. rund um die Synagogen, wenn sie sich dort zum Beten zusammenfinden ? Herr Innenminister, bitte legen Sie uns bis zur nächsten Sitzung ein entsprechendes Sicherheitskonzept vor! 2) Hat der Bundesinnenminister, der sich routinemäßig alle x-Monate mit seinen Kollegen aus den Ländern trifft, in den letzten Monaten eine ähnliche Frage gestellt ? Jetzt plötzlich wird er aktiv und legt er einen Maßnahmenkatalog vor. 3) Hat der frühere Justizminister, der ja wegen Ausschwitz in die Politik gegangen ist, sich einmal überlegt, ob unsere Gesetze ausreichend sind, um solche Schandurteile wie die jüngste Freilassung des Berliner Messerstechers zu vermeiden ? 4) Hat Frau Merkel im Bundeskabinett mal eine solche Frage gestellt ? 5) Haben die großen Medien vor Halle ähnliche Fragen gestellt ? Haben sie sich überhaupt über die bedrohte Sicherheitslage der Juden hierzulande ernsthaft interessiert ?
“Es gehört auch in der deutschen Politik zum guten Ton, dass politische Vertreter sowie Mitglieder der Bundesregierung bei derartigen Gewalttaten ebenfalls eine Gedenkveranstaltung abhalten und den Ort des Verbrechens besuchen.” Nein, das stimmt so nicht. Es muss sich um die richtigigen (potenziellen) Opfer und die richtigen Täter handeln. Die mittlerweile unzähligen muslimischen Attentäter und die deutschen Opfer interessieren die Politik nicht.
“Ich frage mich, für wen die Politiker von Lokalpolitik bis Bundesregierung diese Gedenkveranstaltungen abhalten. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass diese ‘Events’ als politische Bühne zur Selbstdarstellung missbraucht werden, dass es um gute Presse und potentielle Wähler geht.” Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu. Die aufgeregten Lippenbekenntnisse der polititmedialen “ersten Reihe” widern mich geradezu an, und sind mit maßlos peinlich.
Über die beiden Toten und Verletzten spricht man nicht mehr! Sind Kollaterlaschäden des Anschlages auf die Synagoge.
Hallo Herr Kornblum, Ihre Anmerkungen und Beobachtungen sind absolut zutreffend. Für wen und auch kirchliche Würdenträger öffentlichkeitswirksam Krokodilstränen vergießen, kerzchen anzünden und an Menschenketten teilnehmen ? - Für sich selbst, ihr eigenes Ego, Wahl- und Stimmungsbarometer und natürlich die allgegenwärtigen Medien. Sie verschwinden in dem Moment in einem großen Loch in dem es keine Medien mehr interessiert wie die Betroffenen mit dem erlebten Schrecken umgehen, wo es keine Prozente auf der Skala mehr bringt ob man sich zeigt oder nicht. Schließlich lehnt sich jeder wohlig kuschelig mit dem Gefühl zurück - ich habe “ Gesicht gezeigt “ mit den “ Guten “ , 3 Phrasen in die Menge gedroschen- jetzt ist es aber auch gut. Mehr geht gar nicht.
Liebe Michal, leider liegst Du mit Deinen Vermutungen nicht falsch. Die ersten Interviews zeigten schon, dass an dem versuchten Überfall auf die Synagoge (von den zwei deutschen Todesopfern redete kaum jemand) auf jeden Fall die AfD Schuld hat. Beweise blieb man schuldig, aber es reicht ja schon, dass es sie gibt. Das muss als Beweis reichen. Und man sollte nicht ganz vergessen, dass es in dieser Woche schon einen Versuch gab, in eine Synagoge einzudringen. Da es sich aber um einen arabisch sprechenden Mitbürger handelte, wurde er kurze Zeit in der Psychiatrie geparkt und dann wieder entlassen. Eine Verbindung zur AfD konnte beim besten Willen nicht herbeigezaubert werden. Ausgesprochen Schade. Nun wieder zu Deinem Artikel zurück. Wie Recht Du hast, sieht man wohl am Besten am Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Erst braucht Frau M. ein ganzes Jahr Bedenkzeit, um den Hinterbliebenen ihr Beileid auszusprechen. Um die Familie des polnischen LKW-Fahrers mussten sich seine Trucker-Kollegen kümmern. Und dann gibt es einen Text an der Gedenkstätte, der an Beliebigkeit kaum zu übertreffen ist.
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