Collins hat sich seine Ohren kaput gedrummt. In ear Monitore waren in den 70ern halt noch kein Standard. Ein schlimmer Tinnitus ist die zwangsläufige Begleiterscheinung. Für einen Musiker eine Katastrophe. Viele der bekannten Rockgrößen leider unter dieser Pest. Und die jungen Leute gehen immer noch in überlaute Veranstaltungen und wundern sich später wenn es zu spät ist. Ich weiss wovon ich spreche.
Mein Lieblingssender war früher Radio Hamburg. Denn nur dieser Sender hatte etwas, das alle anderen nicht hatten, nämlich “das garantiert Phil Collins-freie-Wochenende”.
Schon die Dire Straits waren vom rechten Pfad abgekommen und sie stellten die ersten männlichen Groupies der britischen Rockgeschichte dar, so wie später David Beckham ja auch die Seele des Fußballs verriet. Doch Phil Collins war in meinen Augen regelrecht reaktionär, auch wenn “In The Air Tonight” den anerkannt besten Spannungsbogen eines Rocksongs seit Pink Floyd bietet.
Ab einem gewissen Alter lesen sich Glückwünsche wie Nachrufe. Sad But True.
Würschtel-Collins mit seinem unerträglichen Winseln hat maßgeblich die Andre-Rieu-isierung einer meiner früheren Lieblingsbands vorangetrieben. Ich bekomme Schmerzen, wenn ich mir das anhören muss (zum Glück gibt es überall Ausschaltmöglichkeiten). Als Mensch und Drummer vielleicht ein netter Kerl - das ist allerdings alles. Trotzdem Glückwunsch.
Der Collins Song “That’s All” damals noch mit “Genesis” (1983) ist einfach genial! Man höre sich mal die Live-Version aus dem Wembley-Stadion (1987 im Rahmen der ” Invisible Touch Tour”) an (auf youtube.com verfügbar)! Von solchen Song-Kompositionen und -Interpretationen können die heutigen musikalischen Laiendarsteller nur träumen!
@ Ernst Tannenberg. Wenn Sie die Musik “Absolut langweilig und beliebig” finden, dann weiß ich nicht, welchen Geschmackes Kind Sie sind. Sie dürfen ja anderer Meinung sein, aber die Komplexität und den musikalischen Anspruch so mancher Genesis-Nummer (ja, auch mit Collins) nicht zu erkennen, ist schon fraglich. Behören Sie sich mal “...and then there were three” ganz und sprechen von Beliebigkeit. Es wird schon seinen Grund haben, weshalb sich keine Dudel-Cover-Band an Genesis-Tracks herantraut. Wo’s doch so simpel und langweilig ist. Aber gut!
Sehr geehrte Frau Ryszka, ich liebe ihn trotzdem. Mein Leben hat er reicher gemacht. In vielen Nächten und noch mehr Tagen habe ich “in the air tonight” gesungen, gesummt und geschrien. MFG Nico Schmidt
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.